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dem Sohne, Arete mit seinem Bruder Thearides, nach dessen Tode Dion seine Nichte, Arete, zur Gattin wählte. Als Dionysius in eine Krankheit verfiel, die sein Leben ernst lich zu bedrohen schien, wollte Dion noch mit ihm über die Kinder der Aristomache zu sprechen versuchen. Allein die Aerzte gaben ihm im Interesse des voraussichtlichen Thronfolgers keine Gelegenheit dazu. Ja, als der Kranke um eine Arznei zum Schlafenkönnen bat, ließen sie ihn (nach Timäus) eine derartige einnehmen, wodurch er, ohne Empfindung seines Zustands, vom Schlafe vollends in den Tod hinübcrschlummerte. Aber dennoch sprach sich Dion in der ersten Zusammenkunft der dem Throne nahe stehenden Personen dem jün geren Dionysius gegenüber über das in der gegenwärtigen Lage Er forderliche in einer solchen Weise aus, daß alle Anderen hinsichtlich der Intelligenz neben ihm als Kinder —, hinsichtlich der Offenheit als Fürsteuknechte erschienen, indem sie in ihren unedlen, angsterfüll ten Rathschlägen hauptsächlich nur dem jungen Prinzen zu gefallen suchten. Am meisten waren sie bei ihrer Furcht vor dem Kriege mit Karthago, der die Monarchie bedrohte, durch sein Versprechen über rascht, „daß er, wenn Dionysius den Frieden wünsche, sogleich nach Libyen absegeln und unter möglichst günstigen Bedingungen dem Streit ein Ende machen —, dagegen, wenn er zum Kampfe Lust hätte, aus eigenen Mitteln demselben fünfzig vollkommen ausgerüstete Schiffe für den Krieg aufstellen und unterhalten wolle." 7. Dionysius bewunderte diese großherzige Gesinnung Dions ungemein und war entzückt über dessen Bereitwilligkeit. Allein die Andern vermeinten, durch ein so glänzendes Anerbieten beschämt und ebenso durch Dions Macht hinuntergedruckt zu werden. Sobald sie also hierin einen Anlaß bekommen hatten, sparten sie keinerlei Worte, womit sie den jungen Fürsten gegen Dion aufreizen zu können er warteten, der nach ihrer Angabe vermittelst des Meers sich die Herr schaft erschleichen und durch seine Schiffe die Gewalt in die Hände von Aristomache's Kindern, die seine Neffen waren, hinüberspielen wollte. Die offenbarsten und bedeutendsten Gründe, welche sie zu Mißgunst und Haß hinführten, lagen in seiner so ganz verschiedenen Lebensweise und seiner vollständigen Zurückhaltung von jedem Um gang. Vom ersten Augenblicke an nahmen sie in ihrem vertrauten