29 Expedition nichts wußte, so versuchte er die Soldaten an der Lan dung zu verhindern. Diese stürzten jedoch, mit den Waffen in der Hand, an's Ufer, tödteten zwar Niemand, weil ihnen Dion wegen seines freundschaftlichen Verhältnisses zu dem Karthager jedes Blut vergießen verboten hatte, Wohl aber drangen sie zugleich mit den Flüchtlingen in die Stadt ein, welche sie nahmen. Wie nun die bei den Anführer sich begegneten, begrüßten sie sich freundlich. Dion gab die Stadt an Synalus zurück, ohne ihr irgend ein Leid zuzu- fügen, Synalus dagegen ließ die Soldaten bewirthen und versah den Dion mit Allem, waS dieser brauchte. 26. Am meisten trug zur Ermuthigung der Soldaten die Zu fälligkeit bei, daß Dionysius gerade von selber abwesend war. Er hatte unlängst mit achtzig Schiffen einen Seezug nach Italien unter nommen. Deßwegen wollten auch die Soldaten trotz Divns Ermah nung, sich nach den langen Mühsale» und Strapazen auf dem Meere vorerst hier zu erholen, lediglich nichts von einer solchen Erholung wissen. Sie drangen darauf, rasch den Augenblick zu benützen und forderten Dion auf, sic gegen SyrakuS zu führen. Indem er also sich der überflüssigen Waffen und Gepäckstücke dort entledigte und den Synalus bat, ihm dieselben nötigenfalls nachzuschicken, marschirte er gegen SyrakuS vorwärts. Unterwegs schlugen sich zuerst zweihundert Mann Reiterei von Agrigent, aus der Nähe von Eknomus*), sodann noch die Gelöer zu ihm. Schnell verbreitete sich das Gerücht von seinem Anzug bis nach Syrakus, wo Timokrates, der jetzige Gatte von Dions Frau, die eine Schwester des Dionysius war, — ein Mann, welcher zu gleich an der Spitze der in der Stadt zurückgebliebenen Freunde stand, — in aller Eile an Dionysius einen Boten mit einer schrift lichen Benachrichtigung von Dions Ankunft absandte. Er selbst rich tete seine ganze Aufmerksamkeit auf die unruhigen Bewegungen in der Stadt, indem Alles auf dem Punkte stand, losznbrechen und nur »och aus Furcht und Mangel an Vertrauen ruhig blieb. Aber dem abgesandtcn Ueberbringer des Schreiben? widerfuhr ein seltsamer Unfall. Schon war er glücklich über das Meer nach ') Eknomu», Bergschloß östlich von Agrigent.
