19 am Gottgefälligsten, Besten und Schnellsten den Ersatz fllr die Weih geschenke bewerkstelligen kann; und was er auch für ein Orakel gibt, soll das Volk thun und ausführen!" Es war in der That ein Spott auf den Mann, den sie dadurch noch weiter verderbten, während er ohnehin schon nicht gerade ver nünftigen Geistes war. 14. In der ruhigen Zeit, die er nun zu Athen verlebte, hei- rathete Demetrius die verwittwete Eurydike, eine Urenkelin des alten Miltiades, frühere Gattin des Fürsten Opheltas in Kyrene, nach dessen Tode sie wieder in Athen ihren Wohnsitz nahm. Die Athener faßten diese Heirath als eine hohe Gunst und Ehre für die Stadt auf. Im Uebrigen war Demetrius in Betreff von Heirathen ein sehr leichtfertiger Geselle, der ein ganzes Harem von Frauen hatte, unter welchen Phila die höchste Achtung und Ehre genoß, theils we gen ihres Vaters Antipater, theils als frühere Gemahlin des Kra- terus, welcher von allen Diadochen Alexanders bei den Makedoniern noch im freundlichsten Andenken stand. Demetrius war ohne Zweifel noch sehr jung, als ihn sein Vater bewog, diese Frau zu nehmen, deren Alter keineswegs zu dem seinigen paßte, indem sie bedeutend älter war. Allein als er keine Lust zeigte, soll ihm der Vater die Worte aus Euripides in's Ohr geflüstert haben: „Auch wo Natur nicht will; — man freit nach dem Profit!"«> — wobei er aus dem Stegreif anstatt des Wortes: dienen das andere Wort freien setzte. Indessen war die Achtung, welche Demetrius der Phila und seinen anderen angetrauten Frauen erwies, von der Art, daß er immer zugleich ganz ungenirt mit einer Menge von Hetären und ebenso von sonstigen „freien Frauenzimmern" Umgang hatte und eben wegen dieser sinnlichen Neigung unter allen Fürsten der dama ligen Zeit im schlechtesten Rufe stand. 15. Als ihn hierauf sein Vater berief, um den Krieg gegen Ptolemäus zu führen, wobei es sich um den Besitz von Kypern han delte, sah er sich zwar zum Gehorsam genöthigt; doch schmerzte es ») In den „Phönikierinnen" des Suripidei,