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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.09.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180918021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918091802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918091802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-18
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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Mittwoch, 18. September 1»18 s LeivLmer Tageblatt Nr. 477. 2lbend-Ausgabe. Seite 8 Schweizerische« Mufikfest in Leipzig Eine Rede des Grafen Bihthum v. Eckstädt Am Begrüß» ny der Schweizer Güste hatte der Rat-er Stadt Leipzig zu einem geselligen Beisammensein ringeladen, da» in den Rüomen der Besellschast Harmonie stattsand. An der glänzenden Fest versammlung nahmen Bertreler der kaiserlischen. königlichen, militäri schen, staailichen und städtischen Behörden, der Wissenschaft, Kunst und Press« teil. Ais Vertreter des Kronprinzen war Äaaitministrr Graf Vitzthum v. Eckstädt erschienen. Im Namen des Kronprinzen Georg, der die Schirmherrschaft des Schweizerischen Musikfeste» über nommen hat und durch die Reise nach Sofia ferngehalten wird, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Rothe die Gesellschaft und dankte allen denen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Dichtung und bildende Kunst hätten lange schon ihre völkerverbindende Macht an den Be- Ziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz bewährt, nun trete in erhöhtem Maße die Musik hinzu. Im Namen -er deutschen Ehrengäste dankte der Minister des Innern und Aeußcrn EtaatsmMister Graf Vitzthum v. Eckstädt. Er sprach das Bedauern des Kronprinzen aus, nicht zu dem Fest erscheinen zu können und verlas ein Telegramm, in -em der Kronprinz den Schweizer Künstlern für ihren Besuch in Deutschland seinen Dank ausspricht. Der Minister führte dann fol gendes aus: Wir werden das Traumbild dieses Musikfestes um so lebhafter genießen, als mr uns des Gegensatzes der Realitäten, in dem wir uns befinden, bewußt sind. Die Kunst und besonders die Musik stellt zwischen den Völkern eine Verständigung her. Ohne ein« solche Verständigung der Völker untereinander steht die europäische Kultur vor einer Katastrophe, falls der Krieg bis ins Endlose fortgesetzt wird. Die Gefahr einer solchen Katastrophe ist nicht von der Han- zu weisen. Der Gedanke unserer Feinde, Deutschland auszuschalken und aufs Armesünderbänkchen zu sehen, ist lächerlich. Deutschland wir- sich an dem Wiederaufbau der Kultur beteiligen nach Maßgabe seiner kulturellen Kräfte. Wir haben -er Schweiz zu danken für ihr schönes Bestreben, die Schrecken und Leiden -es Krieges zu mildern. Die Schweiz ist die Heimat -es Roten Kreuzes, und wir gedenken der Wohl taten, die den deutschen Austauschgesangenen erwiesen worden sind. Unsere Landsleute werden mit der Ueoerzeugung nach Deutschland zurück- Kohren, daß der schönste Schmuck der Schweiz nicht ihre herrlichen Berge und Täler sind, sondern -ie Gesinnung ihrer Bewohner. Auch >-i« Schweiz wir- aus dem Verkehr mit den Austauschgefangenen ihre Erfahrungen ziehen. Der Schweizer Beobachter wird gewiß bet keinem jene wilde Eroberungslust feststellen, -ie unserem Volke von -er Entente nach gesagt wird, dagegen ein« tiefinnige