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4S0 tell lnwtpdMg geltmd ctischeFolg u» " dürßen,Wch s« selben Gebiete der praktisch! zu machen. — Ueber den Haffenpflug'schen Proceß find aus Greifswald Mittheilungen eingegangm. Derselbe endete mit einer Freisprechung. Es droht aber eine neue Klage wegen Erpressung und Fälschung. ? — Nach einem Berichte aus Königsberg hat die Regierung den dortigen Magistrat aufgefordert, in den Urlisten der Geschworenen und Gemeindewähler die Demokraten mit rothen Strichen, dieGe- brechlichen, Tauben rc. mit einer andern Marke zu versehen. Der Magistrat hat jedoch erklärt, daß er diese Zumuthung nicht eingehen könne. — Ueber Kinkels Lage können wir Folgendes rmt- thcilen: Kinkel hat insofern eine Erleichterung erhal ten , als er jetzt alle 14 Tage an seine Frau schreiben darf; auch darf er seit einigen Tagen abwechselnd etwas Abschreiberarbeit iür die Anstalt machen, was freilich eben so mechanisch und geisttödtend als Spulen ist, doch ist eS eine kleine Erleichterung, da er diese Arbeit stehend verrichten kann. W ü r t e m b e r g. Stuttgart, 23. Sept. Die Wahlen für die Kammer sind meist in demokratischemSinn ausgefallen. Baden. Sinsheim, 21. Sept. Freue dich, Protestan tismus! Du wirst nächstens auch deine Kirchenbußen und Ercommunicationcn haben! In einem benach barten Orte hat Herr Pfarrer Sabel seinen Gemeinde gliedern jüngst angekündigt, daß sie von nun an jedm Sonntag zweimal in der Kirche erscheinen müßten. Die Zuwiverhandelnden will der Herr Pastor das erste Mal von der Canzel aus ermahnen, daS zweite Mal im Hause besuchen, das dritte Mal sollen Stra fen folgen, und für den Fall, daß diese Nichts nutzen, ist den Sündern mit Ausstoßung aus der evangelischen Kirche gedroht. Mecklenburg. In Schwerin spielt fast ein gleiches Stück wie in Kurhessen. Durch besondere Bemühung der Re- action ist das Staatsgrundgesctz aufgehoben. DaS Ministerium hat die Abgeordnetenkammer aufgelöst und durch eine Verordnung vom 18. d. den Zusam mentritt derselben verboten, dessenungeachtet aber wird dieselbe ihrem geleisteten Eide getreu in Schwerin zu sammenkommen, um die Rechte des Landes der Will kür gegenüber aufrecht zu erhalten. Nach neuernNachrichten ist die anberaumte Sitzung in Folge der eingetretenen Gewaltmaßregeln abgeküu- digt worden. Hessen. Darmstadt. Ein in der zweiten Kammer ge stellter Antrag auf Vorlage eines PreßgesctzentwurfS verlangt folgende Grundsätze: 1) in der Regel ist nur der Redakteur verantwortlich; 2) eine Untersuchungs haft wegen Preßvergehen ist unzulässig; 3) sämmtliche Preßvergehen werden durch Geschworene abgeurtheilt; 4) jede Thätigkeit der Verwaltungsbehörden in Bezug auf die Presse ist ausgeschlossen , und 5) sämmtliche Zeitungsprivilegien find aufgehoben. in einem Br stattgehabtzu „-,- 7 ^- La^^i« Bekanntmachung des Stadtr^thS und deS BezirkSarzteS vr. Siebenhaar ist der Gesund heitszustand in Dresden ein sehr befriedigender.; Seit mehrern Wochen ist von der Cholera keine Spur mehr vorhanden, welche überhaupt nur einzeln vorgekommen. .- -^Am 23. Abends zwischen 8 und 9 Uhr wurde hl« ack Himmel eine merkwürdige Naturerscheinung wahrgenommen. Ein feuriger Körper von nicht ganz runder Form und einem hellglänzenden Lichte, für das unbewaffnete Auge ungefähr von der Größe einer Faust, bewegte sich langsam quer über den Himmel, genau die Richtung von Morgen nach Abend einhal tend, und verschwand endlich am Horizont, ohne zu verlöschen oder zu z«vlatzen. Dabei war die Entfer nung dieses Feuerballs von der Erde so gering, daß er noch weit unter den tief ziehenden Wolken hinweg zog. — Gegen zehn Uhr folgte darauf ein ziemlich starkes Gewitter. — Endlich sind nun auch den Gefangenen, dem seit den unseligenMaiereignissen in Meiß en in Haft befindlichen Bürgermeister Tzschucke und dem Lehrer Thürmer die ersten Erkenntnisse publicirt worden. Ersterer hat ötzjähriges, Letzterer lebenslängliches Zuchthaus ersten Grades. — In Zittau sind sechs Personen, welche sich als Freischärler bei dem Maikampf in Dresden betheiligt hatten, die Erkenntnisse des Obcrappellationsgerichts zu Bautzen eröffnet worden und lauten fünf derselben auf Todesstrafe, das sechste aber aus lebenslängliche Zuchthausstrafe zweiten Gra des. Sämmtliche Angeklagte sind Handwerksgesellen. In Kainsdorf bei Zwickau verunglückten am 21. d. in einem Kohlcnwerke zwei Arbeiter dadurch, daß sie, wegen einer Reparatur in derDampfmaschine beschäftigt, in den Cylinder gestiegen waren, woselbst plötzlich der Gurt riß, als der Kolben oben stand, die ser herabging und den einen sogleich tödtete, den andern tödtlich verwundete. Leipzig, 25. Sept. Die Messe hat am 23. d. begonnen, doch haben viele fremde Kaufleute bereits in voriger Woche große Geschäfte abgeschlossen und bedeutend verkauft. Der Stadtrath hat deshalb sieb zehn fremde Kaufleute in eine Geldstrafe von 25 bis 30 Thlr. genommen; auch ein bedeutendes Seiden geschäft aus Berlin ist davon getroffen worden. Preußen. Die D. Ref. sagt: Die Zeit scheint gekommen, wo der vorgebliche Bundestag den Versuch machen will, von dem Gebiete der staatsrechtlichen Prätention auf dasjenige der politischenThat überzugehen: noch wol len wir jedoch hoffen, daß er vorher die schwere Ver antwortlichkeit für jedes einseitige Thun und für die möglichen Folgen desselben ernstlich erwägen werde. — So lange die Regierungen, welche in Frankfurt vertreten sind, sich begnügten, in Berathungen, Be schlüssen und Noten dre Rechte der deutschen Bundes versammlung für sich in Anspruch zu nehmen, so lange hatte Preußen dieser vermeintlichen Rechtsanschauung die seinige gleichfalls auf dem Wege der Verhandlun gen und der Proteste entgegenzustellen. So wie man aber von der andern Seite unternehmen wollte, jener welcher bei rinerjnDreSden ay ung gefunden und weggenom- P - " diu