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Reinhardt — Reinhart. 127 Martin, und von seinen Radirungen: ein Viehstück n. H. Roos; die Hirten auf den Apenninen n. Berchem; Pferdestück n. Ph. Wouvermann; viele Ansichten aus der Mosel- und Lahngegend in Aquatint. — Seine Frau Anna Margarethe, geh. Hollenbach (1781—1855) malte in Oel und Aqu. Blumen und Früchte von grosser Zartheit. Gwiuner. Bibliotli. der bild. und red. Künste 3, 1. Meusel, A. 2, 1. Reinhardt, Joli. Jacob, Ldschftsmlr., geh. 1835 in Mannheim. Ursprünglich zum Kaufmann bestimmt, fühlte er sich so sehr zur Kunst hingezogen, dass er 1852 nach Düsseldorf ging, wo er sich anfangs unter Wintergerst an der Ak., dann bei J. W. Schirmer für die Ldschftsmlrei ausbildete. Mit letzterem machte er eine Studienreise nach der Schweiz und Oberitalien. Später genoss er noch der Anleitung von Oswald und Andreas Achenbach. In der Folge veranlasste ihn Lessing, von Düsseldorf nach Carlsruhe überzusiedeln, wo er jedoch nur ein J. blieb und dann nach Mannheim zurückkehrte. In den letzten J. bestimmte ihn der Herz. v. Saehsen-Coburg-Gotha, nach Coburg zu ziehen, verlieh ihm den Titel eines Hofmlrs und den 0. für Kunst u. Wissenschaft. R. malt Stimmungsbilder von gross artiger Auffassung, trefflicher Zeichnung und einfach wahrer Färbung, die zuweilen aber auch hart und trocken in der Farbe sind: Blumenfeld im Höhgäu, Schwarz- Waldldschft. Autobiogr. Reinhardt, Karl August, Mir. und Schriftsteller, geb. den 25. April 1818 in Leipzig, f d. 11. Aug. 1877 in Kötzschenbroda bei Dresden, ursprünglich Theologe, widmete sich später der Kst., bereiste unter grossen Entbehrungen Norwegen, Tirol, Italien, ging aber bald von der Ldschft zur Caricatur über. Seine Humoresken mit Stift und Feder für illustr. Zeitungen machten ihn weithin bekannt: Reisen des Mlrs Kohle. Er gründete 1874 das humorist.-satyr. Lokalblatt: der Calculator an der Elbe, in Dresden. Von ihm ferner: der 5. Mai, Roman (1867), Tintenklexe, humor. Erzählungen (1869). Schwab. Merkur 1877, Nro. 193. 111. Ztg. 1877, II. 253. Reinhardt, Robert, Arch., geb. 1843 in Ravensburg, erhielt seine künstlerische Ausbildung hauptsächlich durch Leins (1862—66) und machte 1866 eine Studien reise nach Italien, wo er geistvoll behandelte und genau ausgeführte Studienbl. in Bleistift und Aqu. entwarf. 1867 war er kurze Zeit in Paris und später mit Detail zeichnungen und Modellen für die Johanniskirche in Stuttgart betraut. 1872 wurde er Prof, der Arch. am Polytechnikum Stuttgart. Von ihm zahlreiche Bauten in Stuttgart, Heilbronn etc., besonders die Harmonie in Heilbronn u. die Villa Rosenau bei Constanz in ital. Renaissancestil. 1876 in München Med. 2. Kl. Autobiogr. Reinhardt, Sophia, Mlrin u. Radirerin, geb. zu Kirchberg 1775, f 1843, hatte Becker zum Lehrer und bildete sich durch Reisen in Italien, Oesterreich u. Ungarn weiter aus. Man rühmt an ihren Werken den Ausdruck eines zarten, tiefen Ge- müths. Ihre Compositionen aus Hebels alleman. Gedichten hat sie selbst auf 12 Foliobl. radirt. In der Kunsthalle zu Carlsruhe von ihr: die h. Elisabeth und der kl. Johannes; Tod der h. Katharina von Siena; Tod des Torquato Tasso. Reiulinrt, Hans, gen. der Grieninger, Buchdrucker und Kpfst. des 15. u. 16. Jahrh. in Strassburg, aus Grüningen, Wiirttemb., zierte seine Werke mit reich er fundenen, lebendig und geschickt ausgeführten Kpfrstichen: Narrenschiff v. Brandt 1497, Buch der Chirurgie von Brunscliwig 1497, Terenz 1496, Boccaccio 1519, De Copia et hortulo, Barbarossa von Adelphus 1520, Virgil mit 200 Bl. 1502, Geogra phie des Ptolomäus mit 47 Karten auf Holz 1522. Seine Stiche zeigen einen ge wandten Schüler des Mart. Schongauer. Er zeichnete in der Regel nicht; ein mal G. II. Gßrard. Beinhart, Heinrich, Erzgiesser zu Büchsenhausen, goss um 1627 das Grabmal des Deutschmeisters Erzh. Maximilian in der Pfarrkirche zu Innsbruck, sowie die Reiterst. des Erzh. Leopold nach den Modellen v. Kasp. Gras. Tirol. Künstieriex. Reinhart, Job. Christian, Mir. und Rad., geb. den 24. Jan. 1761 bei Hof in Franken, f d. 8. Juni 1847 in Rom, studirte anfangs in Leipzig Theologie, zeichnete und malte aber daneben unter Oeser, versuchte 1782 auch zu radiren und studirte Anatomie. Später bildete er sich in Dresden unter Klengel weiter aus u. machte 1787 auf einer Studienreise in Thüringen die Bekanntschaft des Herz. v. Meiningen, der ihn an seinen Hof nahm, wo er viele Ldschftn und Portr. zeichnete und malte. 1789 ging er nach Rom, radirte, zeichnete und malte von 1791 an für Frauenholz in Nürnberg Thiere und Prospekte (neue Ausgabe 1877) und um 1800 hist. Compo sitionen. In Rom lebte R. mit Koch, Carstens, Fernow, Voogd u. Wagner; besuchte 1804—1805 Neapel, machte 1810—11 Ausgrabungen in Ostia, wurde 1810 Mitgl. der Ak. Berlin und 1813 von S. Luca. 1825 malte er in der Villa Massimi