Indessen wurde doch der Sklavenschwarm beinahe insgesamntt bei Seite geschafft. Als daher Demetrius ein anderes Mal dem Stilpo abermals Artigkeiten machte und schließlich beim Abschied noch sagte: „ich lasse euch die Stadt jetzt völlig frei zurück, mein lieber Stilpo!" Da erwiderte dieser: „„Ganz richtig; du hast uns keinen einzigen Sklaven mehr dagelassen!"" 10. Bei seiner Zurückkunft setzte Demetrius die Belagerung von Munichia fort, zwang die Besatzung endlich zum Abzug und ließ die Citadelle schleifen. Somit konnte er jetzt, freundlich ausgenommen und eingeladen von den Athenern, in der Hauptstadt einziehen. Er berief eine Volksversammlung und gab ihnen ihre altherkömmliche Verfassung zurück. Ueberdieß versprach er, daß von seinem Vater für sie 150,000 Scheffel Getreide und das erforderliche Schiffsbau holz für hundert Galeeren ankommen werden. Auf diese Weise er hielten die Athener nach fünfzehn Jahren ihre Demokratie wieder, während in der Zwischenzeit seit dem lamischen Kriege und der Schlacht bei Kranon dem Worte nach eine Oligarchie, thatsächlich aber — wegen der Allmacht des Demetrius von Phaleron*) — eine monarchische Verfassung bestanden hatte. Und dennoch, so glänzend und groß sich Demetrius in seinen Vergünstigungen zeigte, — durch das Uebermaß von Auszeichnungen, die man für ihn decretirte, zogen ihm dennoch die Athener nur Haß und Mißgunst zu. Sie waren die Ersten in der ganzen Welt, welche dem Demetrius und Antigonus den Königstitel ertheilten, so sehr sie sonst diesen Namen verabscheuten, der eben unter allen fürstlichen Personen nur noch für die Glieder von Philippus' und Alexanders Familie als bestehend angenommen wurde, wogegen er für alle andern unerreichbar und unzugänglich schien. Auch gaben sie ihnen den Na men der „rettenden Götter" **), und wählten nun, nach Abschaffung *) Demetrius, von dem Flecken und Hafen bei Athen der „Phalerier" genannt, war von niedriger Herkunft, allein Talent und Veredtsamkeit erhoben ihn so sehr, daß ihm Kassander, als er Athen eroberte, die Regierung der Stadt übertrug. Zehn Jahre waren die Einwohner so zufrieden, daß sie ihm 3S» Sta tuen errichteten, die sie spater wieder umwarfen. Er flüchtete sich bei diesem Um schwünge zu PtolemäuS Lagt, der ihn sreundlich behandelte; von dessen Nachfolger Ptolemäui Philadelphus wurde er verbannt und starb im Elend. Ein Name, der am häufigsten Jupiter bcigelegt wurde.