stand, ließ er noch in der Nacht seine Soldaten aufbrechen und kam nun an den zehn Stadien entfernten Fluß Anapus. Hier ließ er Halt machen und brachte am Ufer des Flusses der aufgehenden Sonne ein Opfer mit Gebet. Zugleich verkündigten ihm die Wahrsager von Seiten der Götter den Sieg. Und da die Anwesenden den Dion wegen des Opfers mit dem Kranze auf dem Kopf sahen, so ergriff sie plötzlich, wie im Sturme, der Gedanke, sich insgesammt zu be kränzen. Es waren jetzt nicht weniger als fünftausend Menschen auf dem Marsche zu ihm gestoßen. Indessen waren sie nur schlecht be waffnet, wie der Zufall es ergab; dagegen ersetzten sie diesen Man gel der Ausrüstung durch ihren guten Willen, so daß sie, wenn Dion aufbrechen ließ, in raschem Schritte vorwärts marschirten und unter lautem Freudengeschrei einander zum Kampf für die Freiheit auf forderten. 28. Von den Syrakusanern in der Stadt zogen ihm die vor nehmeren, feinen Leute in weißem Festgewande an's Thor entgegen, während der Pöbel über die Freunde des Tyrannen herfiel und die sogenannten „Spitzeln" aufgriff, frevelhafte, gottvergessene Menschen, welche sich in der Stadt Herumtrieben, sich unter die Syrakusaner mischten, allerhand Händel anfiengen und dann dem Tyrannen über die Gesinnungen und Aeußerungen aller Einzelnen rapportirten. Diese Leute waren also die Ersten, welche büßen mußten; wem sie gerade in die Hände fielen, von denen wurden sie todtgeschlagen. Timokrates, der sich mit der Besatzung der Burg nicht mehr zu ver einigen vermochte, nahm ein Pferd, jagte zur Stadt hinaus und verbreitete auf seiner Flucht überall Furcht und Schrecken, indem er Dions Macht weit übertrieb, um nicht den Schein auf sich zu laden, als ob er ans Angst vor einem mäßig großen Widerstande sich aus der Stadt hätte treiben lasten. Indessen ward jetzt auch Dions Annäherung sichtbar. Er selbst befand sich an der Spitze des Zuges in glänzender Wasienrüstnng. An seiner Seite giengen hüben sein Bruder Megakles, drüben der Athener Kallippus, beide bekränzt. Dann folgten von den fremden Truppen hundert Mann zur persönlichen Bedeckung Dions, hierauf die Andern unter Führung ihrer Offiziere im Paradeaufzug, wobei