auf alle Zeichen der tiefsten Unterwürfigkeit, welche die Achäer durch ihre Gefandtschasten und ihre Beschlüsse ausdrückten, nicht im minde sten, bis sie durch Besatzung und Geißelstellung gleichsam den Zaum sich anlegen ließen. Aralus bringt zwar alles Mögliche vor, um sich mit der Noth- wendigkeit zu entschuldigen. Allein Polybius berichtet, daß er schon lange, bevor eine solche Nothwendigkeit eintrat, aus Mißtrauen gegen die Kühnheit des Kleomenes insgeheim mit Antigonus unterhandelt und die Megapolitaner angestiftet habe, die Achäer zu bitten, daß sie den Antigonus Herbeirusen sollten. Denn diese empfanden den Druck des Krieges am stärksten, weil Kleomenes unaufhörlich ihr Land aus plünderte. Ebenso berichtet hierüber auch Phylanthus, der jedoch nirgends einen Glauben verdient, wo ihm Polybius nicht beistimmt. So ost er den Kleomenes berührt, zeigt er für diesen eine schwärmerische Par teilichkeit und sieht die Geschichte wie einen Proceß an, worin er gegen den Einen stets der Ankläger ist, gegen den Andern stets der Ver- theidiger. 39. Die Achäer verloren nun Mantinea, das ihnen Kleomenes wieder wegnahm. Auch erlitten sie in einer großen Schlacht bei Heka- tombäon eine Niederlage, wodurch sie in solche Bestürzung geriethen, daß sie sogleich an Kleomenes schickten und diesen Herbeiriesen, um ihm die oberste Führung zu übertragen. Als Aratus sein Anrückcn erfuhr und daß er bereits mit seiner Armee bei Lerna stehe, wurde er ängstlich und ließ ihn durch Abge sandte ausfordern, „sie als Freunde und Bundesgenossen anzusehen und deßhalb nur mit dreihundert Mann zu kommen; wenn er Miß trauen hege, solle er Geißeln empfangen". Dies erklärte Kleomenes für Uebermuth und Beschimpfung. Er kehrte um, nachdem er den Achäern einen Brief geschrieben hatte, dessen Inhalt voll Schmähungen und Lästerungen gegen Aratus war. Letzterer schrieb nun ebenfalls einige Briefe gegen Kleomenes. Beide giengen so weit, daß sie gegenseitig nicht einmal die Familicnverhält- nisse und die Gattinnen von einander schonten. Hierauf schickte Kleomenes einen Herold mit der Kriegserklärung an die Achäer. Nahezu hätte er die Stadt Sikyon durch Verrätherei