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Zur Charakteristik Otto Heubner's. Wir geben in Nachfolgendem den Schluß au- der trefflichen „Selbstvertheidigüng HeubnerS in seiner auf Hochverrath gerichteten Unter suchung*)". Er streicht in diesem Abschnitte von den Persönlichen Motiven, welche ihn bei seiner Handlungsweise leiteten. Der Leser wird hier einm tiefen Blick in den edlen großherzigen Charakter unseres unglücklichen Heub- ner thun können. „Man hört häufig den Vorwurf, daß sich an derglei chen Bewegungm nur solche Leute betheiligten, die Nichts zu verlieren und Alles zu gewinnen hätten, oder solche, die mit ihren eigenen Zuständen unzufrieden, aus einem ge wissen Ueberdruffe an dem Bestehenden nur nach Neuerun gen strebten, oder endlich solche, die von einem fehlerhaften Ehrgeize verleitet in dem Umsturz der gegebenen Verhält nisse die Leiter zu eigenem Glanz und eigener Machtent faltung erblickten. Alle diese Motive muß ich zurückweisen. Ich hatte ein überreichliches, ganz gesichertes Auskom men und wußte Nichts von einer Nahrungs- oderLebens- sorge irgend einer Art. Ich hatte für meine Person und in meinem Haushalte nach meinem individuellen Wesen und nach der ganz damit übereinstimmenden Gesinnungs weise meiner Gattin äußerst wenig Bedürfnisse. Die Letztere ist eine treffliche Wirthin, wir vermochten es, mit dem, waS uns zu viel beschieden war, manche Lücke an derswo auszugleichen und führten dabei im Besitze von drei geistig und körperlich ganz gesunden Kindern ein so glückliches Leben, daß unsere ungetrübte Heiterkeit nur hie und da durch dm Zweifel an der Möglichkeit der Fort dauer eines so bevorzugten Lebenslooses gestört wurde. Den gewöhnlichen Freuden der Gesellschaft habe ich nur selten unv immer mit halbem innern Widerstreben, um den Verhältnissen die nöthige Rechnung zu tragen, beigewohnt. Die Abende habe ich, abgesehen von den wenigen Stunden, welche gemeinnützige Vereine in An spruch nahmen, in der Regel nie anders, als zu Hause verlebt, und selbst in jene Vereine führte mich nur die Ueberzeugung, daß man nach Kräften nützlich sein müsse, nicht der Trieb nach vermehrtem geselligen Umgang und die Lust daran. Dmn ein unwiderstehlicher Hang zu einem einsamen und zurückgezogenen Leben, ganz beschränkt auf die Freu den, die Familie und Natur gewähren, ist mir von frühe ster Kindheit an bis jetzt eigenthümlich geblieben. So habe ich, um ein Beispiel anzuführen, während meines ganzen fast zwölfmonatliche» Aufenthaltes in Frankfurt und Dresden nicht ein einziges Mal ein Theater oder ein Concert besucht, und bin fast nie an einen öffentlichen Vergnügungsort gekommen. Bei einer Uebersiedelung von dem einen Wohnorte zum andern mußten Jahre verfließen, ehe ein kleiner Zirkel von Freunden sich bildete, an die ich mich auf vertrautere und innigere Weise anzuschließen vermochte. Ich befand mich am Wohlsten bei dem regelmäßigen *) Die Selbstvertheidigüng Otto Heubner's ist in Zwickau bei Thost erschienen und für 1ö Ngr. durch jede Buchhandlung zu erhalten. Der Ertrag ist für die Amilie Heubner's bestimmt. Sowohl wegen des gediegenen Inhalts dieser Schrift, als auch wegen des menschenfreundlichen Zwecks derselben, empfehlen wir den Ankauf dieses Büchs unfern Lesern. Die Red. Wechsel der. gewöhnlichen Tagesarbeit und der häuslichen Erholung in der Familie, und meine einzig» Freud« ttÄm kleine freundschaftliche und Familienfeste, größere Spazier gänge und, wenn eS ftin konnte- weitere AuSflitze an schöne Naturpunkte. Ich