Icrusalcm, voll Mördlust, ruft mit wildem Ton: „Sein Blut komm’ über uns und unsre Söhn’ und Töchter! “ Du siegst, Jerusalem, und lesu« blutet schon; im Purpur ist er schon des Volkes Hohngelächter: damit er ohne Trost in seiner Marter sey, damit die Schmach sein Herz ihm breche. Voll Liebe steht er da, von Gram und Unmuth frey, und trägt sein Dornendiadem — Ünd eine freche, verworfne Mörderhand fafst einen Stab und schlägt sein Haupt: ein Strom quillt Stirn und Wang’ herab. — Seht, welch ein Mensch! — Des Mitleids Stimme vom Richtstuhl des Tyrannen spricht: Seht, welch ein Mensch! — Und luda hört sie nicht, und legt dem Blutenden mit unerhörtem Grimme den Balken auf, woran er langsam sterben soll: er trägt ihn willig und sinkt ohnmachtsvoll. — Nun kann kein edles Herz die Wehmuth mehr 4 verschliefsen ; die lang’ verhaltnen Thränen fliefsen. Er aber sieht sich tröstend um, und spricht: „Ihr Töchter Zions, weinet nicht!“ , • ■ So stehet ein Berg Gottes, den Fufs in Ungewittern,