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Nach eimrNotiz im „Rew-NorkH«aid"soS sich d«r GohMink j« Mifpmiew «Ehm»d tzex 1cht«l Wölf Monate auf die ungeheuere Summe von 1-0 Millionen K<K«rS belaufen, und man glaubt- daß ex im nächsten.Jahxe (bis Sept. 18S1) sich auf300Mil lionen Dollars belaufen werde. Rur ein Theil deS Goldgewinnes vom letzten Jahre erreichte die Ver einigten Staaten; der größere Theil ging nach Süd amerika und Europa im gewöhnlichen Wege deS Handels. Für 30,000 Dollars Werth wurde in der Münze zu Philadelphia geprägt. Eine große Summe ging nach Australien und China, im Austausch für die Produkte dieser Länder. Man merkt diesen Gold- reichthum auch bereits allerwärtS, hier wie in England, an dem Ueberfluffe deS Geldes, hier besonders an den Ungeheuern Jmportationen aller Arten von Gütern, in dem Steigen des GrundcigenthumS, der Miethen und aller Lebensbedürfnisse und besonders an den Un geheuern Summen, welche hier auf Vergnügungen und Kunstgenüsse verwendet werden. — D« Stadt Sakraments ist der Schauplatz ei nes blutigen Bürgerkriegs zwischen den äliern Grund besitzern der Stadt und den sogenannten Squatters oder Ansiedlern geworden, die an den Grubenarbeitern einen furchtbaren Anhang besitzen. Jene haben einen großen Theil des Baugrundes der Stadt von Kap. Sutter gekauft, scheinen aber ihre Ansprüche auf daS ganze Gebiet der neuen Anbauten und der Umgegend der Stadt unrechtmäßigerweise ausdehnen zu wollen und begannen die Squatters aus ihren Wohnungen mit Hilfe der Behörden und Gerichtsdiener zu vertrei ben. Die Squatters behaupten, Grund und Boden gehöre der Regierung der Vereinigten Staaten und in Folge deS amerikanischen Gesetzes und des alten Herkommens dem erstkommenden Ansiedler; sie leisteten offenen Widerstand und eS kam zu einem Ge fecht, in welchem der Mayor und mehrere Bürger er schossen wurden. 700 Squatters bemächtigten sich darauf der Stadt, welche niedergebrannt wurde. Bei Abgang deS Dampfers wüthete der Kampf furchtbar; die Auftegung in San Francisco ist ungeheuer; eine Massenversammlung der Bürger bcrathct voller Angst und Verwirrung daS zu ergreifende Verfahren, um das Eigenthum zu schützen. — Zur Verständigung der Ursachen der Revolution mögen noch folgende Notizen aus dem von einem Squatter-Comite an daS Volk erlassenen Manifeste dienen: Die Emigranten, welche seit der Auffindung der Goldminen sich in ver schiedenen Punkten ansiedelten, wurden von den er wähnten Eigenthümern, welche sich sehr ausgedehnte Landstrecken schon früher aneigneten, durch Drohun gen, selbst durch Waffengewalt theilweise vertrieben; wehrte sich ein solcher Ansiedler, so war es nichts Seltenes, daß seine Behausung zerstört und er selbst getödtat wurde; dk Ggenthümer schien sodanw dt« Creirungrmek,,sog«i^Ntm"8chiSlatukdurch,Elch« aber nur aus ihres Gleiche« tzrsvmd, und jagte« durch „sogenannt^ Gesche die Ansiedler von ihren Wohw- plätzen; der yber^ Richter «klärte bet alledem noch, daß eS nach seiner Entscheidung keine AppellationSstell« gäbe. — Auf diese Punkte gestützt- fordert daSComits die Ansiedler zum Widerstand auf, um so mehr, da dir ssgenante Legislatur vom Congreffe zu Washington nicht anerkannt sei, Niemand habe sich einem AuS- spruche der jetzigen Gerichte zu fügen und um dir Un getasteten konstitutionellen Rechte zu schützen, habe Jeder die Waffen zu ergreifen; die jetzigen Beamten werden als bloße Privatpersonen betrachtet und die Squatters sind unter das Kriegsgesetz gestellt. Alle Jene, svelche sich diesen Beschlüssen widersetzen, haben sich die Folgen selbst zuzuschreiben, wenn sie im Laufe des Krieges Eigenthum und Leben verlieren. Unglücksfälle. Vom 1. Jan. bis zum letzten Juni 1850 gingen auf dem Mississippi 67 Dampf schiffe verloren; der Verlust an Menschen betrug 550 Personen. — Ende Juli fuhr ein mit Vieh belasteter Zug auf der New-Dock- und Erie-Eisenbahn üb« dir eiserne Brücke bei LackawareN. Sie brach Md der Zug stürzte hinab. Die Brücke war 60 FH lang, die Schlucht 25 Fuß tief. Fünfzehn Karren wurden zertrümmert und etwa 700 Stück Vieh kamen um. Der Passagierzug war eine Viertelstunde früher glück lich hinübergekommen. Noch ein ähnlicher Fall. Ende Juli tobte in Maryland ein fürchterlicher Sturm; er hatte die Brücke an der Baltimore und Susquehannii so beschädigt, daß derZug nicht hinüberfahren mochte. Allein der Ingenieur Duncan hielt die Brücke noch für haltbar und löste die Lokomotive ab. Aber kaum war er halb hinüber, als die Brücke abbrach und die Locomotive in den Fluß stürzte. Man hat von dem WaghalS Nichts mehr gesehen. <F Stolpen, 17.Ocr. Kürzlich wurde der hiesige 64 Jahr alte Bürger und Schneidermstr. Gerhardt im Bürgerbusche erhenkt aufgefunden. Nicht vermögens los, unbescholten und sonst ein glückliches Leben führend, kann nur Schwermuth die Ursache seines Endes sein. Beschlüsse der Stadtverordneten. Sitzung vom 1« October 185« Das Collegium hatte gegen die Kämmereirechnung vom Jahre 1849 Nichts einzuwenden, genehmigte auch den Haus haltplan für das Jahr 1850, so wie die dem Büschaufseher Prause bewilligte persönliche Zulage von 5 Lhalern; erwählte die Stadtverordneten Secliger und Scharsig zu Mitgliedern des Wahlausschusses für die Ergänzungswahlen der Gemeinde vertreter und gab seine Einwilligung zur Aufnahme des Schneidergesellen Neumann aus Bitterfeld. Die Redactions - Deputation. Auktion. Künftigen zwanzigsten dieses, Sonntags, sollen in der Behausung Carl Gottlieb Wehners Nr. 98 allhier mehrere Gegenstände, Wäsche, Betten, Uhren, Bücher, insonderheit auch ZimmermannShandwerk- zeug öffentlich an den Meistbietenden gegm baare Bezahlung verkauft werden. Diese Auction wird deS Nach mittag- von zwei Uhr an stattfinden. Patrimonialgericht Rammenau, den 8. October 1850. Müller.