26 Dritter Mt. Erste Scene. Der Wald. Titania liegt noch schlafend. (Squenz, Zettel, Schnock, Flaut, Schnauz, Schlucker treten auf.) Zettel. Sind wir alle beisammen? Squenz. Auf's Haar, auf's Haar; und hier ist ein superfeiner Platz für unsere Probe. Der grüne Fleck da soll unser Theater sein, die Weißdornhecke unsre Gard'rob'; und wir wollen's mit Akzion machen, wie wir's vor dem Herzog thnn. Zettel. Peter Squenz, — Squenz. Was sagst du, Mordszettel? Zettel. Es kommen Dinge vor in dieser Komödie von Pyramus und Thisbe, die niemals nicht gefallen werden. Proprimo: Pyramus muß ein Schwert herausziehn und sich umbringen, was die Damens nicht prästiren können. Was ist eure Antwort? Schnauz. O jemine — ein Malefizding! Schlucker. Ich glaub', wir müssen das Umbringen weglassen bis zum Kehrab. Zettel. Nicht ein Jota: aber mir geht ein Licht auf, wie alles recht wird. Schreibt mir einen Prolog; und laßt den Prolog gleichsam sagen, daß wir mit unfern Schwertern kein Unheil anrichten, und daß sich Pyramus nicht im Ernst umbringt: und da mit ja nichts passiven kann, so wird gesagt, ich, Pyramus, sei nicht Pyramus, sondern Zettel der Weber. Das wird sie außer Angst setzen. Squenz. Gut, wir wollen einen solchen Prolog haben, und er soll im Knüttelreim geschrieben sein. Zettel. Nein, thut was Uebriges und nehmt Streckverse. Schnauz. Wird's den Damens nicht vor dem Löwen grausen? Schlucker. Ich fürcht's auch, sag' ich euch. Zettel. Meisters, was fällt euch ein: einen Löwen, Gott schirm' uns! einen Löwen unter Damen zu bringen, ist haarsträubend;