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53 Athen mit einem andern Ort vertauschen, Wo uns Athens Gesetz nicht treffen könnte — Eg eus. Genug, genug! mein Fürst, du weißt genug. Den Spruch, bitt' ich, den Spruch auf seinen Kops. Entweichen wollten sie, und hätten dich, Demetrius, und mich damit betrogen: Dich um die Braut und mich um meine Stimme, Um meine Stimme, die sie dir versprochen. Demetrius. Mein Fürst, mir ward's von Helena vertraut, Daß sie in diesen Wald zu fliehen denken; Und ich verfolgte sie hieher, voll Wuth, Die schöne Helena folgte mir, voll Liebe. Doch, gnäd'ger Herr, durch irgend welche Macht (Ich weiß nicht welche Macht), schmolz meine Liebe Zu Hermia wie der Schnee, und blieb mir nur Erinnerlich gleich einem Nebelbild, Dem einstmals ich mit kind'schem Sinn gefolgt; Und all mein Glaube, meines Herzens Kraft, Das Ziel, die Lust und Weide meiner Augen Ist einzig Helena. Mit ihr, mein Fürst, War ich im Bunde, eh' ich Hermia sah: Doch, wie ein Kranker, haßt' ich diese Kost; Jetzt, als Gesunder, zum Geschmack genesen, Begehr' ich, lieb' ich sie mit Leidenschaft, Und bleibe ihr für immer zugethan. Theseus. Ihr schmucken Leutchen, freut euch der Begegnung. Das Weitere erzählt ihr uns hienächst. — Egeus, dein Wille sei mir unterthan. Denn diese Paare soll zugleich mit uns Ein ewig Band vor dem Altar verknüpfen. Und weil der Morgen bald zur Neige geht, Verzichten wir auf unser Jagdvergnügen. Kommt mit uns nach Athen: dreifacher Kranz Bestrahle unser Fest mit seinem Glanz. Geh'n wir, Hippolyta. (Theseus, Hippolyta, Egeus und Gefolge ab.)