Heimatllebe, wie sie auch dem Schweizer eigen ist, und der Glaube, daß der guten Sache der Sieg beschloden Ist. Das sind -er Kern un- die treibende Kraft, die unsere Gegner Militarismus, die wir Deutschen Wehrhaftigkeit nennen. Politisch ist die allgemeine Wehrpflicht «in Gegengewicht gegen die aggressive Ervderungslust von Fürsten: denn «ine Regierung kann ein Volk nur zur Waffenpslicht rufen, wenn eine sittliche Notwendigkeit vorliegt. Das war so im August 1914, und dieser Fall wird von neuem eintreten, wenn -er neueste Friedensschritt wieder abgetehnt wird. Wenn aus neutralen Ländern auf die Reden alldeutscher Politiker hingewiesen wird, so ist dem entgcgenzuhalten, daß diese Reden im Gegen- sah zu -er Haltung der Regierung stehen, daß aber auch niemals ein Alldeutscher so wilde Kriegsziele aufgestellt hat, wie die Entente. Diese Erfahrungen sind geeignet, die Nerven -er deutschen Defaitisten zu stärken. Demselben Zweck dient -as Vorgehen -es ameri kanischen Straßenpöbels, -er Deutsch-Amerikaner auf offener Straße anfällt und ermordet, und -er die Sühne durch amerikanische Gerichte nicht zu fürchten braucht. Durch diese Erfahrungen sind wir berechtigt, alle moralisierenden Einmischungen der Amerikaner in unsere Verhält nisse als heuchlerische Anmaßung zurückzuwcisen. Die deutsche Kultur kann es oufnehmen mit der Lynchkultur Amerikas. Menn wir Symbole für das deutsche Wesen suchen, so steigen die Gestalten der deutschen Heldensage vor uns auf: Hagen mit dem Schwert und Vo Ker mit der Geige. Sie bezeichnen auch heute noch deutsches Wesen. Wenn im Schützengraben der deutsche Feldgraue die Mundharmonika spielt, so zeigt sich darin der Kern deutschen Wesens, unser deutsches Gemüt. Diese Tage sind Volker dem Spielmann geweiht, die wir in Ruhe feiern können, weil draußen Hagen, -er Mann mit dem Schwerte, steht, der die Heimat schützt. Der schweizerische Konsul HIrzel dankte in Vertretung des schwei zerischen Gesandten, des Ministers Mercier, für die freundschaftliche Ausnahme der Schweizer Künstler, die einen freudigen Widerhall in der Schweiz finden werde. Die schöne Anerkennung, die die Künstler hier finden, werde zu neuem Schaffen ermutigen. Geh. LegativnSrat Dr. Göhring dankte als Vorsitzender der Gewandhausdirektion dafür, daß die Muflkstadt Leipzig ausgewählt worden sei, den Zielen der völkerverbrüdernden Kunst zu dienen. Der Schweizer Musiker Dr. Suter sprach für die Schweizer Künstler. Er dankte dem Grafen Keßler von der deutschen Gesandtschaft in Bern für die Förderung deS Musikfcstes, dankte Nikisch und dem Gewandhausorchester, dem Vach verein und der Stadt Leipzig für die Hingebung, mit der sie sich den Werken Schweizer Kunst gewidmet haben. Seine Rede gipfelte in einem Hymnus auf Leipzig als die Stadt Bachs, der in der Musik am meisten Universalität beanspruchen kann. In dunkler Zeit habe er Großes geschaffen. Ein hervorragender katholischer Schriftsteller habe die Reform der Kirchenmusik nicht von Palestrina, sondern von Bach hergeleitet. Der Name und das Werk Bachs bieten die Bürgschaft, baß bi« Menschen sich wieder einigen »«den zur Pfleg« de» Menschen tum». Geheimrat ««Kisch sprach im «amen de» Gewandhausorchester» seinen Dank für die gastliche Aufnahme au», die ihm,« vorig« Jahr« von der Schweiz bereitet worden sei. «Vie Schwitz and Deutschland seien auf dem Gebiete der Konst eng wes«ns»«rwandt. Er Pauke sicher lich. daß beide Nationen sich künftig in künstlerischer Beziehung noch enger zusammenschließen werden. Al» Vertreter der Schweizer Press« sprach noch der Schriftleiter de» .Berner Intelli-enzblatt«»' Dr.Baum garten. Dr. L. St. Die „Rordd. Allgem. 