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Posen 1K, Preußen 77, Schlesien 103, Sachsen 91, Rheinproviuz 410, Westphalen 07), Reust 11, Ruß land 14, Königreich Sachsen 183, Herzogthümer Sachsen 44, Schaumburg 2, Schleswig 5, Schwarz burg 12, Schweiz 77, Waldeck 2, Wurtemberg 67. Sachsen hat also im Derhältniß die meisten. — Die Zahl der Zeitschriften, welche seit 1848 begonnen, aber bereits wieder eingegangen sind, beläuft sich auf 269. * EinePhiladelphischeZtg. theilt ein Curiosum auS (Kalifornien mit. ES ist cin.Privatl rief, der folgende Stelle enihält: „Ich bin nun 8 Jahr hier und noch unbeweibt. Mein Freund, vr. L., ist kürzlich nach Schottland gereist; ihm habe ich Auftrag gegeben, mir eine Frau mitzubringen, welche 6 Fuß hoch fein, blaue Augen und dunkelbraunes Haar haben muß. Diese verpflichte ich mich entweder zu heirathen oder ihr 10,000 Dollars Reugeld zu zahlen. Hoffentlich — heißt eS in dem Briefe weiter — werden wir, wenn sich unsere Zustände nur noch etwas mehr befestigt haben, bald 10,000 Mädchen, „erster Qualität" ün Lande haben; denn an Geld und Gut gebricht eS uns nicht, nur an Frauen." Noch nie hat'S so viel Elephanten in Deutschland gegeben, als jetzt; sie werden ganz gemein. Radetzky und Fürst Schwarzenberg sollen nun auch den däni schen Elephantenorden erhalten. Sie müssen ihn aus Mangel an Platz etwas hinter der Schulter tragen. A Der MannSfelder^auernverein hat sich vor Kur zem auch damit beschäftigt, ob eS räthlich und möglich sei, Kornmagazine in Erdgruben oder sogenannte Silos zur Unterstützung der Armen in Nothjahren an zulegen. Es wurde nachgewiescn, daß die Manns felder Gewerkschaft seit langer Zeit Roggen in Erd gruben mit solchem Erfolge magazinirt hat, daß sie in diesem Jahre über 75,000 preußische Scheffel zu dem gedachten Zwecke aufkaufen konnte. Wohl ist den Mannsfeldcr Bauern eine rüstige Nachfolge im gan zen Baterlande zu wünschen. (Fr. I.) Alle Aussprüche und Vollstreckungen einer gehei men Justiz sind heimliche Hinrichtungen, mit welchen bürgerliche Freiheit gar nicht zu vereinen ist. Ob eine streitige Sache dem Hans oder Kun; verbleibe, ob ein einzelner Missethäter bestraft werde oder nicht, dieses ist d^m Gemeinwesen sehr gleichgültig. Aber die Zu versicht, daß Recht geübt werde, ist LcbenSbedürfniß in ter bürgerlichen Gesellschaft, und diese Zuversicht versagt die heimliche Justiz. Kein Fürst, kein Richter, kein Verwalter darf Glauben fordern an seine Gerech tigkeit; nur an Gott glaubt man, den Menschen aber will man sehen, hören, betasten, auSrechncn. (Börne.) Sir M. I. Brunel, der berühmteJngenieur und Er bauer des Themsetunnelö, starb am 12. Dec. in seinem Hause im St.-Jamcs-Park. Er war 1769 in Hacque- pille in der Normandie geboren, trat, obgleichursprüng lich für dieKirche bestimmt, in die französische Marine, wanderte aber in Folge der französischen Revolution nach den Bereinigten Staaten auS. Im Jahr« 4799 kam er nach England, wo er bald akS Erfinder einer Maschine zur BersertlgüU derMhWWWimMst- nal von Woolwich angestellt wurde. SeÄtellPirk- samkeit als Ingenieur krönte er mit der EfkÄNMg des Tunnels, der 1824 begönnen und 1842 vollendet wurde. A DaS „Augsburger Anzeigeblatt" berichtet fotzende „Jagdcrrungenschaft" vom Kellerberg an derSüdbahn. Bei der unlängst in hiesiger Umgegend abgehaltenen Bauernjagd wurden folgende Stücke erlegt: 4 Ziegen, 1 Bock, 3 Füchse, 2 Hasen, 11 Hennen, 2 Katzen, 14 Tauben, 3 Dachshunde, 8 zahme Enten, 1 HauS- hahn, 1 Grenzsäule und 2 Ortstafeln; dagegen ttür angeschossen: 1 Metzgerknecht, 4 Schützen, 1 Bahn wart, 2 Dienstbuben und 1 Gcmeindediener. Neuestes. DäS neueste Stuttgarter Regierungsblatt enthält ein königl. Manifest aus Anlaß der Auflösung der Ständeversammlung, worin beklagt wird, daß letztere sich zu der Forderung einer Unmöglichkeit in Bezug auf die deutsche Reichöverfaffung habe hinreißen las sen. Dabei ist aber in dem Manifest die Versicherung gegeben, die Grundrechte deS deutschen Volkes in Würtemberg aufrecht zu erhalten, sowie die durch die Landesverfassung gewährten Rechtsverhältnisse zu schützen. (F. I ) DerL.Z. wird aus Berlin vom 30. Dec. geschrie ben, daß von der neuen BundeScommission in Frank furt die Ausweisung der deutschen Flüchtlinge auS der Schweiz gefordert werden würde. — Ein schöner An fang, ganz des alten Bundestages würdig. Am 28. Dec. wurde dem Erzherzog Johann in Frankfurt durch eine größere Deputation ein« mit 2000 Unterschriften versehene AbschirdSadreff« über reicht. Seine Abreise war auf den 1. Jan. bestimmt. Der Volksverein in Stach«. Er begann seine Thätigkeit am 5. Dec. 1848 und hatte sich im Ganzen einer recht hübschen Theilnahme zu erfreuen. Es wurden im ersten Vereinsjahre 16 Versammlungen gehalten, sehr viele Anträge ge stellt, Vorträge zur Belehrung und gegenseitigen Auf klärung gehalten, Petitionen auf Grund der Anträge bcrathen, angenommen und abgesendet. Folgende Anträge wurden in und als Petitionen an die Kammern abgcsendet. ES Wird gewünscht: 1) Gänzliche Aufhebung der Todtenschau. 2) Verminderung der Apanagen. ' 3) Bessere Regelung deö PenstonSwesenS. 4) Bestimmtes Gesetz wegen Aufbringung der Communleistungen. 5) Abänderung des PqrochialgcseheS bei Ausbrin gung der Parochiallasten (die Hälfte nach Kopfzahl, die Hälfte nach Einheiten). 6) Besoldung der Schullehrer auS Staatskassen. 7) Oeffentliche Verpachtung aller sächsischen Do- mainen und Staatsgüter oder DHSmembration derselben.