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Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend Zu gemeinnütziger Unterhaltung für alle Stände. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verleger«. 29-^ Mittwoch, de« 1V. April. Diese Seitschrist «scheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabend«, und kostet vierteljährlich tv Rar. — lunaen nehmm alle Postanstalten Sachsens an. — Annoncen werden die gespaltene Seile oder deren Raum mit k M berechnet und für jede nächste Rümmer bi« Lag« vorher Vormittags S Uhr angenommen. — Sine Annonce unter 4 Seilen kostet 2 Rgr. ü Pf. Politische Umschau. Sachsen. Dresden, 4,April. sl.K.j DieheukigcSitzung war ohne Interesse. Adv. Graicben verlas einen Ge setzentwurf wegen Wegfall derHofeleistüngsdienste und Hufengcldcr, der an den zweiten Ausschuß zur Begut achtung überwiesen wurde. Eben so wenig Interesse bot der Bericht dcS Ausschusses über einen Antrag auf Revision der Steuer- und Militairleistungscataster. Verschiedene Petitionen über Straßenbauten wurden auf den Antrag deS Abg. Düfour bis zur Berathung deS BudjetS aufgehoben. — 5. April. s2. K.j Gegenstand der Tages ordnung die Berathung der Abiheilung deS BudjetS, welche die Ausgaben deS Ministeriums des Innern umfaßt. In der Finanzperiode von 1846—1848 waren 552,979 Thal« verlangt worden, in diesem wurden 44,515 mehr verlangt; die Mehrforderung betraf Ausgaben für Pflege der Landwirthschast und deS Gewerbewesens, sowie für Straf- und Versor- gungSanstalten. Der Ausschuß empfiehlt Vereinfa chung des Caffenwesens, Minderung der Beamten ürw dadurch Herbeiführung von Kostenersparnissen, dem di« Kammer auch beitritt. — 6. April. s2. K.j Die Kammer setzt ihre Berathgng über daSAuSgabebudjet dcS Ministeriums des Innern fort. Die Forderung für die AmtShäupt- mannschaften, 30,763 Thaler, wurde mit dem Anträge bewilligt: „die Regierung wolle die etwa zur Erledi gung kommenden Amtshauptmannschaften nicht defi nitiv, sondern durch niedriger zu besoldende Stellver treter besetzen. Zu Belebung und Unterstützung der Industrie werden 27,000 Thlr. (10,700Thlr. mehr); für das Gewerbschulwesen 44,000 Tblr. (12,850Thlr. mehr als ftüher) verlangt und bewilligt, und wird auf Antrag Rewttzers der Betrag für die Sonntagsschulen noch um 500Thlr., und auf Antrag des vr. Schwarz das Postulat für Klöppel-, Weber- und Strohflecht- schulrn ebenfalls um 500 Thlr. erhöht; dagegen der Posten „Insgemein" um 500 Thlr. verringert. — 8. April. s2. K.j Die Kammer seht ihre Berathung über das Ausgabebudget deS Ministeriums Fünft« Jahrgang. des Innern fort. 22b, Landesbeschälanstalt, verlangt 20,800 Thlr. (1800 mehr als früher); die Kämmer vcrwilligt bloS 20,650 Thlr.; 22cr, fir Ablösungen und Gemeinheitstheilungen, 13,600 Thlr. genehmigt; 22tl, eben so 2000 Thlr. zur Unterstützung von Brand- und andern Unglücksfällen; eben so 22e für das Stein- bruchwesen 257 Thlr. 23 betrifft die allgemeine Lan- deSpolizei. Dabei waren 5580 Thlr. für haS Com- munalgardeninstitut beantragt (2750 mehr alS sonst), und zwar 2580 Thlr. für das Generalkommando, IWO Thlr. zu Revisionsreisen, 2000 Thlr. DiSpofi- tionSquantum ; bei der dabei erfolgenden Debatte äu ßerte sich Abg.Jesorka in nicht eben freundlicher Weise über das Communalgardeninstitut; die KaUnner be willigte die Summe. 23d verlangte 59,781 Thlr. (587 mehr als sonst), darunter 1000 Thlr. für einen Gensdarmerie - Inspektor; die Kammer dewilligt 58,781 Thlr., verbietet sich aber die Anstellung eines GenStarmcrie-JnspectorS. — Wie das Dr.J. berichtet, hat der König am 7-, umgeben von glänzendem Stabe, auf de« Theater platze über 3 Bataillone Infanterie Revue geilten, wobei ihm, heißt eS weiter, von den wackeni Kriegern ein weithin durch die Luft schallendes donnerndes Hoch gebracht wurde, welches ein neuer, wohlthuender Beweis von Liebe und Ergebenheit für ihren Kriegs Herrn war. — Klingt sehr schön , weit schöner oder würde es klingen, wenn eS heißen könnt«: Das ganze sächsische Volk begrüßt mit neuer Liebe, mit neuem Vertrauen seinen König, nicht als Kriegsherrn, sondern als liebenden, den Frieden und die Versöhnung wol lenden LandeSvater. — Professor Richter, welcher sich seit den Mai tagen in Arrest befand, ist gegen eine Caution von 2000 Thlr. auf Handgrlvbniß entlassen worden. — Bor einigen Tagen entflohen zwei Gefangene, em Pole und rin gemeiner Dieb, RamenS Grund mann, aus dem Amthause. Man glaubte sie schon über alle Berge, als sie am nächste« Tage in einem Kellerverschlage im Amthause selbst wieder gefunden wurden. Der Pole ergab sich willig, Grundmann aber erstach sich mit einem Messer. — Die Gerüchte über einen Fürsteneongreß in