Volltext Seite (XML)
10 Zettel. Das wird etwelche Thränen absetzen, wenn man's natürlich vorstellt. Wenn i ch's mache, so mögen die Zuhörer ihre Augen in Acht nehmen; ich will Sturm erregen; ich will gewisser maßen — condoliren. Macht weiter. — Aber mein Leibhumor ist ein Tyrann: den Hcrkles könnt' ich magnifik spielen, oder einen Part, wo's Mord und Todtschlng giebt, wo nur so die Haare davon fliegen. „Der Felsen Prall, Mit Wuth und Knall Stürzt er zu Fall Die Kerkerthür'n: Und Phibbus' Karr'n Kommt angefahr'n. Und macht zum Narr'n Des Schicksals Stirn." Das war im hohen Styl! — Lest jetzt die andern Namen. Das ist Herklessens Ader, eines Tyrannen Ader; ein Liebhaber ist mehr tolerant. Squenz. Franz Flaut, der Blasbalgflicker! Flaut. Hier, Peter Squenz! Squenz. Ihr müßt Thisbe ans euch nehmen. Flaut. Was ist Thisbe? Ein irrender Ritter? Squenz. Sie ist das Fräulein, das Pyramus lieben muß. Flaut. Nein, Sapperlot, laßt mich kein Weibsbild spielen; ich krieg' eben einen Bart. Squenz. Das ist all eins. Ihr sollt's in einer Maske spielen und könnt so fein sprechen, als ihr wollt. Zettel. Wenn ich mein Gesicht verdecken darf, so laßt mich Thisbe auch spielen. Ich will mit 'ner horribel feinen Stimme spre chen: — „Thisne, Thisne, — Ach, Pyramus, mein Buhle süß, dein Thischen süß, und Fräulein süß!" Squenz. Nein, nein; ihr müßt den Pyramus spielen, und, Flaut, ihr die Thisbe. Zettel. Gut, weiter. Squenz. Sixt Schlucker, der Schneider! Schlucker. Hier, Peter Squenz! Squenz. Sixt Schlucker, ihr müßt Thisbe's Mutter spielen. — Thoms Schnauz, der Kesselflicker! Schnauz. Hier, Peter Squenz!