In ihren Phantasieen weit mehr Dinge, Als kühlere Vernunft jemals begreift. Mondsüchtige, Verliebte und Poeten Bestehen ganz und gar aus Einbildung: Mehr Teufel, als die weite Hölle faßt. Sieht ein Verrückter; sein verliebter Bruder Sieht Helena's Schönheit auf Zigeunerwaugen; Des Dichters Aug', in schönem Wahnsinn rollend, Schweift himmelab zur Erde, schweift zum Himmel, Und wie die schöpferische Phantasie Gestalten zeugt von unbekannten Dingen, Formt sie des Dichters Kiel, weist lust'gem Nichts Den Wohnplatz an und giebt ihm einen Namen. So wunderlich ist starke Einbildung: Wenn sie nur eine Ahnung hat von Freude, Gleich denkt sie einen Bringer dieser Freude; Und bangt's ihr in der Nacht von ungefähr. Wie leicht wird ihr dann aus dem Busch ein Bär. Hippolyta. Doch hört man ihre ganze Nachtgeschichte, Und was mit ihren Herzen alles vorging, So deutet es auf mehr als Phantasieen, Ja es verkörpert sich zu Wirklichkeit, Doch seltsam immerhin und wunderbar. Theseus. Da kommen unsre Paare, wonnestrahlend. (Lysander, Demetrius, Hermia und Helena treten auf.) Ihr Freunde, Freud' und frischer Liebesodem Mög' euch beglücken! Lysander. Und in reichrem Maße Des Fürsten Pfade, euern Tisch, eu'r Bett! Theseus. Nun kommt; was haben wir für Maskenspiele Die Oede von drei Stunden auszuschmücken Vom Abendessen bis zur Schlafenszeit? Wo ist der Leiter unsrer Lustbarkeiten? Was hat man auszuführen? Ist kein Schauspiel da,