Jupiters, des Erretters, während es bei dem zweiten der „Priester des Aratns" thut, mit einer nicht völlig weißen, sondern halbpurpur- rothen Stirnbinde geschmückt. Zugleich wurden von den Künstlern des Theaters Lieder mit Zitterbegleitung gesungen. Auch der Vor steher des Gymnasiums betheiligte sich an dem Festzug. Er gieng an der Spitze der Knaben und Jünglinge; dann folgte der Senat, mit bekränztem Haupt, schließlich die Bürgerschaft nach Belieben. Von all diesem hält man, zu Vermeidung einer religiösen Ver sündigung, an den genannten Tagen noch einige geringe Ueberreste fest; die meisten Ehrenbezeugungen sind durch die Zeit und andere Verhältnisse in Abgang gekommen. 54. Dies war also, nach den Berichten der Geschichte, — das Leben, dies der Charakter des älteren Aratns. Seinem Sohne brachte der von Hanse ans verruchte, grausame Tyrann Philippus gleichfalls ein Gist bei, welches zwar nicht auf Leibesleben, aber ans die Geistes kraft wirkte. Er wurde dadurch wahnsinnig und verfiel nun in Folge davon in fürchterliche und höchst sonderbare Anwandlungen, indem er für unstatthaste und neben dem Schändlichen zugleich verderbliche Handlungen eine wahre Liebhaberei bekam. Daher erschien denn auch der Tod für ihn, trotzdem daß er noch in dem blühendsten Jugend alter stand, nicht als ein Unglück, sondern als eine Erlösung, eine Rettung. Doch mußte auch Philippus nach dem Willen Jupiters, der das Gast- und Freundesrecht schützt, für alle diese Frevelthateu verdienter maßen büßen sein Leben lang. Von den Römern vollständig geschla gen , mußte er sich ganz ihrer Gnade anvertrauen. Er mußte alle seine sonstigen Besitzungen aufgeben, seine ganze Flotte bis aus füns Schiffe ausliefern, eine Zahlung von tausend Talenten versprechen, seinen Sohn als Geisel stellen und behielt nur aus reinem Mitleid noch Makedonien und was dazu gehörte. Dennoch setzte er seine Mordthaten an den vornehmsten Personen und seinen nächsten An verwandten noch immer fort, so daß im ganzen Königreiche Schrecken und Haß gegen ihn herrschte. Neben dem vielfachen Unglück stand für ihn noch ein einziges Glück. Er besaß einen Sohn von ausgezeichneten Eigenschaften. Aber diesen brachte er aus Neid und Eifersucht wegen der Anerkennung,