7 Zweiter Akt. Erster Auftritt. (Sannio. Aeschinus mit Parmeno und einer Lautenspielerin). Sannio. Ihr Leute, helft! Ach helft mir ar men, mir Unschuld'gen Mann! Springt in der Noth mir bei! Aeschinus (zu der Lautenspielerin). Nur ruhig! Hier bleib' steh'n! Was schaust du um? Gefahr ist nicht. So lang ich hier bin, rührt Dich der nicht an. Sannio. Trotz aller Welt will ich — Aesch inus. So frech er ist, riskirt er heute nicht Zum zweitenmale Prügel zu bekom men. Sannio. Hör', Aeschinus! daß du nicht etwa sagst, Du habest mein Gewerbe nicht ge kannt : Ein Kuppler bin ich. Aeschinus. Weiß es. Sannio. Aber treu Und zuverlässig, wie's je einen gab. Willst du dich hinterher etwa ent- schuld'gen, Es sei dir leid, daß man so schmäh lich mich Behandelt habe, acht' ich's so viel nicht. Verlaß dich d'rauf, mein Recht werd' ich verfolgen. Mit Worten sollst du nimmermehr bezahlen, Was du verschuldet durch die That. Ich kenne So eure Art: „Es thut mir leid; ich will D'rauf schwören, daß du der ver übten Schmach Unwürdig bist!" So heißt's, wenn man unwürd'ge Behandlung hat erfahren. Aefchinus (zu Parmeno). Rasch voran, Und mach' die Thür auf! Sannio. Halt! Das geht nicht fo. Aeschinus (zu der Lautenspielerin). Jetzt nur hinein! Sannio. Das leid' ich nicht! Aeschinus. Tritt dahin, Parmeno! Du bist zu weit Davon. Hier stell'dich neben ihn! — So recht! Verwende jetzt kein Auge von den meinen, Daß auf den ersten Augenwink so fort Ihm deine Faust auf seineu Backen sitze- Sannio. Das will ich doch 'mal sehen! Aeschinus (zu Parmeno). He, gieb Acht!