45 von den Bundesgenossen den Archvnides und Telesides, von den Rit tern den Hellanikus nebst vier anderen Männern. Diese sprengten mit verhängtem Zügel nach Leontini, wo sie gegen Abend eintrafen. Kaum waren sie abgesessen, so warfen sie sich vor Allem dem Dion zu Füßen und erzählten ihm unter einem Strom von Thränen das Unglück der Syrakusaner. Jetzt kamen noch einige Leontiner dazu, wie sich denn auch viele von den Peloponnesiern bei Dion sammelten und aus der Eilfertigkeit und den Bitten der Männer auf irgend welche bedeutendere Ereignisse schlossen. Dion führte sie nun sogleich in die öffentliche Versammlung und da Alles cifrigst zusammenlief, trat Archvnides und Hellanikus auf, uni in kurzen Worten die Größe ihrer Leiden zu schildern und die Miethtruppen zum Schutze für Syrakus aufzufordern, indem sie jeden Nachegedanken aufgeben sollten. Die Syrakusaner hätten ja eine schwerere Strafe erlitten, als selbst diejenigen, an denen sie sich zuvor versündigt, ihnen auferlcgt haben würden. 43. Nach Beendigung dieser Rede herrschte im Theater eine tiefe Stille. Nunmehr trat Dion auf und begann zu sprechen, aber ein Thräncnstrom, in den er ausbrach, hemmte seine Stimme, so daß die fremden Truppen ihn zu neuem Muthe aufsorderten und ihm ihre Theilnahme bezeugten. Nachdem er sich von seinem Schmerze wieder einigermaßen erholt hatte, hielt er folgende Ansprache: „Liebe Peloponnesier und Bundesgenossen! Berathung über eure eigenen Interessen ist der Zweck dieser Versammlung, zu der ich euch berief. Ueber mich selbst noch lange mich besinnen, — das stünde mir nicht zu, da Syrakus dem Untergange nahe ist. Sollte ich zu schwach sein für seine Rettung, so gehe ich hin, um in den Flammen und unter den Trümmern des Vaterlandes auch mein Grab zu finden. Wir waren die sinnlosesten und sind nun die unglücklich sten Menschen der Welt. Wollt ihr uns dennoch, — auch jetzt noch helfen, so baut ihr Syrakus auf's Neue, und diese Stadt ist euer Werk. Wollt ihr aber Syrakus zürnen, wollt ihr es seinem Schick sal überlasten, so mögct ihr von den Göttern für alle frühere Tapfer keit und Willigkeit, die ihr mir erwiesen habt, den verdienten Lohn erlangen, aber vergesset Dion nicht, der weder in früheren Zeiten