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Cyl — Daedalos. 333 Luneville. Nach dessen Ableben war er am Hofe Maria Theresia’s in Wien thätig. Von ihm ist eine Statuette Carl Alexander’s von Lothringen in Thon. Cyl, Gerard van, Mir. aus Amsterdam oder Leyden, der um 1649 Conversations- stücke und Portr. in der Art des van Dyck, dessen Manier er täuschend nachzu ahmen verstand, malte. Czachörski, Wladislaw von, Mir., geh. d. 22. Sept. 1850 zu Lublin, machte dort seine ersten Studien, setzte dieselben dann in Warschau und Dresden bei An schütz und Wagner, und zuletzt l 1 /, Jahr lang in München unter Piloty fort. Er malt tief empfundene, verständig gruppirte, correkt gezeichnete und kräftig gemalte Genrebilder: die Lektüre (1872), der Eintritt in’s Kloster (1873). Czermak, Jaroslaw, Mir., geh. d. 1. Aug. 1831 in Prag, erhielt seine Ausbildung an den Ak. von Prag und Antwerpen, dann durch Gallait in Brüssel, dessen Vor züge und Mängel er sich zu eigen machte. Er malte anfangs Scenen aus der böhmischen Geschichte: einen Ueberfall der Hussiten, böhm. Bekehrungsscene, die bettelnden Hofpoeten Rudolph’s II. (1854), womit er zuerst Aufsehen machte. 1858 machte er eine Reise durch Ungarn, Croatien und Montenegro, die ihm neue Stoffe gab: die Montenegrinerin und ihr Kind; die Slowakin, die ihr Kind ankleidet, Raub einer Herzegowinerin durch Türken; die Hussiten vor Naumburg (1875), in welchem Bilde die Kinder als besonders gelungen bezeichnet werden. Energische Auffassung, viel Ausdruck, eine Fülle von Individualitäten, ein kräftiges Colorit, aber mehr anek dotische als histor. Auffassung sind die Hauptkennzeichen seines Stils. Im Kinder - portr. ist er vorzüglich. D. Dabos, Lanrent, Mir., geb. 1762 zu Toulon, Schüler von FraiiQ. Andre Vin cent, malte theils historische Bilder: Ludwig XVI. macht im Temple sein Testament, die Rückkehr der grossen Armee, Maria von England beweint den Tod ihres Gemahls, theils Genrebilder im niederländ. Geschmack und Portr. Dadd, Richard, Mir., geb. 1818 zu Chatham, trat früh in die k. Ak., wo er 3 Med. gewann. 1840 stellte er sein erstes Bild: König Alfred als Bauer, aus. Dann kamen: die schlafende Titania, Don Quixote, Puck und die Feen. Sein Hauptwerk ist aber eine Reihe von 100 Skizzen zu Byrons Manfred und Tasso’s befreitem Jerusalem, die er für Lord Foley ausführte. 1842 illustrirte er die Ballade Robin Goodfellow in geistreicher Weise. In demselben Jahre ging er nach Egypten, wo er einen Sonnenstich erhielt. Nach seiner Rückkehr malte er noch ein verdienstliches Genre bild: Araber — verfiel aber bald darauf in Irrsinn. Seit dieser Zeit lebt er im Irrenhaus, wo er seltsame Bilder malt. Er besass eine lebendige Einbildungskraft, eine höchst poetische Auffassung, glänzende Färbung und feine correkte Zeichnung. Art. Journal 1864. Daddi, Bernardo, Mir. von 1328—1348 in Florenz, Schüler des Spinello. Von ihm ist wahrscheinlich das Bildniss Dante's in der Kapelle des Pal. del Podestä in Florenz (1337) und das Madonnenbild im Tabernakel von Or San Michele. Die Fresken im Campo Santo zu Pisa werden bald ihm bald Lorenzetti zugeschrieben. Milanesi. Dadler (Dattler), Sebastian, Medailleur zu Ende des 16. Jahrli. in Strassburg, kais. Hofgoldschmied und einer der besten Medailleure seiner Zeit. Von seinen Med. sind zu nennen: die auf die Reise des Kurfürsten Fr. Wilhelm von Branden burg nach Preussen 1639, die auf Kaiser Ferdinand III. 1641, die auf Gustav Adolf. Nagler, Hon. 4. Daedalos, Bildner und Baumeister aus Athen, dessen Leben in einen Sagenkreis gehüllt ist, der aber weit herum gewandert zu sein scheint, oder auf dessen Namen man die Werke anderer Künstler Übertrag. Von der weiten Verbreitung seines Namens erhalten wir durch die Erwähnung einzelner Werke von ihm Kunde. Mit Bestimmtheit legte ihm das Alterthum: die Holzbilder einer Artemis zu Olus auf Kreta; einer Athene zu Knosos auf Kreta; einer Aphrodite in Hermenform; eines Trophonius zu Lebadea in Böotien; dann einige Holzbilder des Herakles; mehrere Weihegeschenke und einen grossen Altar des Poseidon bei. Zweifelhafter ist es bei einem bewundernswürdigen Bild des Zeus Stratios zu Nikomedia in Bithynien und