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Ranzoni — Rau. 119 zart und fein sowohl hist. Stoffe als Ldschftn: die Kindheit des Bacchus, Befreiung des Prometheus, Ldschft mit Staffage. Med. 1865, 2. Kl. 1873. Ranzoni, Gustav, Ldschftsmlr. in Wien, geh. 1826 in Unternalb, Nieder-Oester reich, Schüler der Ak. Wien. Seine kl. Stimmungsldschftn zeugen von selbststän diger Empfindung: Flachldschft, Motiv von Zell am See, nach Sonnenuntergang, aus dem Lombardischen, ruhende Schaafe, Ruine Neukosel am Karst. Dioskuren 1365—68. Raoux, Jean, Mir., geb. zu Montpellier 1677, f 1734 in Paris, Schüler von Rane in Montpellier und Bon Boulogne in Paris. In Folge des auf der Akad. dieser Stadt erhaltenen 1. Preises setzte er seine Studien 3 Jahre lang in Rom fort, worauf er 2 Jahre in Venedig zubrachte. 1714 kehrte er nach Paris zurück, wo er 1717 für seinen Pygmalion Mitgl. der Ak. wurde. Seine hist. Bilder, wie Telemach (Louvre) sind schwach und süsslich, seine Halbfiguren aber lebendig und charakte ristisch: Mlle Prevost als Bacchantin, Mlle Quinaut als Amphitrite, Mlle Cartou als Najade, die Briefleserin (Sammlg. La Caze). Nach ihm haben Jacques Chereau, C. Dupuis, Beauvarlet, Levasseur, Poilly und A. gest. B. u. vniot 3, 300ff. Raphon (Raphun), Johann, Mir. und Dechant zu Eimbeck, f vor 1512, fertigte 1508 ein Gemälde für den Dom in Halberstadt mit der Kreuzigung Christi, der Ver kündigung, der Anbetung der Könige, der Anbetung der Hirten u. der Darstellung im Tempel nebst verschiedenen Heiligen. Die Köpfe sind in Beziehung auf Kraft und Individualität ausgezeichnet, weniger in Beziehung auf inneres Leben; um 1506 eine Kreuzigung (in der Bilbl. zu Göttingen); eine Verspottung und Verurtheilung Christi in der Gail. Braunschweig (früher im Dom); zwei Tafeln bei H. Hausmann in Hannover. Dem Stil nach gehörte R. der westfäl. Richtung an, wobei sich je doch auch eine Aehnlichkeit mit der fränkischen Schule nicht verkennen lässt. Kugler, M. 2, 164. Kugler, K. S. 1, 485 ff. Rapisardi, Michele, Historienmlr. der Gegenwart aus Catanea, ein bedeutendes Talent, hat die alten Meister gründlich studirt; Adel der Auffassung und Tiefe der Empfindung kennzeichnen seine Arbeiten: Cola Rienzi in den Ruinen Roms, der Monolog Hamlets, der Troubadour. Seine weibl. Studienköpfe sind voll südlicher, liebenswürdiger Schönheit: eine Dame als Ophelia. Prof. Raschdorf, J., Arch. und Baurath in Cöln, Meister des Uebergangs von der Gothik zur Renaissance, gehört zu den hervorragenden deutschen Arch., wie sein Theater, seine Gewerbeschule, Bibliothek, Rathhaus und Ständehaus in Cöln und sein Gymnasium und Bank in Bielefeld zeigen. Heber Land und Meer 27. Rassmussen, G. A., Ldschftsmlr. aus Bergen, Norwegen, in Düsseldorf, nähert sich in seinen Ldschftn Gude, steht ihm aber in Darstellung des Wassers nach. Rastell, John, Formschneider, Buchdrucker u. Mathematiker, geb. zu London, f 1536, Schwager des Thomas Morus. Man hat von ihm ein Buch mit vielen Holz schnitten, the pastime of people, or the chronicles of divers realms, and most especially of the realm of England 1529 (neu aufgelegt 1811) mit den Bildnissen v. Päpsten und Kaisern und der Kge v. England. Eedgrave. Heiler, h. 295. Rastrelli, Conte Carlo Bartolomeo, Bildh. und Erzgiesser aus Italien, war in Diensten Peters des Grossen und fertigte 1715 auf dessen Befehl das Brustbild des Artilleriemajors Sergei Leontiew Buchwostow in Erz (in der ak. Kunstkammer zu Petersburg). Sein Werk sind auch die Verzierungen des Sommerhofgartens daselbst. — Sein Sohn Carlo, f 1771, wurde russ. Oberhofbaumeister, baute das neue Schloss Sarskoe-Selo, den neuen Bau zu Peterhof, den n. Winterpal. (1741), die Pantheon artige h. Andreaskirche in Kiew (1744), den Pal. Stroganoff im Barokstil. Finsii. Rath, Henriette, Frlein, Porträt- und Emailmlrin, geb. in Genf 1772, f 1856, Schülerin von Isabey, wurde 1801 von der Societö des Arts zum Ehrenmitgl. er nannt. In Gemeinschaft mit ihrer Schwester stiftete sie das Musöe Rath in Genf. D. Kunstbl. 1856, 464. Rau, Ernst, Bildh., geb. 1838 in Biberach, f den 24. Aug. 1875 in Stuttgart; widmete sich zuerst an der Kunstschule in Stuttgart, dann in Berlin der Kst. unter ungünstigen Verhältnissen, wurde auch durch langwierige Krankheiten in seinen Studien unterbrochen, harrte aber energisch aus. Unter seinen früheren Arbeiten war eine Psyche als Wasserträgerin von schöner Empfindung, und die Erfindung der Mlrei für den Herz. v. Meiningen. Später machte er sich durch die geistvolle Büste Knechts für Biberach und noch mehr durch die von Pelargus gegossene lebens wahre Büste Uhlands für die Stuttgarter Liederhalle in weiteren Kreisen bekannt. Hieran schloss sich eine mit ihrem Kinde kosende Mutter von grosser Lebensfrische’ und Anmuth; die Büste Pfaffs in Esslingen, die Stuttgartia auf dem Brunnen der