Volltext Seite (XML)
Reich — Reignier. 125 Reich, Xaver, Bildh. in Baden, geb. zu Hiifingen 1815, lernte bei Zwerger in Frankfurt und bildete sich zu München weiter aus. Von ihm: die Nymphen der Donau, Briegach und Brege, im Schlossgarten zu Donaueschingen; die Sinnbilder der Bildhauerei und der Mlrei in der Kunsthalle zu Carlsruhe; das Denkmal des Grherz. Leopold in Baden-Kaden; die Kol.st. des Fürsten Karl Egon v. Fürstenhg. (Bronce); die Künstlerfig. in der Carlsruher Ak., St. des Abts M. Gerbert in Bon dorf, bei St. Blasien. Reichardt, K., Mir. der Gegenwart aus Mainz, in Venedig, malt venez. Bilder: Portr., Kostüme, Ansichten, stilvoll in Form und Farbe und von gutem Effekt: die zwei ältesten Klosterbrüder in San Lazaro, Gesellschaft im Schatten, Venedig vom Garten des Pal. Reale aus, ein Fischerjunge. Reichel, Jakob von, Mir., f 1856 zu Brüssel. In den ersten Jahrzehenten dieses Jahrh. war er einer der ausgezeichnetsten Miniaturmlr. zu Petersburg und porträtirte den Kaiser Alexander I., die Kaiserin Marie, sowie mehrere Grossfürstinnen. Später beschäftigte er sich mit Sammlg. von Medaillen, Kpfrstichen. Zuletzt russ. wirklicher Staatsrath. d. Kunetbi. i85e, 454. Reichel, Johann, Bildh. und Erzgiesser, aus Landsberg oder Rain am Lech, zu Anfang des 17. Jahrh., fertigte die 4 gr. Erzstn. auf dem Kreuzaltare der S. Ulrichskirche zu Augsburg und 1607 die manieristische Bronzegruppe über dem Portal des Zeughauses daselbst (S. Michael), gest. von L. Kilian. Kuglcr 2, 76G. Lipowsky 33. Reicheubach, Hugo von, Thiermlr., geb. 1821 zu Erfurt, studirte von 1840—46 an der Düsseldorfer Ak. und später in Italien. Er versuchte sich anfangs nicht nur als Hist.mlr. (Ermordung des Grfn Helfenstein 1843, Heinrichs IV. Entführung durch Erzbischof Hanno 1846, die Frauen des Grfn von Gleichen), sondern auch als Portr.- mlr. und Ldschfter, aber ohne Erfolg. Seit 1855 hat er sich mit mehr Glück auf die Darstellung von Pferden gelegt, die er mit grösster Naturtreue wiedergibt und zart vollendet. Er machte seine Studien hiezu in den preuss. Gestüten und im K. Marstall zu Berlin. Pferdeportr. gelingen ihm besser als das Pferd in der Bewegung. Wiegmann. Nagler Mon. III. Reichenthal, Ulrich von, Schriftsteller und Miniaturmlr., um die Mitte des 15. Jahrh., schrieb die Geschichte des Concils zu Constanz und schmückte sie mit vielen Miniaturen, wobei die Figuren meisterhaft gezeichnet und illuminirt und zum Theil satyr. Inhalts sind. FioriUo j, 304 ff. Reichinann, E., Ldschftsmlr. der Gegenwart aus Biebrich, in München. Seine Ldschften, fein empfunden und liebevoll behandelt, machen einen angenehmen Ein druck, nur ist die Färbung etwas hart: Ldschft mit Schweizerhaus, Herbstmorgen. Reichinann, Georg Friedr., Mir., geb. zu Münden 1798, f 1853 zu Hannover. Nachdem er die Feldzüge 1813—1815 mitgemacht, besuchte er die Ak. zu Cassel ^ und seit 1821 die zu München, wo er mit: Oedipus von Antigone geführt und Agathe vor dem Balkon knieend, Aufsehen erregte. Später malte er fast nur Bildnisse, 0 welche sich durch lebendige Auffassung und Wahrheit der Färbung auszeichnen: Ilrzgin von Cambridge. Beigesetzte Monogr. findet man auf seinen Arbeiten. Brulliot. ' Reiffenstein, Karl Theodor, Mir. und Rad., geb. d. 12. Jan. 1820 zu Frank- furt a. M., bildete sich anfangs bei einem Decorat.- und Theater-Mlr., von 1836—46 am Städel’schen Institute unter Veit, Becker und Hessemer (Baukunst, Per spektive), studirte dann in Frankreich und Italien, bereiste auch die Schweiz, den Harz, das Riesengebirge und England. Er malt Ldschftn, Architekturen und In terieurs, worin er das Licht besonders meisterhaft zu behandeln weiss: Schloss Braunfels (1866, bei Fürst S. Br.), Aqua Claudia bei Rom, der schwarze Teich im Riesengeb. (1855, bei Frau Glogau, Frkft.), Vierwaldstättersee, Orteier (Aqu. 1856, bei D. v. Guaita, F.), Morgen in der Ramsau (1857, Aqu., bei H. Mauskopf, F.), Serie aus dem Schloss Waldleiningen (1857, Aqu., Kgin Victoria), 10 Bl. zu Göthes Wahrheit und Dichtung (1874, Zeichng.), der Dachstein (1861, bei H. Mauskopf, F.), Wald friede (1845, Gail. Magdebg.); kultur- und baugescbichtliche Aqu. und Zeichngen aus Frankfurt (1700 BL, 1875 für das Arcliival. Mus. Frkf.). 1873 Med. Wien. 1868 Mitgl. des Cercle artist. in Belgien. Autobiogr. Kaulen 247. Reignier, Jean, Blumenmlr., geb. d. 3. Aug. 1815 in Lyon, Schüler der Kst.- schule von Lyon 1835, verwendete bis 1845 sein Talent in der Seide-Branche; später warf er sich auf die Kst. und wurde 1854 Prof, an der Kstschule Lyon, wo er viele tüchtige Schüler bildete. Seine Blumenstücke und Fächermlreien sind sehr geschickt aber etwas steif und akademisch ausgeführt; er weiss ihnen übrigens eine tiefere