3tg.« über die Aufnahme der Friedensnote D Berttn, 18. Septembe». (Drahtdeetcht »usera» Berliner Schriftleituug.) Ilat« d« Ueberschulfi: «Vle Anfnahm» der ösieqreichisch-vugairischan Not«' schreib« die .Rordd. All-. Zig.' zusammrnfasiend: .E» wär« veefrüht. au» dem vielklingenben Echo, baß die östorreichisch^ungarisch« Rot« hrr- voigerufen hat. sichere Schlüsse auf den politischen Fortgang der An- regung zu zieh«». Di« ersten Aeuherungen waren sozusagen al» un mittelbare Reaktion der Presse in den verschiedenen Ländern aus gefaßt und boten im ganzen ein Bild, da» der Gedankenauftastung in den verschiedenen Ländern und d«i den verschied«»«» Parteien ent spricht. Mir haben demzufolge ««sehen, wie di« englisch« Brest«, mit Ausnahme der beiden liberalen Blätter .Daily Rem»' und .Manchester Guardian', die österreichische Anregung mehr oder weniger deutlich adle hüten. Aehnlich verhielie« pch die französischen Regieruag»- blätter, während in der sozialistischen .Humanitt' der Abgeordnete Renavdel den versöhnlicheren Standpunkt de» französischen Sozial>t- m«S, zur Geltung brachte. Auch die italienischen Stimmen verschärften den Eindrnck, daß Prelle und Oeftentlichkei» tn den feindliche» Ländern durch die Note überrasch» wurden, di« sie mißtrauisch al» Störung in den ausschweifenden Siegeshoftnungen empfinden. Zu diesen sym ptomatischen Aeuherungen der Presse treten heute gewichtige Antworten aus dem Munde verantwortlicher Staatsmänner, wie Lansing und Balfour, hinzu. Der letzt«« hat zwar ausdrücklich nur im eigenen Namen gesprochen, womit besonders nach englischer Auftastung der Entscheidung des Gesamikabinetts nicht vorgegriffen ist. Dagegen ist Lansings Stellungnahme ausdrücklich im Namen des Präsident«» ab- aegeben. so daß wir in ihr zwar keine authentisch«, aber immerhin eine dedeutsam« Kundgebung zu erblicken haben. Sowohl di« Antwort des englischen wie die des amerikanische« Staatsmannes laufen aus ein« Ablehnung des österretchtsch-uu-artsche« Vorschlag«» hinan».' O Basel. 18 September. (E i g. D rah tbertch 1.) Der vom ameri- konischen Pressodienst übermittelte deutsche Text der Erklärung LanflngS auf -ie Fricdensnole BurianS stimmt, wie die schweizerische Depeschen agentur erfährt, im Schlußsatz nicht mit -em Urtext übnein. Die ge naue Uebersetzung -es Schlußsatzes heißt: Sie (die Regierung der Ver- einigten Staaten) hat wiederholt und mit größter Aufrichtigkeit die Bedingungen bestimmt, unter denen eS möglich wäre einen Frieden zu erwägen, und sie wird keinem Vorschlag zu einer Konferenz Folge leisten, zu der sie eine so bestimmte Haltung einnimmt. We MWtWten Die Antwort Wilsons unterwegs Washington, 17. September. (Reuter.) Die Antwort der Vereinigten Staaten an Oesterreich wurde yeute nachmittag der schwedischen Gesandtschaft zur Uebnmittluug nach Wleu ein gehändigt. Wiederaufnahme der finnifch-rusfifchen Verhandlungen Stockholm, 18. September. (Eig. Draht bericht.) Rach einer finnischen Meldung werden die Verhandlungen