statt, die mehr seine Hoffnungen, als seine Gesinnungen betraf. Ge wohnt, in jedem Kampfe hochfahrend und stolz zu sein, eine mächtig laute Stimme und Prahlerische Worte hören zu lassen, —ein Mann, der vielfach auch mitten beim Handgemenge durch irgend ein spotten des, komisches Wort seine innere Sicherheit und seine Verachtung der Feinde kundgegeben hatte: ließ er sich jetzt in sich gekehrt und meistentheils schweigsam erblicken, stellte seinen Sohn der ganzen Armee vor und erklärte ihn zu seinem Nachfolger. Was aber allge mein am meisten auffiel: — er unterhielt sich ganz allein mit ihm in seinem Zelte, während er sonst nicht gewohnt war, auch selbst mit diesem irgend geheime Zwiegespräche zu führen, sondern lediglich nach eigenen Gedanken seine Entschließungen zu fassen Pflegte, dann erst mit seinen Befehlen offen hervortrat und dasjenige ausführte, Was er lediglich für sich allein überlegt hatte. So soll einmal Demetrius noch als junger Mann ihn gefragt haben, wann man aufbrcchen werde? Zornig erwiderte ihm sein Vater: „hast du Angst, du werdest allein das Trompetensignal nicht hören?" 29. Dießmal lag freilich auch noch der Eindruck von mancher lei schlimmen Vorzeichen auf ihrer Seele. Demetrius träumte es, daß Alexander in glänzender Rüstung ihn frage, welche Losung sie für die bevorstehende Schlacht geben wollten? Auf seine Entgegnung: „Jupiter und Victoria!" sagte er: „nun, dann geh' ich hinüber zu den Feinden; die werden mich schon annehmen!" Antigonus selbst strauchelte beim Herausgehen aus dem Zelte, wahrend die Armee sich bereits in Schlachtordnung aufstellte, so daß er vollständig auf das Gesicht fiel und schwer beschädigt wurde. Nach dem er wieder aufgestanden war, hob er die Hände gen Himmel und flehte die Götter an „um Sieg oder — einen raschen, schmerzlosen Tod vor der Niederlage!" Gleich nach Beginn des Kampfes stieß Demetrius an der Spitze der stärksten und wackersten Reiterabtheilung auf Seleukus' Sohn, Antiochus*), und focht mit glänzender Tapferkeit, bis die Feinde Kehrt machten, verdarb sich aber den Sieg durch eine hoch- -) Später Antiochus I., Soter, genannt König von Syrien.