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34 Der Antipodensonne zum Verdruß. Es ist so, ja, du mordetest ihn mir: So sieht ein Mörder aus, so graß, so stier! Demetrius. Nein, der Gemordete, und darum ich. Denn deine Grausamkeit erdolchte mich! Doch du, die Mörderin, strahlst Hellen Glanz, Wie Venus dort aus ihrem Sternenkranz. Hermia. Lysander — will ich wissen — wo er sei: Demetrius, bitte, schass' ihn mir herbei. D emetrius. Dir ihn? Vielmehr den Hunden seinen Leib! Hermia. O pfui, du Hund! Daß ich ein duldsam Weib, Verlern' ich jetzt. Hast du ihn umgebracht? Dann sei von Menschen nimmer dein gedacht! O nur ein Wort, ein wahres, gieb zurück. Vor ihm, dem Wachen, senktest du den Blick, Und mordest ihn im Schlaf? O Edler du! Dem Wurm, der Natter, traut man so was zu. Ja einer Schlange Doppelzunge sticht Mit solcher Tücke, wie die deine, nicht. Demetrius. Du hast auf falscher Spur dich so erhitzt: Von mir ward nicht Lysanders Blut verspritzt, Auch wüßt' ich seines Todes keinen Grund. Hermia. So sage mir: er lebt und ist gesund. Demetrius. Und könnt' ich's, welchen Lohn würd' ich empfah'n? Hermia. Den Freibrief, niemals wieder mir zu nah'n. — Nun meid' ich dein verhaßtes Angesicht; Bleib' fern von mir, er lebe oder nicht. Demetrius. Ihr folgen, wie sie tobt, ist kein Gewinn: Ich leg' mich lieber eine Weile hin. Der schwere Kummer wächst noch an Gewicht, Wenn Schuldner Schlaf nicht hält, was er verspricht; (Ab.)