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Feindliche Offensive in Mazedonien Der Deutsche Heeresbericht (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. September. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Bei Dvern worden Vorstöße, beiderseits desLa-Bafsee- Kanals mehrfach wiederholte Teilangriffe des Gegners obge- wiesen. Heeresgruppe Boehu Versuche des Feindes, sich nördlich vom Holnon - Walde an unsere Linien heranzuarbeiten sowie Teilangriffe gegen Holaon und Efsigny-le-Grand scheiterten. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen All eite und Ais ne fetzte der Franzose feine Angriffe fort; am Vormittage fleh er zwischen Danxaillon und Allemant, am Nachmittage nach stärkstem Fener auf der ganzen Front mit starken Kräften vor. Der Feind, der zunächst auf Pinon und südlich der Straße Laffaur —Lhavignon in unsere Linien eindrang, wurde im Gegenstoß wieder znrückgeworfen. Die gegen die übrige Front gerichteten Angriffe scheiterten vor unseren Linien. Heeresgruppe Gallwih. Keine besondere Gefechtstätigkeit. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Kleinere Erkundungsgefechle an der lothringischen Front und in den Vogesen. Mazedonischer Kriegsschauplatz. . Oestlich der Cerna stehen die Bulgaren seit dem 13. Sep tember im Kampf mit Franzosen, Serben und Griechen. Zur Ab wehr des Feindes sind deutsche Bataillone eingesetzt worden. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. (W.T.-B.) 9000 Tonnen versenkt Berlin, 17. September. (Amtlich.) Unsere Mttkelmeer- U-Boote versenkten 9000 Br.-R.-To. Schiffsraum. Der nnversShnliche Llemenceau Basel, 18. September. (Eig. Drahtbericht.) Havas meldet: Bei Eröffnung der Scnatssitzung drückte der Präsident Dubost den französischen und alliierten Armeen seine Dankbarkeit für die gemeinsam gebrachten Opfer und die gemeinsam errungenen glänzenden Siege aus. Aus ihnen werde der Weltfriede hervorgehen. Er betont«, es sei not wendig, die Schritte Deutschlands zu vereiteln, die darauf ausgehen, dieses Land der verdienten gerechten Züchtigung zu entziehen. Clemen- ceau, der mit außerordentlichem Beifall begrüßt wurde, führte auS: Di« Regierung verlangt ihrerseits die Ehre, soweit Worte dies tun können, dis ungeheure Dankbarkeit der freien Völker auszudrücken, durch die sie endlich von d«r Beängstigung in diesem großen Sturme be freit worden sind- Während eines halben Jahrhunderts wurden dem friedlichen Frankreich von dem Feinde unwürdige Wunden geschlagen, weil er uns nicht verzieh, das Rechtsbewußksein aus dem Schiffbruch gerettet zu haben. Es verging kein Tag ohne Kriegsdrohung und ohne »rannenmäßige Brutalität. Wir haben diese schrecklichen LebenS- stunden unter den schlimmsten Beleidigungen und unter dem noch demütigenderem Entgegenkommen einer niedrigen Heuchelei erlebt, das uns auf die Uebernahme eines freiwilligen Joches vorbereiten sollte, das uns allein von einer Katastrophe erretten könnte. Schließlich kam der Augenblick, wo der angebliche Herr der Welk den Beschluß faßte, mit dem ruhigen Stolze der BÄKer ein Ende zu machen, die es wagten, dem nach Vorherrschaft Strebenden entgegenzutreten. Ohne auch nur den Anschein eines DorwandeS stürzte sich der Angreifer auf unser Gebiet, um sein« Erpressungen wieder aiufzunshmen. Unsere Soldaten rückten ins Feld, um die Opfer .zu bringen, die das Wohl der Heimat ersorderlen. "Bas sie waren und was sie noch sind, das wird die Ge schichte einst sagen. Wir wissen es im voraus, aber erst seit gestern be ginnen die Deutschen zu begreifen, welche Männer sie vor sich haben. Dummerweise hatten sie