gebe diese Charakteristik der Wahrheit gemäß, finde auch kein Selbstlob darin, denn eS ist eben nur der Aus druck einer Individualität, die man sich nicht selbst gegeben hat, und die eben so wohl ihre Schatten- als ihre Lichtseite in sich trägt. Wenn man aber dem Gesagten Glauben beimißt, so wird man nicht behaupten können, daß ich Ur sache gehabt hätte, mit meiner Lebenslage unzufrieden zu sein, oder daß mich der Wunsch hätte beseelen können, ir gend eine Abänderung in derselben eintreten zu lassen. Dasselbe fand im Hinblick auf meinen Beruf statt. Wenn ich manchen gegen mich gemachten Aeußerungen und sonstigen Wahrnehmungen trauen darf, so besaß ich die Kraft, den Anforderungen desselben zu genügen, und ich habe mich immer bestrebt, dem nach demselben Zwecke gerichteten Willen die nöthige Festigkeit zu geben. Ich habe mich auch mehrfacher Beweise von Liebe und Zutrauen Seiten meiner Gerichts- und Amtsuntergebenen zu erfreuen gehabt. Hierdurch hatte ich die feste Ueber zeugung gewonnen, daß der mir angewiesene Wirkungs kreis eines practischen Justizbeamten meinem Wesen und meinen Kräften angemessen sei, und ich habe mich ost in vertrauten Kreisen ausgesprochen, daß ich eS für ein Miß geschick bewachten würde, wenn ich diesem Berufe entnom men und in eine andere Sphäre versetzt werden sollte. Am Allerwenigsten konnte ich die Mission in mir fin den, einen höhern Posten in der Staatsverwaltung einzu nehmen. Man hat einen aufgefundenen Privatbrief zu den Acten genommen, der in dieser Beziehung zu Bettach tungen Anlaß geben könnte. Ich halte diesen Punct nicht für so wesentlich, daß ich die Untersuchung durch Herbei schaffung von Beweisen hätte verlängern mögen; allein ich könnte es nachweisen, daß ich, als derartige Gerüchte zu mir drangen, mit der entschiedensten Bestimmtheit und gegen Personen, welche wissen, daß ich das, waS ich mir vorgenommen, gern zu halten pflege, mich schriftlich und mündlich dahin ausgesprochen habe, daß ich mich niemals zu Annahme einer solchen Mission entschließen würde. Man wird dies nach der oben von mir gegebenen Schilderung meines ganzen individuellen Wesens vollkom men erklärlich finden. Andererseits aber wird man mir die Annahme der Wahl zum Mitgliede der provisorischen Regierung ein halten, und ich muß mich gegen diese anscheinende Inkon sequenz vertheidigen. Ich habe diese Wahl angenommen: 1) weil ein Ausweichen unmöglich war, 2) weil eine derartige Wirksamkeit der Natur der Sache nach nur von kurzer Dauer sein konnte. Ich habe bereits oben bei anderer Gelegenheit ange geben, daß ich ganz ohne Ahnung über das Wie? meines Einstehens für die Sache der Reichsverfassung nach Dres den kam, daß eine vorzugsweise Berücksichtigung meiner Person durch die Nichtanwesenheit der hervorstechendsten Persönlichkeiten in der Linken der aufgelösten Kämmern veranlaßt, daß aber auch, wie einmal die Sache lag, diese Wahl zur Nothwendigkeit wurde. Und diese Nothwendig» keit allein ist eS gewesen, welche mich zur Annahme zwang. Ich war gekommen, um für die Sache der Reichsverfassung thätig Wahl w als «in umnögli daß mar Kammer tm zu b Augenbl Ablehnu Auch ei» uommen Abe schadet geachtete vorwurf Ungettüi zu legen der Opf lichen N letztern 1 hat, nich Daß Dauer si wurde di hauptetL Für dies Anfang halten, d Hebung t würde, darauf, sauunlun würde, li Meine L größter Anerkem uiedergel Jchl mir mög solche z, unterwvr Mar > Handlun Ich I zum Vol Ich häufig d zeichnet, I bergen. 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