sieben Jahre lang in ungestörter Ruhe beherrscht hatte, zwischen ihm und Lysimachus. 45. Demetrius, der auf diese Weise plötzlich von der ganzen Höhe seiner Macht herabgestürzt war, flüchtete sich zunächst nach Kas- sandrea*). Seine Gattin Phila vermochte es im Uebermaß ihres Schmerzes nicht, den unglücklichsten unter den Fürsten, Demetrius, wieder als Privatmann und Flüchtling zu sehen. Da sie allen Hoff nungen entsagte und sein Schicksal haßte, welches im Unglück weit beständiger war, als im Glück, so nahm sie Gift und endete ihr Le ben durch Selbstmord. Demetrius dagegen, entschlossen, sich noch im Schiffbruch an den letzten Trümmern festzuhalten, segelte nach Grie chenland, wo er seine dortigen Feldherrn und Freunde versammelte. Jenes Bild nun, welches der Sophokleische Menelaus irgendwo von seinen Schicksalen entwirft: — „Doch mein Geschick, — es dreht auf raschem Kötterrad Sich allezeit und wechselt ewig die Natur, Wie nimmermehr des Mondes Angesicht vermag Zwei Nächte zu bestehn in einerlei Gestalt; Aus unsichtbarem Anfang kommt er erst hervor Und bildet nun sein neues Antlitz schön und voll; Und wenn er sich an hohem Glanz selbst übertrisst, Zerfließt er wieder und vergeht in'S hohle Nichts;" — diesem Bilde könnte man noch weit mehr die Erlebnisse des Deme trius, sein wiederholtes Steigen und Untergehen, seine oftmalige Erhebung und Demüthigung vergleichen. Auch jetzt, da man sein völliges Ausgehen und Erlöschen mit Bestimmtheit erwartete, flackerte seine Herrschaft wieder auf und einige Haufen Soldaten, die ihm zu strömten, erfüllten ihn bald wieder mit allen möglichen Hoffnungen. Zum ersten Mal machte er jetzt als einfacher Bürger und ohne alle königlichen Insignien seinen Besuch in verschiedenen Städten, so daß Jemand, der ihn zu Thebä in solchem Aufzug sah, nicht unpassend die Verse des Euripides auf ihn anwandte**): »> Bekannter unter dem früheren Namen: Halbinsel Pallene. ") In den Bacchantinnen. Potidä», auf der thrakischen