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124 Regnault — Rehberg. er u. A. Wey’s Reise nach Rom durch 27 Zeichnungen des modernen Rom (Kostüme, Feste, Umgegend) in talentvoller Weise illustrirte, auch mehrere gute Portr. und Pferdebilder malte. 1868 besuchte er Spanien, porträtirte den Gen. Prim (im Luxem bourg) in höchst charakteristischer Weise und brach sich dadurch Bahn, machte auch eine Copie von den Lanzas des Velazquez, ging aber 1869 wieder nach Italien. Mit seiner Salome, einem ordinären Gegenstand, aber einem Meisterstück von Farbenspiel und Farbenharmonie, und von frappantem Ausdruck machte er Aufsehen. 1870 war er in Afrika und brachte nun die Hinrichtung in der Alhambra, ein krasses Schauerstück von grosser Kraft der Mlrei. 1870 trat er in das 69. Bat^der National garde und erhielt bei dem Ausfall gegen Buzenval (d. 19. Jan. 71) eine Kugel durch den Kopf. Gazette 1872. Ltitzow 387S, Sl. Europa 1872, 215. Regnanlt, Jeau-Baptiste, Mir., geh. in Paris d. 19. Okt. 1754, f d. 29. Okt. (12. Nov.) 1829 in Paris. Sein Vater nahm ihn als lOj. Knaben mit nach Amerika, worauf er 4 J. lang an Bord eines Kauffahrteischiffs dieses Land und Afrika bereiste. Im 15. J. kehrte er zurück, und kam zu Bardin nach Rom, dann nach Paris, wo er 1776 mit dem Bilde: Alexander hei Diogenes, den 1. gr. Preis von Rom gewann. Er begab sich jetzt von Neuem dahin, malte die Taufe Christi und erwarb damit grossen Ruhm. Nach Paris zurückgekommen, wurde er 1783 mit seiner Erziehung des Achilles (gest. vonBervic) ordentl. Mitgl. der Ale. Hauptgemälde von ihm sind die Kreuzabnahme (1788) im Louvre, die 3 Grazien, das Urtheil des Paris, Venus auf Wolken. Er glänzte besonders in solchen anmuthigen Gegenständen und erwarb sich den Beinamen des Mlrs der Grazie, wogegen seine Bilder aber auch so gedanken- und charakterlos sind wie alle Mlreien jener Zeit. Ritter des 0. des li. Michael und der Ehrenleg., Prof, der Mlrei, Mitgl. des Instit. Cott. Kstbi. i830, 163 ff. Journal des Ar- tistes 1829. L’Universel, Nro. 339, 1829. Villot 3, 302. Regnault, Nicolas-Francois, Mir. und Kpfst., geh. zu Paris 1749, ein Künstler von Talent, der einige Bilder für Versailles malte. Sein Tod des General Desaix (1804, in Versailles) zeigt vortreffliche Formen und einen ebenso leichten als kühnen Pinsel. Von seinen Bl. nennen wir: le voeu de la nature nach eigener Zeichnung; der Liebesbrunnen n. Fragonard; Treue und Zärtlichkeit n. Langrönde. — Seine Gattin Genevibve, geh. Nangis, geh. zu Paris 1746, fertigte viele Bl. nach ihren eigenen und ihres Mannes Zeichnungen: die populäre Botanik; die Missgeburt oder die Verirrungen der Natur. fü»»u. Regnier, Charles, Kpfst. der Gegenwart zu Paris. Von ihm: Genrebilder n. Ed. Girardet; verschiedene Bl. in J. II. v. llefners Trachten des Mittelalters, wobei er sich mit Geist und Gefühl den verschiedenen Stilformen glücklich anzuschmiegen wusste; 7 Kpfrtafeln und zwei Vignetten zu dem Leben und den Werken Riemen schneiders von Becker; das mit besonderer Accuratesse gest. Grabmal des Herz. Ludwig. Er zeichnet theils mit C. R.; C. R. sct.; C. Reg. r sct.; theils mit beiges. Monogr. D. Kstbi. 1850, 25; 1854, 275. Kugler, K. S. 2, 431. Nagler 2, Nro. 593 und 617. Regoliron (Regolino, Regolo, Regali), Bernardino, Mosaikarbeiter, Schüler des P. P. Christofani, fertigte den Erzengel Michael n. G. Reni in der S. Peters kirche zu Rom, sowie 1772 die Bildnisse des Kaisers Joseph II. und seines Bruders Leopold n. Battoni, im Belvedere zu Wien. Fassii. Rehberg, Friedrich, Hist.mlr., geb. d. 22. Okt. 1758 in Hannover, f d. 20. Aug. 1835 in München, lernte zuerst bei Oeser in Leipzig und bei Casanova und Schenau in Dresden, und ging 1777 nach Rom, wo er unter Mengs die alten Meister studirte und sich mit David im Wettkampf mass. 1783 nach Hannover zurückgekehrt, malte er viele Portr., wurde 1784 Zeichenlehrer in Dessau, 1786 Mitgl. und 1787 Prof, der Ak. Berlin, worauf er wieder nach Rom ging. Dort malte er Beiisar (1790, gest. von Bettelini), Oedip und Antigone, Kains Brudermord, Bacchus, Amor und Bathyll (8 Mal), Orpheus und Euridice (beim Hrz. von Leuch- tenbg.), Jupiter und Venus. Bei all diesen Bildern zeigte er Gewandtheit im Er finden und Componiren, aber weder Naturstudium noch ein tieferes Erfassen der Kunst. 1791 ging er nach Neapel und zeichnete hier die .Lady Hamilton in 12 Attitüden (gest. von Piroli, lith. von Dragendorf). 1813 besuchte er London, malte 1814 eine Allegorie auf Napoleons Entthronung, kehrte 1814 nach Rom zurück, entwarf 1819 ein Panorama von Innsbruck in 5 Bl. (lith.) und liess sich dann in München nieder, wo er 1824 Raffael Sanzio von Urhino und 1828 Anfangsgründe des Steinzeichners mit 13 Bl. Lith. herausgab. Er radirte 13 Bl. röm. Figuren, 40 Bl. poet. und maler. Scherze, 33 Bl. nach Rafael, und lithogr. mehrere Portr. Andresen. Göthe, W. 2, 150. Nagler 2, 2387. 2397. Naumann 3, 140.