chenland seine Augen richtete, — dessen Größe man in der damaligen Gegenwart über Alles hinaufstellte, — dessen glänzende Kühnheit und glänzendes Glück nach allgemeiner Ansicht von keinem andern Feldherrn erreicht wurde, sich in Betreff von Kleidung, Bedienung und Tisch so maßhaltend zeigte, wie wenn er in der Akademie mit Plato speiste und nicht im Kreise von Offizieren und Miethstruppen lebte, bei welchen Tag für Tag nur Schlemmereien und Genüsse einen Trost für die erlittenen Anstrengungen und Gefahren zu bilden pflegen. Zwar schrieb ihm Plato: „alle Welt blickt jetzt nur auf einen Mann hin auf der ganzen Erde!" aber er selbst, wie es schien, richtete auch seine Blicke nur nach einem Plätzchen einer einzigen Stadt, nach der Akademie, und erkannte wohl, daß die dortigen Zu schauer und Richter weder eine Unternehmung, noch eine Kühnheit oder einen Sieg bewunderten, sondern nur darauf ihr Augenmerk richteten, ob man von seinem Glück einen anständigen, bescheidenen Gebrauch mache und in großen Verhältnissen das richtige Maß noch innehalte. Uebrigens beharrte er hartnäckig auf seiner Vornehmheit im Umgang und seinem unbeugsamen Wesen gegen das Volk, ohne hierin die geringste Minderung oder Abspannung eintreten zu lassen, obgleich die Umstände von ihm eine gewisse Freundlichkeit verlangten, und auch Plato ihm, wie schon bemerkt, einen Tadel ausspricht, in dem er ihm schreibt: „der Hochmuth wohnt in einem Hause mit der Einsamkeit!" Aber seine Natur vermochte nun einmal offenbar kein milderes Element in sich aufzunehmen und so gieng denn sein ganzes Streben dahin, die allzu schlaff gewordenen, verzärtelten Sy- rakusaner zum Gegentheil hinüberzuziehen. 53. Indessen versuchte Heraklides neue Angriffe zu machen. Zuerst, — als man ihn in die Rathssitzung einlud, wollte er nicht hingehen: „er sei Privatmann und komme mit den andern Bürgern in die Volksversammlung!" Sodann machte er dem Dion Vor würfe, „weil dieser die Burg nicht niedergerissen und dem Volke trotz dessen entschiedenstem Wunsche nicht erlaubt hätte, das Grab monument des älteren Dionysius zu zerstören und den Leichnam herauszuwerfen; auch lasse er zur Unterstützung im Rath und Kom-