in Freiheit und schloß die Festung durch eine Ummauerung ab. Sie« ben Tage später langte Dionysius auf der Seeseite bei der Festung an und zugleich kamen dem Dion die Waffenrüstungen, welche er in Synalus' Händen zurückgelassen, durch einen Wagentransport zu. Diese vertheilte er an die Bürger; von den Andern stattete sich Jeder, so gut es angieng, selber aus und stellte in seiner Person wenigstens einen mnthigen Soldaten in's Feld. 30. Dionysius schickte zuerst versuchsweise an Dion privatim einige Abgesandte. Hierauf, als ihn Dion aufforderte, mit den Syrakusanern, welches ja seine Leute seien, öffentlich zu verhandeln, fanden durch die Abgesandten von Seiten des Tyrannen freundliche Besprechungen statt, indem derselbe eine bedeutende Ermäßigung der Abgaben, wie auch eine Erleichterung im Kriegsdienste versprach, der nur für Feldzüge geleistet werden sollte, zu welchen sie selbst ihre Einwilligung ertheilt hätten. Darüber machten sich die Syrakusaner in ironischer Weise lustig. Und Dion gab den Abgesandten die Er klärung: „Dionysius dürfe mit ihnen nicht unterhandeln, wenn er nicht abdanke; habe derselbe abgedankt, so wolle er, im Andenken an ihr verwandtschaftliches Berhältniß, dahin Mitwirken, daß ihm Sicher heit und sonst noch jede mögliche Rücksicht zugestanden werde." Dionysius war hiemit ganz einverstanden und schickte abermals Abgesandte mit dem Verlangen, daß einige Syrakusaner zu ihm auf die Festung kommen möchten, um unter gegenseitigen Concessionen über die gemeinschaftlichen Interessen zu verhandeln. Es wurden also derartige Persönlichkeiten an ihn abgeschickt, wie sie Dion für geeignet fand. Und gleich darauf gieng von der Burg aus das Ge rücht durch die ganze Stadt, daß Dionysius sein Regiment niederlege und dieß mehr um seiner selbst, als uni Dions willen. Allein dieses heuchlerische Vorgeben war nur eine listige Finte gegen die Syra kusaner. Denn die zu ihm gekommenen Bürger aus der Stadt be hielt er in festem Gewahrsam und ließ am nächsten Morgen in aller Frühe seine Söldner, die er mit einer reichlichen Weinspende versah, gegen die von den Syrakusanern ausgeführte Umwallung anstürmcn. Bei diesem unerwarteten Angriff, wobei die Barbaren mit großer Keckheit und unter furchtbarem Getümmel das Mauerwerk einrissen und auf die Syrakusaner losfuhren, wagte Niemand als Plutarch. m. 2