zwischen Finn land und Rußland setzt, auf di« Initiative der Bvlschewiklregienmg bin, wieder ausgenommen. Sie hak den Wunsch aasgeschrochen, z» voller Verständigung mit Finnland za kommen and «Nl ein« besondere Gesandtschaft nach Helsingsors schicken, am all« Streitfragen zu erledigen. Eröffnung der Londoner Arbeiterkonferenz London, 17. September. (Drahtberlchk.) Die interalliierte Arbeiterkonferenz zur Besprechung der Fragen, die sich aus -em Kriege ergeben, wurde heute «öffnet. Ls waren zahlreiche Teil nehmer eingelroffen, u. a. Alber« Thomas, GomperS, Van- -ervel-e, Rosekki und Henderson. »wrUnvr Svruw fLlgsnor vradtdortokO Koriin. 18 Lvptomdsr. 1 tlkr 46 Kilo. idanßeis äuüeror änroxunx Katts cito kürs« deut« still«, Oesedritt. Dio tiailuog war ungleickmäLig. Klontaualrtloomarkt wurden Lismarckülltte, Odorboctart (wolodv lotrtsr« aebväcdor vlogeaotrt dattea), Sara, voobuwar Köder dauadtt. I^ura, vautoed Durvmdurg, OalaavLlrvdauar, Lrspvuar uaä ktarmeamano wuSt« riod -d- oadviiodnuEWt Daäullau lama». SakWukrckakÜan waoen durad-UvAt« otvdrigor. Dakar ckau Liek- trtnttttupnpioro» Waeau L. Q., kok« L Suwoauw-v oowlo Sckmaka« ««nückoamä. Von Llletnu-sworl»» sind »1» nb^aimdwkcM ru omumu Oekr. Uliuod Xuptov, Lülv-Lottwetler, Or»n->i«m L Loppat «>ws» itdeckuoatav. vatwtm» wund« gosuadt, wLkrsnd Deut- «ch» ^«st«v detumpkut dllodeu. Latlwvrten bröciceU« vapwckw Kaki, LaLeulch« LaK uod üotddur- ad, «ogo-on ttruwover- pch» Lass uueeeüoä«» las« lu Lieondadnwerl«» tanäan Prior tt«lo- ried V0W0 Ka-täva-a, äck di» Voikaockkmg« mit der lie-toruo« we-vn gwoattg duurteilt ward«. OriWidnknvo uoä Sodanttwg «dw-ods« wckl ad. Xrv Ktarict» ct»r awtlled nickt notiert«» Wert» seWEv veulwckt« -taeetün« »odr k«oi; piendor krüclcendau wur- ckev goauäit. klenäen uoä Aodwvri« war« aut d« ^bsekiuü dsn nieä- rlger. Xuek 8l«g«-KoUo-oo, llaldaod, Wv^ersderg-Kirsekdaum vc-ur- d« an-odoteo. pol>pkoo veröndvri« «cd kaum. Loimisek» Xuloibon ddeden unv«ründ«-t. Xn tromciou K«ni« war« ü»ierreieikt»ck« uoä ungvri»<Iio I'ondn, rnssisciie Wert« nnä l'di- neosll nocvio Ovieedov g«,nadt. bür Dlmniaoioib«« i>«^i«,><1 einige ftavdkvag«-. Dor t-esämai-Kt kaiio «Ito ^ätoo keriio, 2,00 Ddr. -laikt« ä«r mit Liudeltskursen noiisvtoo >Vovte Steilton sieb kökvr: ^wineitäortes Lapior, i'anror, Kvonprinr .Vletsll, VogtlSnäiscd« dlaseklnvn, Hart mann, OüvlitLor Li^n- dadndeckart. Aiockri-or Is««l dnigogoin: (lagxonau Lisen, kuäovus, Odomiscd« Kucicao, dtoiali n»l!or, Mikls kiininxen, s'komisck« Oolä- scdmlät, Düdlsuor 6uü oovvio PIsnensv Düll. QvIpLtgvr Httrs« vorn 18. 8«ptvi»der Lei »tülem (»««dütt decvogton siek äio Kurse kouto tast änvokvog rückeltiuttg, odn« <1«L jectoed grökoro ^dsinvke ru vorreäodooo vaven. ^ut ciem Oedioie der Iuäu»tri»p«piero vurcten von Kodtenaktien Osnoäorlor I. und II. Prioritäten aus äsm Vlarkle gononunso. dl«ns- kolcker Kux« kielen vln« Kikänigkeit rurüvk, «ökrenä Ool.«nk7.er gut dsdauptst veron. Unter den -tasodlnenpapieren talen sied durod ^ukcvürts- dsn'egung Okemnfirev Limnieimann, Vermanis, Lores, kiekard L He ring und Danedkammer devvov. 