geglaubt, daß der Sieg für alle Amnestie ge währen wird, nämlich für unsere verwüsteten Landschaften, für -die ver wüsteten Städte und Dörfer, für die Brandstiftungen, die methodische Plünderung, für die Männer und Frauen und Kinder, die in die Sklaverei geschleppt wurden. Das ist, was di« Welt gesehen hat und was die Welk nie vergessen wird. Es wäre sedoch kein Sieg, wenn für soviel Verbrechen Straffreiheit gewährt würde. Dieser angekündigte Sieg ist auch nicht eingetroffcn. Es wird eine schreckliche Rechnung von Völkern zu Völkern eröffnet werden. Diese Rechnung muß bezahlt werden, denn auf vier Jahre undenkbaren Kummers hat ein für uns allerdings nicht erwarteter Umschwung des Glückes zu einem großen Rückzüge der Armeen des Kaisers geführt. Ja der Tag. der seit mehr als einem Jahrhundert von unseren Vor fahren angekündigt wurde, ist wirklich eingekroffen, das ungeheure Werk zu vollenden, daS von den Vätern begonnen wurde. Frankreich siebt nicht mehr allein da, wenn es sich mit den Waffen rechtfertigen will. Es sind alle Völker Brüder, wenn sie im Begriffe sind, den schönsten Sieg der höchsten Menschlichkeit zu verwirklichen. Wer könnte fe geträumt haben, eine schönere Geschichte erlebt zu haben! Bürger und Soldaten, Regierung und Versammlung der Entente, alle stehen hinter ihrer Ausgabe und werden auch dahinter bleiben, bis sie vollendet ist. Alle sind deS Sieges würdig, weil sie »hn zu ehren wissen werden, lind doch würden wir uns in diesem Kreise, wie die Alten der R' iiblik wißen, etwas zuschulden kommen lasten, wenn wir vergeßen, eß der Sieg unseren prächtigen Soldaten zukommt, die sehen werden, w c sich ihre 2st>elsbriefe durch die Geschichte bestätigen, die Adelsbriefe, die sie sich in dieser Stunde verdienen, in der sie weiter nichts verlangen, als das grandiose Werk zu vollenden, daS sie der Unsterblichkeit weiht. So wollen sie siegreich wetterkämpfen fetzt und immer, btS die Stund« schlägt, wo der Fein- begreifen wird, daß es zwischen dem Verbrechen und dem Rechte keinen Vertrag gibt. Ich hörte sogar, daß der Frieden nicht durch eine militärische Entscheidung h-rbcigesührl werden kann. Dies sagte Deutschland nicht, als es den Krieg eröffnete und seine Schrecken auf uns losließ und als seine Führer die Völker verteilten wie Vieh. Die militärische Leitung Deutschlands zlvang uns, den Krieg fortzuführen. Non s«i eS so, wie Deutschland cs gewollt hat. Wir suchen den Frieden nicht. Wir wollen nur den gcrec! len und besten Frieden für diejenigen, die nach uns kommen, damit sie vor den Schrecken der Vergangenheit bewahrt bleiben. Geht also, ihr Söhne des Vaterlandes, geht und befreit die Völker von den letzten Schrecken mit unserer reinen Kratt! Geht und siegt, und ganz Frank reich, di« denkend« Menschheit ist mit euch! Aus Clemenceaus Worten klingt der Siegestaumel, in dem augenblicklich die kttegStreiberischen französischen Elemente schwelgen- Keinesfalls darf man oder hieraus schließen, daß das die Stimmung aller Franzosen ist; weite Kreise sind des Blutver gießens müde und sehnen sich nach Verständigung. Im übrigen Können wir es uns zersägen, aus seine Ausführungen weiter ein- zugehen. -- - Die innerpolitische Lage Berlin, 18. Septembor. (Drahtbericht unserer Berliner S ch r i ft l e i t un g.) Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so beginnen bis in Berlin statlfindcnden und noch bevorstehenden Sitzungen der einzelnen Fraktionen die Lag« zu klären. Wir meinen: DaS inner- polttischo Bild, das durch die Ueberraschung der Buriannote so jäh ge trübt worden ist, fängt an, sich wieder aufzuheitern. Jedenfalls hat gestern di» nationa l ltd e r a l e Konferenz, di« im Zeichen straffer Parteidisziplin gestanden zu haben scheint, in bezug aus den Nattonal- lkberaliSmus so viel bewiesen, daß diese Partei keine Kris« wünscht, wenn auch einzelne Persönlichkeiten und vielleicht sogar Gruppen dieser Lager sich zum mindesten gleichgültig dazu verhalten, daß and«« Kreis« gegebenenfalls Stellung gegen die gegenwärtige Regierung ne-mea könnten. llederhaupk verlautet in parlamentarischen führenden Kreisen, im bxsonderen in nationalliberalen, baß kaum die Fraktionen un- die Par teien als geschloßene Einheiten hinter jenen Bestrebungen stehen, die in den letzten Tagen auf eine Krise hinzudcuten schienen: es handelt sich vielmehr immer noch, so heißt es, um Bestrebungen einzelner Parteiführer und Gruppen, und erst die bevorstehenden FrakttonSsthungei» werden erweisen, ob diese Herren tatsächlich so ausschlaggebend sind, wie sie in der Preße vielfach haben glauben machen wollen. Unter diesem Ge sichtswinkel sehen denn auch die Dinge tatsächlich wieder freundlicher auS, das um so mehr, als behauptet wird, die einzelnen Mehrheitsparleien würden sich doch wohl schwer dazu entschließen können, gegen eine Re gierung förmlich Sturm zu laufen, der ihre Vertrauensmänner Payer, Friedberg und Her kling angehören, um nur diese drei Namen zu nennen. Man wird also im Hinblick hieraus und in Berücksichtigung der Tatsache, daß die Berliner Presse der MehrheikSparkeien nach wie vor nicht einer Meinung darüber ist, ob Aenderungen in der Regierung bevorstehen oder nicht, dahin zu schließen haben, daß wir im Zeichen innerpolitischer Krisen st immung stehen, daß die Krise selbst jedoch noch nicht eingetreken ist. Die Gegenwart ist aber fraglos bewegt und die Verhältnisse sind wandlungsfähig. Wir beschränken uns daher vorläufig darauf, den Augenblick dahin zu charakterisieren, daß es uns nicht ausgeschlossen dünkt, daß die Wiederaufnahme der Plenarsitzungen des Reichstages die offengebliebene innerpolitische Frage, wie sich die Mehrheit zur Regierungspolitik verhält, neuerdings zur Debatte stellen wird. Dann erst dürfte also überhaupt manche wichtige Frage ihre endgültige Klärung erfahren. So auch die Frage eines parlamentarischen Regimes. Bis dahin, fürchten wir, wir- die allgemeine, wie gesagt, sehr wandlungs fähige innere politische Lage veränderlich bleiben. Wenn man so sagen darf, das Kaleidoskop von wechselnden Stimmungen wird täglich ein anderes Bild ergeben. Man wafsne sich also mit Geduld. Slullgark, 18. September. (Drahtbericht.) Reichslagspräsident Fehrenbach erklärte bei einem Besuch in Ravensburg einem Ver treter der ZcntrumSpressc, er sehe keinen Anlaß, von einer Krisis für Hertling zu reden. Graf Hertling habe -:e Kanzlerschaft angetretcn in Uebercin st immung mit der Mehrheit deS deutschen Volkes. Anderseits sei er bestrebt gewesen, zur Ausgleichung von anderwärtig vorhandenen Wünschen und Bestrebungen beizutragen: da b«i seien zweifellos gewisse Trübungen auf der Seite der Mehrheits parteien entstanden. Jetzt aber, wo über Friedensziele zwischen den maßgebenden militärischen und politischen Kreisen eine Meinungs verschiedenheit nicht mehr besteht, liege irgendein Anlaß zu Bedenken gegenüber der Kanzlerschaft HertlingS nicht mehr vor. lieber die Frage eines Waffenstillstandes äußerte sich Fehrenbach dahin, daß di« Hoffnung wenigstens auf einen Waffenstillstand noch vor Ein tritt des Winters, trotz des kriegerischen Geschreies bei unsevcn Gegnern, nicht ausgeschlossen sei. Eine geheime diplomatische Mission Wilsons in Europa? Amsterdam, 18. September. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Wie aus New Pork gemeldet wird, ist der Senator LewiSin Illinois nach einer sehr langen Unterrcdung mit Wilson plötzlich nach Europa abgereist. Der Washingtoner Korrespondent der LH cagoer .Dailn News' spricht in sc nem Bericht davon, daß Lewis in geheimer Mission, die er in Wilsons Auftrag auszusubren habe, die Reise antrat. Nähere Aufklärung über dcse Mission gibt der Wasyingtoner Korre spondent des New Vorker tznening Journal', der mitteilt, daß Lewis Besprechungen mit den Ministern Frankreichs, Englands und Italiens abhalten solle über die Stellungnahme, welche dtc Regierungen der Alliierten und der Vereinigten Staaten zu etwaigen Friedens vorschlägen der Zentrolmächte oder zu Separatfrie- densvorschlägen, die möglicherweise von einem der Verbündeten Deutschlands kommen könnten, etnnehmen sollten. Der Korespondent des .Evening Journal' behauptet, daß Lewis' Abreise dem Senat voll kommen unerwartet gekommen sei, denn man hab« vermutet, er werd« als Mitglied des Finanzausschusses tätigen Anteil an der neuen Frie- denSfieoergesetzgebong nehmen. Die ersten Antworten ?. K. Wenn wir auch die Aussichten des österreichischen Frie densschrittes von vornherein äußerst skeptisch beurteilten, so ist doch die erste offizielle Ankündigung einer Antwort —sie kommt bezeichnenderweise aus Amerika — noch ablehnender ausgefallen, als wir vermuteten. Denn wenn die Reuterscke Mitteilung aus Washington richtig ist, daß das amerikanische Staatsamt deS Aeußeren die Erklärung abgegeben hat: .Die amerikanische Re gierung kann und will keine Vorschläge zur Abhaltung einer Konferenz annehmen," so wäre tatsächlich die Tür zum Frieden wieder einmal fester verrammelt als sie vorher schon war. Wir müssen sagen, daß wir die amerikanische Begründung, so wie sie Reuter gibt, schlechterdings nicht verstehen. Wilson hat in seiner vielbesprochenen Botschaft eine Anzahl von Forderungen aus gestellt, mit denen sich im Prinzip sowohl die deutsche als auch die österreichische Regierung einverstanden erklärt hat. Jetzt schlägt man von Wien aus vor, unverbindlich zusammenzukommen und gleichsam den Versuch zu machen, Wilsons theoretische Postulats in die Praxis zu übersetzen. Wir geben zu, daß bei der Anwen dung der amerikanischen Grundsätze auf gewisse bestehende Streit fragen sich fundamentale Gegensätze in der Auffassung, wie Wilsons Ideen durchzuführen sind, vermutlich zeigen werden (wir erinnern nur an die Anerkennung der Tschccho-Slowaken als selbständige kriegführende Nation); aber wenn die amerikanische Regierung es von vornherein ablehnt, über die praktische Durchführung des von ihr aufgestellten und von den Mittelmächten angenommenen Pro gramms überhaupt in Verhandlungen einzutreten, so können wir darin nur die Absicht unserer Feinde jenseits des Ozcans erkennen, jede Verständigung abzulehnen, und nicht den Frieden, sondern die Unterwerfung des Feindes zu erstreben. Aber schon mehr als einmal hat sich herausgestellt, baß da-, was Reuter aus Amerika meldete, nicht ganz den Tatsachen ent sprach; und so wollen wir eine leise Hoffnung, daß die Worte in Washington auch diesmal etwas versöhnlicher geklungen haben att sie in Europa ankamen, nicht ganz unterdrücken. Es wird keinem aufmerksamen Beobachter der Stimmung bei der Entente entgangen sein, daß augenblicklich der unbedingte Kriegswille sich am reinsten in Amerika verkörpert; die Frage ist nur die, ob die Führung der Entente schon jetzt so restlos auf den großen Retter aus der Not übergegangen ist, daß der Wille der euro päischen Regierungen (um von den