So lieferst du von deiner Seite zum Entgelt Für Leichen einen Leichnam deines eignen Bluts: Weil so, was oben sein soll, du zum Untern kehrst. Da du ein Leben frevelnd eingesetzt in's Grab, Als drunten auch den Göttern Abbruch thust, da hier Du ruhlos, grablos, heillos einen Todten hältst: Deß lauern höhnisch Rache rüstend hinter dir Erinnyen des Hades und der Himmlischen, Daß du demselben Jammer selbst auch fällst anheim! (Ab mit seinem Knaben.) Chor. Fürst, er verließ uns unter Schreckensprophezei'n. Und was wir wissen all die Zeit, in der dieß Haar Vom schwarzen mir zum weißen sich verwandelt hat, Ließ er noch niemals Falsches hören unser Volk. Kreon. Das geht mir selbst bei, und voll Unruh' fühl' ich mich. Chor. Hier, Sohn Menökeus', Kreon, braucht es Wohlbedacht. Kreon. Was also, sag' mir, soll gescheh'n? ich folge dir. Chor. So laß die Jungfrau aus dem unterirdischen Gemach zu Tag, und ihm, der bloß liegt, gieb ein Grab. Kreon. Dahin empfiehlst und denkst du, daß ich weichen soll? Chor. Ja, Fürst, so schnell als möglich. Fallen doch geschwind Der Götter Schläge auf die Schlimmberathenen. Kreon. . Ach, hart und kaum und — dennoch bring' ich's über mich! Chor. Geh' denn und thu' es alles; trag's nicht Andern auf. Kreon. Ich trete gleich den Weg an: auf, ihr Leute auf, Wer nahe hier, und wer nicht nah' ist, Aexte rasch Zur Hand, beeilt euch nach dem abzuseh'nden Ort!