8cdcvücker «iagogvv lagen Dsrtmann, Peniger, V/ot»o-Werke, Sackovnvork, ?voge, Dngv Aeknoiäer und Sakukert L Saluer. Voo Teulllpavloro u eind al» düker anLuttldreo Lkemnltror ^ZrttellZpsvn«-, Detprrgor WoUkämweval, Deipriger KaminaMrn uoä paLaooteiner Oeniinoo. LioduS« erIM« poxttloo», Sacununw ck Daäo-Ndg, TÄlolosar 8- Würker, Ikürio^er WoU-arn, Larmvgn»» Uoeraue, Wernodauvoo, Kovctäouwoke WoZl« uoä kde^or-Kauttw ann. 2uelcor»kt1«n neigten tell^'sk» rur 8odväod«, »o ttalSolseke und koeiiLer. Unverändert Isgon KSrdisdorker und ferner Saovknrlo. Wurveoor Kun<-imüdieo Vorrügo konnten kiek «in» Kleinigkeit aut- koesorn. Dagegen gaken Liquet oack. -lusilcpapiero devvegtvn niod rürlMukig, nameotliad Dian» Zimmermann, ^uok Dudvig liupksid und polypkoo neigten rur 8cdväak«. Voo sonstigen Indus! risverton «rwädnen vtr al« nied riger Werel L kiaumann, Dux ^utomodii, lieinstrom L piia, 6-niirdtei, Leudsnsr Aogei, Kajork, presoker. Dein« L Lo. so^dv Dingvercvork». Ansteigend varen Idsil« Moment, Waldsassen und Leipziger Dünger. vaukaktioa veränderten «iod our wenig. Detpriger Immobilien rogen an, wäkrenc/ kank kür Orundkositx ikren gestrigen Kursgewinn nicdt voll aulrecdterdaiteo konnten. 8ei Iransportwortvn waren kein« Veränderungen ausuuweievo. H.m ikolagomarkto wurden Äiekeivoke Leot« und 4vvc«. prouüisede 8odat«mwolsun^en gsdandelt. Voo Stadtaoietdeo standen SXproa. DeipLlger io Deakkrags. Voo pf»oddri»f«v kamen spvoa. DeipLigsr D^potdoic endanic in Detrsckt. Von Lievodadv- priorttäteo Noiev Sblprva. ^ussigsr et^-aa rurüek, wädreod Lpror. ^usoigor und kuavktokrader Köder gseuvdt wurden. * * Lkotolsedv Stadiworke, ^Kt.-D«»., in vulsdurg-klelde- r lad. Wie uns unser rt-Mtardeiter in kostätigung unserer XnKündi gung vvio 10. d. -l. drektitck derlvktet, svkßägt der ^ukivktsrat vuomokr di« Verteilung einer > - vtvtäond« voo wieder 12 pro». auf das um 12 aut 00 ML -tank srdökte ^ictienkapital vor. lAnsckiieü- ii<L Vorting opgak »i«d ein kodgvwioo von 26 069 810 (i. V. 2SVV14SS) ^tt. Vom dem kviogewiav von S06V81V (8146211) -iark gskeo mit Litäksicdt auck di« starke ^kmutrnng der Werksanlagen 10 (9) Mil. -tark an den Lntwertungsloods, wädreod kür Kriogagswjnnsteuer wieder 6 -W. Mrk rurüekgssteilt weiden. Der Vortrag auk neue kedknung «rmSLigt sied «ul 1 201 390 (1 828 069) .st. ' Nax Loki, ^kt.-t-o,^ in Ldvmoitr. Wie uns unser k-lM- «rs»«jtsr dradtliok deriektst, sskto die Vvooralvorsamm- lung di« Dividend« aut 30 pror. kest. Dekor di« ^u«-iedtoo teilt» di« Verwaltung mit. d«6 im lankvnden .1 skr der -Losekättsgsng xukrisdensteUend sei. Hauptschristleiker: Dr. Erich Lverth. (Verreist.) d«rantworNIch«r Sc tlr PolUU Brun« S«d«:»! Ur >>I» sandr!tz«N»na Wallt«« Schrutl««; Ur - i-chlli«»« Bnz«l,u»nd«Il«u 2»» V«rlcht Z, 6«ilaut: iür Kluft uu» WIff«u<chaft -au« Vrorq ?k<dk«r; für Musik Prof. SuA«n Scgnlh: für Sport, B«t«r »ut B«rt«tr Dr. -rüst Schobrr. — glr ten Bnz«!g«ni«Il K«>nrlq> Bals«r. vrea uu» B«rl«,r e«!p,l^r r,,-dlul« Dr. 4t«lud-l» Se » «l» » « ul?«I , «««. B«rll»«r SchrltN«llung: Vr. Richard Bubr. Ismael Friedmann Roman von 14s Cars Hauptmann. sNichdruch v«rdol«n.) .Du weiht sehr wohl, wie viele Männer dieses Mädchen schon leidenschaftlich begehrten . . . und daß immer wieder die Vortrefflichsten neu richtig in ihren Bann geraten, wenn sie sich auch nur einmal neu in einer Gesellschaft blicken läßt ... ich gebe dir die Versicherung, lieber Theodor. . . z. B. auch dieser prächtige, männliche Graf Ionkin hofft noch immer nur auf Isabel!" .Das würde mir herzlich leid tun!" sagte