Völkern gar nicht zu sprechen) daneben überhaupt nicht in Betracht kommt. Und was die Aufnahme der Note in Europa betrifft, ist eine gewisse Hoffnungsfreudigkeit nicht unberechtigt. Nicht nur der überwiegende Teil der wirklich neutralen Presse, die fast ein stimmig bei aller gebotenen Skepsis doch einen wesentlichen Schritt vorwärts in diesem Friedensoersuch erblickt, sondern auch die Aeußerungen einiger feindlicher Blätter selbst sind durchaus er freulich. Man hat sich bei uns in Deutschland daran gewöhnt, vor allem von der englischen Presse, deren besonders gute Disziplin man immer wieder gerühmt bat, anzunchmen, daß sie bei großen auhcrpolitischen Fragen aus jeden Wink der Regierung aufs feinste und geschickteste reagiert. Ist das der Fall, so würde aus ihrer jetzigen Stellungnahme hervorgehcn, daß das englische Kabinett eine glatte Ablehnung nicht wünscht. In diesem Sinne läßt sich auch die Rede Balfours deuten, die, wie er selbst sagt, improvisiert war und seine persönliche Meinung ausdrückt. Sie ist zwar zweifellos in der Hauptsache ablehnend und betont die trennenden Momente weit schärfer als die verbindenden: im ganzen genommen schimmert aber doch — trotz der unannehm baren Bedingungen — eine gewisse Neigung Englands zur Ver ständigung durch. Bezeichnend ist, daß Balfour auf die speziell österreichischen Fragen — die gewiß nicht leicht zu lösen sind — überhaupt nicht eingeht, sondern sich in seiner Antwort lediglich an Deutschland wendet. Er hat hier zweifellos den schwächsten Punkt des Wiener Friedensschrittes berührt. So lange keine amtliche Mit teilung der deutschen Regierung vorliegt, ist die ganze Angelegen heit für England eine Frage zweiten Ranges. Denn das spürt man aus Balfours Worten wieder aufs deutlichste: die Staats männer in London fassen diesen Krieg lediglich als eine Kraftprobe zwischen England und Deutschland aus. Hier ist der einzige Weg, die einzige Möglichkeit zum Frieden gegeben: in der unmittelbaren Verständigung zwischen Berlin und London. Inwieweit dieser Weg gangbar ist, wird die Zukunft, vielleicht die allernächste Zu kunft lehren: es scheint uns nicht unmöglich, daß aus der österreichi schen Note, wenn ihre direkten Vorschläge auch abgelehnt werden, doch Besprechungen anderer Art hervorgehen können, die un mittelbar zum Ziel führen. Hier warten wir auf den Staatsmann, hier warten wir auf den politischen Sinn der deutschen Volksver tretung: warten auf ihren Willen, ihn durchzusehen. Allerdings das, was Balfour an positiven Bedingungen über die Möglichkeit eines Friedensschlusses sagt, oder vielmehr an deutet, ist nicht geeignet, eine baldige Verständigung zu erleichtern. Vor allem die Erwähnung von Eisaß-Lothringen — zum ersten Male seht sich ein englischer Minister hier offiziell für diese fran zösische Forderung, wenn auch nur andeutungsweise, ein —, bc- weist ebenso wie die Baifourschen Aussübrungen über d:e deut schen Kolonien, daß die Entente dasselbe tut, was sie Deutschland zum Vorwurf macht: daß sie nämlich, sowie das KricaSglück sich ihr zuneigt, ihre Bedingungen wesentlich in die Höhe setzt. Wir müssen Balfour zugeben, daß unter solchen Ilmständen Be sprechungen, wie sie Graf Burian vorschlägt, keine Aussicht auf Erfolg bieten. Auf dem Wege der täglichen Höherschraubung der Bedingun gen. wie sie die Entente jetzt beliebt, kommt man zu keinem Frie den, sondern nur zum bittern Ende: zur Verarmung, zum Ruin Europas. Man muß sich in England darüber klar scm — und diese Klarheit unzweideutig zu schaffen, ist unsere Aufgabe, -le wix bisher leider mir ustpoMPrmen «Höft hgheu —, daß Deutsch-