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10 Ainemolo — Alaux. und Nationalgarde, wurde standrechtlich zum Tode verurtheilt, vom Fürst Windisch- grätz aber begnadigt. Nachher bereiste er Deutschland, Italien und Frankreich. Ueber sein weiteres bewegtes Leben wissen wir nur so viel, dass dessen romantische Wechselfälle würdig wären, von der gewandten Feder des Künstlers selbst geschildert zu werden. — Seine Portraits zeichnen sich durch sprechende Aehnlichkeit und einen tiefen gediegenen Ton aus; unter ihnen sind die Stifterport, im neuen Künstler hause zu Wien, eine Skizze von Lenau und sein Selbstport, besonders zu nennen. Ausserdem hat er für den Kaiser Max von Mexico eine Anzahl der vorzüglichsten Werke der Belvederesammlung in Wien, andere für den Herzog von Coburg copirt und dabei in überraschender Weise die Eigenthümlichkeit der verschiedenen Meister wiedergegeben. Er besitzt das Ritterkreuz des sächs. Ernest. Hausordens und ist Schriftführer der allgem. deutschen Künstlergesellschaft. Autobiogr. Ainemolo, Vincenzo, Mir. des 16. Jahrh. aus Palermo, f 1540, besuchte frühe Neapel und dann Rom, wo er mit Rafaels Werken bekannt wurde und dessen An ordnung, Gefühl und Ausdruck geschickt nachzuahmen lernte. Doch kam er bei aller Handfertigkeit, eleganten Zeichnung und sanften Färbung über eine liebens würdige Oberflächlichkeit nicht hinaus. In der Gail, von Palermo ist eine Krönung der Jungfrau von ihm, die dem Perugino zugeschriehen wird, ebendort in S. Dome nico eine Kreuzabnahme und eine Jungfrau vom Rosenkranz (1540), in S. Maria degli Angeli eine Vermählung der Maria, und in S. Pietro Martire eine Madonna mit Kind und 4 Heiligen, welche der Reichthum des Colorits zu seinem besten Werke erhebt. Crowe and Cavalcaselle, -T. Ainmiiller, Max Emmanuel, Glasmlr., geh. d. 14. Febr. 1807 zu München, f d. 8. Dezbr. 1870 daselbst, studirte an der dortigen Ak. die Baukunst, wurde dann Ornamentenzeichner der k. bayr. Porzellanmanufactur und widmete sich schliess lich der Glasmalerei, deren Technik er auf eine hohe Stufe brachte. Doch betrachten Manche seine Methode als den Regeln der ächten Glasmalerkunst entgegen, insofern sie das Licht übertragen statt es selbst zu reflectiren. Jedenfalls zeichnen sich die unter seiner Leitung gefertigten Glasmalereien in den Domen von Regensburg, Cöln, Speier, Basel, Hamburg, London (St. Paul), Glasgow, St. Petersburg, in der Univers.- Kirche zu Cambridge, der Auer Vorstadtkirche etc. durch Farbenpracht und Harmonie aus. Er hat auch schöne Architecturen, namentlich gothische Bauwerke gemalt: Zimmer aus Hohensalzburg in der Berl. Nat.-Gall. Er war Ehrenmitglied der Ak. von München, und Vorstand der Münchener Glasmalerei-Anstalt. Aiwasowsky, Ivan Constantinovitscli, Marinemir., geb. d. 7. Juli 1817 zu Theodosia in der Krim, lernte die Kunst an der Ak. der schönen Künste in St. Peters burg, später bei Tanner und Sauerweid, und bereiste Europa und den Orient. Seit 1847 ist er Hofmlr. und Prof, in Theodosia. Seine Marinen haben auch in Deutschland durch ihren brillanten Effect grosses Aufsehen erregt. Er besitzt jeden falls eine glückliche Erfindungsgabe für schlagende Wasserwirkungen und eine unge meine Beherrschung der Wellenbewegung. Dabei ist aber seine Behandlung manch mal zu decorativ, seine Färbung zu grell. Die Mondscheinlandschaft in der Krim, der Sonnenaufgang in Venedig, der Sonnenuntergang am schwarzen Meer, die Ansicht von Kertsch, der Sonnenaufgang über dem Meere, die Schöpfung und die Sündfluth, sind die vielbesprochensten dieser ebenso warm bewunderten, wie scharf getadelten Effektbilder. A. ist wirkl. Staatsrath mit dem Stanislaus-O. 1. CI. Autobiogr. Aizelin, Eugene, Bildh., geb. d. 10. Juli 1821 zu Paris, Schüler von Ramcy und A. Dumont, zeichnet sich durch edle und anmuthige weibliche Figuren aus, unter denen besonders zu nennen sind: eine Badende (1861 bei Prz. Napoleon), Psyche mit der Lampe (1865, im Luxemburg), eine Bittende (Mus. Monpellier), das Kind mit der Sanduhr (1865, Mus. Nantes), die besiegte Amazone (1875), der Tanz für das Theat. du Chätelet, die Idylle für die Fagade der grossen Oper, die h. h. Cyrillus und Gregor für die Dreifaftigkeitskirclie, die h. h. Januarius und Honorius für die Kirche St. Roch. Die meisten dieser Figuren sind in Marmor ausgeführt, wie er auch mehrere ideale Marmorbüsten (Ophelia, Kirchgängerin) geschaffen hat. Er erhielt 1859 eine Med. 3., 1861 und 63 eine 2. Klasse und 1867 das Kreuz der Ehrenlegion. Autobiogr. Aken, Jan van, 'Mir. und Kpfst., geh. 1614, verfertigte geistreiche Radirungen im Geschmack des II. Saftleven. Bartsch. Heiler. Alnmanno, Giovanni, siehe Johannes Alamanus. Alaux, Jean, Historienmlr., geb. 1786 zu Bordeaux, f 1864, lernte die Kunst bei Vincent und Guerin und erwarb sich durch seinen Kampf der Centauren und