der Alte. .Denn ich glaube, daß Isabel diesen Herrn trotz all seiner Männlichkeit und Prächtigkeit offenbar doch nicht lieben kann!" .Mir scheint, sie registriert einfach ihre Eroberungen!' .Ich bitte dich . . . was redest du!' .Ich glaube, daß du ein Weiberherz nicht kennst . . . keine .Frau, dle ich se kannte ... die es nicht stolz gemacht hätte, sich heimlich zu sagen, dah ernste Männer nach ihr schmachten!' .Bitte . . . meine Liebe ... ich möchte durchaus nicht, daß ich mich erst mit dieser Sache noch erregte!' sagte der alle Ge heimrat und geriet ein wenig auher Fassung. .Ader ich kann nun einmal nicht anders denken!' sagte die Gräfin Heidach und lachte ganz treuherzig. .Du darfst mir darüber nicht böse sein ... ich kann nun einmal nicht anders denken, als Laß auch Isabel unter den Frauen keinerlei Ausnahme macht . . . wenn ich auch gerne zugeben will, daß sie eine sonderbare und nicht ganz gewöhnliche Denkweise besitzt!' .Ja . . . vielleicht magst du sogar recht haben!' sagte der alte Herr mit einigem Eifer. .Gewiß zählt sie ihre Eroberungen mit Zahlen und Jahren und Datum ... in dem Augenblicke, wo sie erbittert gegen sich selbst ist . . . gewiß . . . weil sie darin ein harte» Gemüt hat. . . ich will es dir ruhig zugeben... und gerade diese Härte in ihr scheint es zu sein, die wie das Visier eine» verkappten Ritters wirkt und auf die ernstesten Männer einen Zauber übt!' * «Äeber Theodor!' sagte dle alte Gräfin seht mit großem Be dacht. .Ich werde es immer für ein Unglück halten, wenn in einem Mädchengemüt zuviel romantische Wünsche gepflegt werden ... ich weih nicht, was sie sich für einen Heiden ausgedacht hat . . . oder ich sage es dir . . . sie ist sechsundzwanzig Jahre alt ... es ist ein Sonderlingslum in ihr . . . es scheint mir, sie hat etmn recht verdrehten Mädchantranm im Sinne . ., «inen ffhDMM AMO«. «M lM »L... ch« tsi OMt* . .Nun . . . wenn e» so wäre, muß e» so dletben ... mir sind einmal freie Menschen ... un- ein Wesen wte Isabel nmß tun und leben, was ihr ihr Gewissen und ihr Blut gebietet!' .Ich hätte eine Angst um dieses Mädchen!' sagte dle rund liche Gräfin. .Wenn ich an deiner Stelle wäre, mein lieber Theodor . . . denn mir kommt Isabels heimliches Leben durch aus nicht natürlich vor und durchaus nicht frei von Gefahren!' .Keines Menschen Leben kann heute immer nur natürlich sein . . . und keines Menschen Leben ist immer frei von Gefahren!' sagte der alte Herr sehr sanft. In diesem Augenblicke kam Isabel den Backsteinaltan nieder, in das leichte, pelzverbrämte Jäckchen schlank elngepaht, den grohen Raubtiermuff vor das Gesicht pressend und einige Schritte springend. .Vater . . . Vater . . . denke dir!' rief sie schon von der Ferne .Ob ich nicht gute Augen hab«!' .Nun, mein Kind . . . kommst du endlich zu deinem Alten?' .Du brauchst dich gar nicht zu fürchten, daß ich dir eine An steckung bringe, liebe Tante!' sagte Isabel un- hing sich eine Welle in den Arm des alten Geheimrats. .Ich habe mich von Kopf bis zu Fuß umgezogen . . . weil man es nicht wissen kann, ob es bei den Raschkekindern nicht doch Diphtherie ist?' .So?" sagte der Alle. .Ich habe unterdessen ja schon den drei Gemeindehaus männern ihren Sonnabend ausgeteilt . . . un- dann muhte ich doch auch wieder einen von den Rittern adwehren, die mich für eine Festung