21 ivür in der Seeschlacht vernichtet und siebenzig mitsammt der Be mannung in FeindcShand gerathen. Von dem ganzen, in Transport schiffen an der Küste ankernden Schwarm seiner Diener, Freunde und Weiber, ferner der ganzen Masse von Waffen, Geld und Maschinen entgieng dem Demetrius, einfach gesagt, gar nichts; er bekam Alles in seine Hand und ließ es nach dem Lager bringen. Darunter befand sich nun auch die vielbesprochene Lamia, welcher man anfangs nur wegen ihrer Kunst nachlief, indem sie für eine tüchtige Flötenspielerin galt; später machte sie sich auch durch ihre Liebesabenteuer bekannt. Damals freilich war ihre Jugendblüthe bereits verwelkt; aber den noch gelang es ihr, den weit jüngeren Demetrius einzunehmen und durch ihre Anmuth so nachhaltig zu fesseln, daß er nur bei ihr als der wirklich Lieb ende erschien, während er bei den andern Damen der Gegenstand ihre r Liebe war. Nach der Seeschlacht vermochte auch Menelaus keinen längeren Widerstand mehr zu leisten. Er übergab an Demetrius nicht nur Salamis, sondern auch Flotte und Heer, tausend Mann Reiterei nebst 12,200 Schwerbewaffneten. 17. Einen an sich so glänzenden und ruhmvollen Sieg verschö nerte Demetrius noch mehr durch Edelmuth und Humanität. Die Tobten der Feinde ließ er herrlich begraben, die Gefangenen setzte er in Freiheit und den Athenern machte er 1200 vollständige Rüstungen von der Beute zum Geschenke. Als amtlichen Siegesboten schickte er an seinen Vater den Milesier Aristodemus ab, der im Fache der Schmeichelei unter allen Höflingen die erste Stelle einnahm und sich jetzt darauf einrichtete, wie es scheint, bei vorliegendem Falle das Aeußerste in Speichelleckerei zu leisten. Als er nämlich von Khpern hinübergefahren war, ließ er sein Schiff nicht am Ufer anfahren, sondern nur Anker werfen; auch sollte Jedermann still und ruhig an Bord bleiben. Er selbst stieg in das Landungsboot, kam ganz allein an's Land und zog nun allgemach in's Innere zu AntigonuS, der in höchster Spannung Nachrichten über die Schlacht erwartete und sich in einer Gemüthslage befand, wie sich eine solche erwarten läßt, wenn man voll Angst Alles und Alles auf dem Spiele stehen sieht. Und jetzt, als er von Aristodemus' Ankunft hörte, gerieth er in eine wo möglich noch größere Aufregung.