ein Komiker ganz treffend die Lamia als die wahre „Helepolis" (d. h. Städteverwiisterin) bezeichnet. Denwchares aus Soli nannte den Demetrius selbst: Mythus; denn er habe ja auch eine Lamia! *) Aber nicht nur bei den Gemahlinnen, sondern auch bei den Freunden des Demetrius erregte die Gunst und Liebe, die sie von ihm genoß, einen hohen Grad von Eifersucht und Neid. So kamen auch einmal Gesandte von ihm zu Lysimachus, welchen der Letztere in einer müßigen Stunde die liefen Wundennarben von Löwentatzen an seinen Schenkeln und Armen zeigte; dabei erzählte er ihnen den Kampf, den er mit der Bestie gehabt, als er mit dieser von König Alexander in ein Käsig zusammengesperrt war. Mit Lachen sagten sie nun: „auch ihr König trage Spuren von dem Bisse eines solchen Raubthiers an seinem Halse, — von der Lamia." Zu verwundern war es übrigens, daß er, der gleich anfangs gegen die Phila einen Widerwillen faßte, weil ihr Alter nicht mehr zu dem seinigen Paßte, dennoch in die Bande der Lamia gerieth und so lange Zeit in sie verliebt blieb, auch nachdem ihre Reize schon verblüht waren. Als Lamia z. B. einmal an der Tafel die Flöte spielte und nun Demetrius an Denio, welcher man den Beinamen „Mama" gab, die Frage richtete: „nun, waS hältst du davon?" erwiderte diese: — „Ein altes Weib, König!" — Ein anderes Mal beim Aufträgen des Nachtisches sagte er zu Demo: „siehst du, was mir die Lamia Alles schickt?" — „O, (ant. wartete sie;) meine Mutter schickt dir noch viel mehr, wenn du auch bei ihr schlafen willst!" — Noch erzählt man von Lamia auch eine Widerlegung jenes be kannten Urtheilsspruchs von Bocckoris **). In Aegypten hatte sich nämlich Jemand in die Hetäre Thonis verliebt, die jedoch eine tüch tige Summe Geld von ihm verlangte. Dann träumte es ihm: als In den Mythen kommt eine Königin Lamia vor, die neben großer son stiger Schönheit de» Kops eines Ungeheuers hatte, weit sie aus Schmerz über den Berlust der eigenen Kinder andern Weibern die ihrigen wegnehmen und umbringen ließ und dann aussraß. Sie war daher ein Popanz siir alle Kinder. Bocchoris war ein alter König in Aegypten, berühmt durch sein« »eisen Urtheilisprüche. Plutarch. rrvm. S