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Alavoine — Albarelli. 11 Lapithen, seine Pandora und ähnliche Bilder einen Namen. In Folge hievon bestellte Louis Philippe mehrere grössere Gemälde für Versailles bei ihm: die Versammlung der Reichsstände unter Philipp von Valois, die Vorstellung Poussins bei Ludwig XIII., die Stadtvorsteher von London bei Louis Philippe, wovon sich besonders das erst genannte durch die Tüchtigkeit und Mannigfaltigkeit der Charaktere, die treue Schil derung der Zeit und den stimmungsvollen Ton bemerklich macht. Weniger bedeutend sind seine Schlachtenbilder und seine Apotheose Napoleons I. im Luxemburg. Er war Mitglied des Instituts und seit 1846 Director der franz. Ak. in Rom, wie auch Offizier der Ehrenlegion (1841). Meyer. Alavoine, Jean Antoine, Arch., geb. 1778, f 1834, erbaute die Bains-Montesquieu und den Elephantenbrunnen auf dem Bastilleplatz, errichtete das Monument Lud wigs XIV. auf dem Place des Victoires und begann den Bau der Julisäule zu Paris; auch wurde unter seiner Leitung der Neubau der Kathedrale zu S<5ez aufgeführt und die Thurmspitze der Kathedrale von Rouen wieder hergestellt. Alba, Macriuo d\ eigentlich Giangiacomo Fava, Mir. der altern lombardischen Schule, zu Alba und Turin von 1496—1508 thätig, von dem das Städel’sche Institut in Frankfurt a. M. eine Madonna mit Seitenbildern aus der Geschichte von Joachim und Anna, ein Bild voll Würde und Charakter, besitzt (früher in S. Francesco zu Alba). Albacini, Carlo, ein röm. Bildli. des 18. Jahrh., bekannt durch sein, auf Be stellung der Kaiserin Katharina II. von Russland ausgeführtes Denkmal des Rafael Mengs in der Peterskirche zu Rom und eine Statue des durch die Ferse geschosse nen Achill im Besitze des Herzogs von Devonshire, insbesondere aber durch seine Geschicklichkeit in der Restauration antiker Bildwerke. Albani, Alessandro, ein Bologneser und Schüler derCarracci, führte in seiner Vaterstadt mehrere Kirchengemälde in S. Bartolommeo di Porta Ravegnana, S. Michele in Bosco, S. Giorgio aus, andere finden sich in der Pinak. von Bologna, im Pal. Zambeccari und im Pal. Fava (Fresken aus der Aeneide), die einen verständigen Künstler beurkunden. Albani, Francesco, Mir., geb. 1578 zu Bologna, f d. 4. Okt. 1660 daselbst, erhielt seinen ersten Unterricht neben G. Reni bei Calvart, trat dann mit jenem in die Schule des Lod. Carracci, worauf beide 1610 nach Rom gingen, um mit Aunib. Carracci an den Fresken im Pal. Farnese zu arbeiten. Hier trennte ihn künstlerische Eifersucht für immer von G. Reni, mit dem er eine Capelle im Quirinal ausgemalt hatte. Er führte nun für den kränklichen Annib. Carracci die Male reien in der Capelle S. Diego in S. Jacopo de’ Spagnuoli zu Ende, malte mehrere Altarbilder für S. Maria della Pace, Fresken im Pal. Verospi (Torlonia), worunter Apollo, Aurora, die Nacht, die vier Jahreszeiten und die gerühmten vier Elemente (gest. v. Baudet) für den Pal. Borghese, woraufer 1616 nach Bologna zurückkehrte, Rom jedoch ab und zu besuchte. Seine schöne zweite Frau war das Modell für seine Venus, Diana, Flora etc., sowie seine lieblichen Kinder für seine Engel und Amoretten. Dies gab seinen Figuren eine gewisse Einförmigkeit, was man auch seinen Compositionen vorwirft, die sonst durch ihre Anmuth, die warme Färbung und zarte Behandlung anziehen. Manchmal freilich ist die Grazie gesucht und wird zur Manier. Doch gehört er zu den tüchtigsten Eklektikern, und hat auch die Landschaft in seinen kleinen Bildern anmuthig behandelt. Bei seiner grossen Frucht barkeit findet man fast in allen Gallerien Bilder von ihm. Wir nennen in Berlin (Mus.): 8 hauptsächlich Heiligenbilder; Bologna: die Taufe Christi (Hauptbild) und eine Jungfrau mit dem Kind (Pinak.); Braunschweig: 7 Idyllen, worunter Luna, die den Amoretten die Flügel beschneidet; Dresden: 11, darunter ein Hauptbild, der Amorettentanz; England bei Mr. Park: die Vertreibung aus dem Paradiese, bei Mr. Holford: Ruhe in Egypten; Florenz: das Christkind mit Engeln (Hauptbild), ruhende Venus und Europa (Uff.), Auferstehung Christi (Pitti); Genua (Pal. Brignole): Amorettentauz; Mailand (Brera): Raub der Proserpina; München (Pinak.): Venus und Adonis; Paris (Louvre): 22, worunter Venus und Adonis (gest. Baudet), Adam und Eva, Noli me tangere, Verkündigung; St. Petersburg (Eremitage): Verkündigung; Rom: Geburt Maria (Capitol), Entführung der Europa (Pal. Colonna); Turin (Pal. reale): die vier Elemente (Wiederholung); Pest (Gail. Esterhazy): Triumph des Bacchus. In den Uifizj (Florenz) sein Selbstportrait. — Schüler von ihm waren: Claudio, Lanfranco, Romanelli, Castiglione, Carpione, die beiden Mola, Galli, Speranza etc. Bolognini. Malvasia. PasBori. Lanzi. Fiorillo. Albarelli, Jacopo, Mir. und Bildh., in der Malerei ein Schüler des jüngern