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1 2rtschaftea. >tgen B. u. Mes- Brustlciden. u. Stell- UnterleibS- ner, B. u. 5 I. 3 M. lumenhagen, 1 M. 1 L. childe, geb. . Wwe., 34 rtzcr, Herrn ivlrt. VAS-! 6s- >tso. I sncdl. Hxr. 5 ?k. ^r. 8j 83 — —— — 94 — oiz — 89 — -—. — si; - — — ivo; —— . 86 . 96 Ivo; 24 —. 80 — 90 — — —- — — Utter, : Kanne >f. Ng.Pf. ibiS 11 3 er Wftfch« für . . _ - - Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Redigirt unter Verantwortlichkeit de« Verleger«. ^^ 96.^ Mittwoch, den 4. Deeembet. ^18^0 Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 10 Ngr. — Bestel lungen nehmen alle Postanstalten Sachsen« an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für jede nächsteNummer bi« Tag« vorher Vormittags 9 Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Rgr. 5 Pf. Wöchentliche Rundschau. Zn der deutschen Frage ist eS noch immer zu keiner klaren, entscheidenden Wendung gekommen. Nur so viel steht fest, daß sie aus ihrer früheren mehr inneren Stellung auf den europäischen Markt getreten, durch die absichtliche Erweiterung der Gesichtspunkte von Seite der beiden deutschen Großmächte zu einer europäischen geworden. Forthin kann von einer selbstständigen Constituirung, einer Neugestaltung Deutschlands aus stch selber heraus kaum mehr die Rede sein. Man täusche sich hierüber nicht. Dies war daS Endziel der wohl organistrten Pläne der Reaktion; — Union und Bundestag nur die mehr oder weniger wandelbaren Phasen dieser Entwicklung. Was blöden Augen daran als eine neue Form eines vermeintlich neuen Geistes erschien, zeigt das leichte Aufgeben je nach Umständen, das täglich wechselnde Spiel mit Vorsätzen, Bestimmungen und sophistischen RechtSdkductionen nur als Werkzeug zur vollständigen Restauration der alten Zustände und mehr als will kürlicher, künstlicher Principien Und diplomatischer Formeln ohne historischen und rechtlichen Grund. Ist Preußens ganzer Ehrgeiz jetzt auf eine Gleichstel lung mit Oesterreich im Bunde beschränkt, so können wir darin keinen Grund zu einem Kriege finden; der Beitritt Oesterreichs mit allen seinen Staaten zum Bunde Würde jenen scheinbaren Vortheil mehr als illusorisch machen; Letzteres aber wird der anderen Großmächte Zustimmung nicht so ohne Anstand fin den. Die Friedenshoffnungen werden durch die Rückkunft des Ministers Manteuffel von Okmütz ge nährt. — Die Ereignisse in den kleinen Staaten treten vor den großen Fragen fast in den Hintergrund. Kur Hessen verarmt unter der Bundesererution zur Wiederherstellung einer nie gestörten „Ruhe undOrb- nung". Unterdeß sammelt daS deutsche Volk für die verfassungstreuen Offiziere und Beamten. VoM Kriegsschauplätze in Schleswig-Holstein Nichts von Bedeutung. ES verlautet, daß England das Geschäft der FriedenSerekUtion „in einem mäßigen Fünfter Jahrgang. Sinne" übertragen werden solle. DieS würde, wenn es wahr ist, von Neuem die Unmündigkeit, die Schmach Deutschlands bestätigen. Sachsen. Dresden, 26.Nov. Heute erfolgte in der zwei ten Kammer die Antwort des Staatsministers v. Beust auf die von dem Abg. Riedel ausgebrachte Interpella tion über die Mobilisirung der Armee. In dieser Interpellation wurden folgende Fragen an die StaatS- regierurig gerichtet: 1) WaS hat die Regierung bewo gen oder was ist der Grund, daß kurz nach jener Er klärung dieselbenRüstungrn wieder angeordnet wurden? 2) Liegt denn die Nothwendigkeit dazu vor, oder wäre es nicht gerathener, Sachsen verhalte sich in dieser Angelegenheit mehr neutral, wie Hannover? 3) Wo durch will die Regierung diese Maßregel, durch welche den Steuerpflichtigen so bedeutende Opfer angesonnen und auferlegt werden, rechtfertigen? 4) Wären nicht auch, was diese Opfer anlangt, die Kammern darüber zu befragen, ob sie damit eirwerstanden wären? Der Minister beantwortete die vier Fragen in der Haupt sache dahin: daß die Rüstungen Preußens den Grund zu der Mobilisirung der sächsischen Armee gegeben; daß Sachsen als Mitglied des deutschen Bundes nicht neutral bleiben könne, eben so wenig wie es Hanno ver bleiben werde, welches keineswegs gemeint sei, sich der Erfüllung der Bundespflicht zu entziehen, sondern sich vielmehr ebenfalls bewaffne; endlich habe die sächsische Derfaffungsurkunde die Beschlußfassung über Rüstungen und Anordnung dahinzielender Maß regeln nicht an die vorgängige Zustimmung der Kam mern geknüpft; unter den gegenwärtigen außerordent lichen Umständen schlage indessen auch der 8- 4 der VerfaffungSurkunde ein und 8.79 stehe ihm zur Seite. — Abg. Riedel fand jedoch m dieser Mittheilung keine Beruhigung und behielt sich weitere Anträge vor, in dem er zugleich seine Ansichten über den „alten Bun destag" und die Politik der deutschen Regierungen auösprach.