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51 erhalten", um sie zu schirmen und zu hüten*). Auch hat der gleiche Dichter nicht den kriegstüchtigsten oder ungerechtesten und mord- li.stigsten unter den Königen, sondern vielmehr den gerechtesten einen „Herzensvertrauten und Jünger des Zeus" genannt**). Dagegen machte es dem Demetrius Freude, wenn man ihn mit einem Bei namen betitelte, welcher mit dem Könige der Götter im schroffsten Gegensätze steht. Letzterer trug den stehenden Namen eines „Städte horts und Städtebeschützers", — er den eines Städtebelagerers (Poliorketes). S o wußte das Schlechte, das durch die Wirkung einer Vernunftlosen Macht an die Stelle des Guten trat, nun auch die Ungerechtigkeit mit dem Ruhme zu verschwistern. 43. Demetrins verfiel jetzt zu Pella in eine sehr gefährliche Krankheit, während welcher er nahezu Makedonien verloren hätte, indem Pyrrhus einen überraschenden Einfall machte und hiebei bis nach Edessa vordrang. Sobald er sich jedoch etwas gebessert fühlte, trieb er ihn ohne Schwierigkeit wieder zum Lande hinaus, schloß je doch einen Friedensvertrag mit ihm ab, weil er nicht wünschte, mit den Hindernissen, die ihm Pyrrhus bereitete, unaufhörlich in Conflict zu kommen und um einzelne Punkte in einer Weise streiten zu müssen, wodurch ihm die Ausführung weiterer Plane unmöglich wurde. Seine Plane waren auf kein geringes Ziel gerichtet; er wollte das ganze große Reich, welches sein Vater besessen hatte, wieder er langen. Diesen Hoffnungen und Anläufen entsprach denn auch die Größe seiner Vorbereitungen. Bereits stand eine Armee von 98,000 Mann Fußvolk schlagfertig da, denen sich noch eine Reiterei von beinahe 12,000 Mann anrcihte. Zugleich baute man eine Flotte von fünf hundert Schiffen, wozu die Kiellegung theils im Piräus, theils in Korinth und Chalkis***) oder in der Nähe von Pella stattfand. Er selbst begab sich an jeden Punkt, gab die nöthigen Anweisungen und betheiligte sich an dem technischen Theil, während Jedermann nicht nur über die Menge, sondern auch über die Größe der Arbeiten höchst ') Vgl. IIom. II. I, 238. "> Minos, König von Knofsns in Kreta. Nom. vä. m, 179. —) Ehalkis, Hauptstadt von Suböa. 4*