Volltext Seite (XML)
und balgten sich um die Maus. Damals, erzählte man, ernährte auch der Philosoph Epikur seine Schüler, indem er sich mit ihnen in einen kleinen Vorrath wohlabgezählter Bohnen theilte. So stand es in der Stadt, als Demetrius einzog. Er befahl eine allgemeine Volksversammlung im Theater, wobei er die Bühne stark mit Bewaffneten besetzte und auch deren vorderen Theil von seinen Trabanten umzingeln ließ. Er selbst stieg dann, wie die Schauspieler, durch die oberen Zugänge herab, wodurch die Athener noch niehr in Schrecken geriethen. Allein schon durch den Anfang seiner Rede wurde ihrer Angst ein Ende gemacht. Er enthielt sich jeder Heftigkeit im Ton der Stimme, jeder Bitterkeit in den Aus drücken, sprach ihnen nur so leichthin und in freundschaftlicher Weise einige Worte des Tadels aus, nach denen er sich mit ihnen versöhnte, ihnen noch 100,000 Medimnen Getreide zum Geschenk machte und die Behörden aufstellte, welche bei dem Volke am meisten beliebt waren. Sobald der Redner Dromoklides bemerkte, wie das Volk in alle möglichen Freudenrufe ausbrach und die von der Rednerbühne herunter schallenden Lobsprnche der Volksführer noch zu überbieten wetteiferte, machte er einen Antrag, wornach dem König Demetrius auch die beiden Häfen, Piräus und Munychia, sollten übergeben werden. Dieser Beschluß wurde auch wirklich gefaßt und Demetrius warf dann noch auf eigene Faust eine Besatzung in das Museum*), damit ihm das Volk nicht abermal, wenn ihm der Kamm schwelle**), verdrießliche Geschäfte machen sollte. 35. In sicheren Besitz von Athen gekommen, entwickelte er jetzt alsbald seine Plane gegen Lakedämon. Bei Mantinea trat ihm König Archidamns entgegen, aber Demetrius gewann die Schlacht, schlug seinen Gegner und siel in Lakonien ein. Auch unmittelbar in der Nähe von Sparta bekam er abermals in Folge eines regelmäßigen Treffens fünfhundert Gefangene in seine Gewalt, hatte zweihundert Feinde getödtet und meinte bereits, nahezu im Besitze der Stadt selbst -) Das Museum, von dem alten Dichter MusäuS so benannt, war eine felsige Anhöhe unter der Akropolis, welche Demetrius noch stärker befestigen ließ. Eigentlich: „wenn es die Mähne steigen lasse."