halten, die erobert werden könnte!' .Isabel . . . mache doch Tante mit solchen Reden nicht irre!' sagte der alte Herr. .Nein, Papa. . . gerade nicht irre . . . Tante versteht da» sehr gut, dah jedes junge Weib nach einem Wesen trachtet, da» einen grohen Bart hat und eine rauhe Stimme!' .Na also ... da sagt sie es selbst!' sagte die rundliche alte Dome und lachte lustig. .Aber durchaus nicht jeder Mensch ist «In Fisch, den e» sich zu angeln lohnte!' sagte Isabel schnippisch. .Isabel!' sagte der alte Herr. .Ach!' sagte Isabel mit schwer gesenkten Lidern und ver härmt. .Ich sehnte mich gar nicht nach euch ... ich wollte jetzt gar nicht reden... ich wollte ganz alleine durch den Winter laufen . . . bitte . . . seid nicht böse, wenn ich ganz eilig weiter laufe ... es bestürmen mich Gedanken!' . „Was hast du wieder? . . . Isabel!' rief der alte Herr, weil Isabel sich schon gelöst hatte und ein ziemliche» Stück voraus gelaufen »ar. .Ich kann nicht, Baler!' z- .Wenn ich dich inständigst bitte, mein Kind!' .Auch dann nicht!' .Warum nicht, Kind?' .Weil Ich mir selber augenblicklich unsäglich zuwider bin . . . und eure heimlichen Blicke auf mir durchaus nicht ertragen kann!' rief sie zurück. «Laß sie gehen ... sie kommt von selber wieder zur Be- flnnung!' sagte der alte Herr. .Werde klug aus dem Mädchen!' sagte die lebhafte, alte Dame. «Zuerst kommt sie angestürmt. . . und dann läuft sie, wa» sie laufen kann, um uns loszuwerden... ich glaube, sie wollte dir zuerst erzählen, daß sie Herrn Dr. Ismael Friedmann wieder am Teiche draußen hat stehen sehen . . . aber meine An wesenheit hat sie wohl daran gehindert!" Der alte Herr ging mit kleinen Schritten seinen Weg weiter. Die beiden allen Leute meditierten jetzt eine Weile für sich. .Von dem alten Abraham Friedmann kann man nicht» . weiter sagen, als daß von ihm eine sehr irdische Luft ausgeht . . . o verlockend wie sein Weib und seine Tochter auch auftreten!' agte dle Gräfin ziemlich spitz. .Aber was der Sohn eigentlich n diesem Konzerte für eine Rolle spielt, habe tch nie begreifen können!' fügte die Dame von oben herab hinzu, indem sie mit ihrem Lorgnon noch zufah, wie ein Fink auf der Backstcinbrüstung der Terrasie nach Körnern herumhüpfte. .Ja . . . dem Sohne ist ein schweres Vermächtnis zugefallcn, zwischen Himmel und Erde zu hängen wie die verstoßen« Peri!' sagte der alte, spröde Herr unter seiner hohen Wintermütze. Isabel kam völlig beruhigt wieder, als der alte Herr schon tief in die Arbeit versunken am Kamin sah, mlt seinen langen, mageren Händen kostbare Kunstblätter betrachtend und vergleichen wendete und sorglich seine Notizen in ein danebenltegende» , Manuskript elntrug. Auch der alte Herr mit dem peinlich gepflegten, weihen Vol- bart und mit -em Ausdruck eines schünheitsvollen, juaendltchr» Atters um die kurzen, grauen Locken war jetzt völlig achtlos »ich verriet mit keiner Silbe die Unruhe, die auch ihn vorher heimlich noch erfüllt hatte. Sein Kopf war streng gereckt. Die ganze Haltung de» Ge heimrats war wie immer aufrecht. Isabel hakte sich in einem -ästigen Ledersessel gegen daß Fenster niedergelassen, hatte eine Stickarbeit in ihre regsame» Hände genommen, sah aus die Stiche nieder und dann und »an» mit in Vaters stumm« Beschäftigung.
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