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digung herbeieilten. Als der Tag anbrach und der Tyrann von allen Seiten auf ihn losstürmte, blieben die Argeier, wie wenn der Kampf nicht ihrer eigenen Freiheit gälte, sondern das Preisrichteramt in Nemea von ihnen zu versehen wäre, als ganz neutrale, unparteiische Zuschauer bei dem, was vorgieng, in völliger Ruhe sitzen. Aratns wehrte sich tapfer, erhielt aber durch die Hüfte einen Lanzenstich aus unmittelbarer Nähe. Doch behauptete er sich aus dem Platze, wo er stand, und ließ sich von dort bis zum Wiedereinbruch der Nacht nicht verdrängen, so hart ihm auch die Feinde zusetzten. Wäre er im Stande gewesen, auch noch die Nacht hindurch diese Mühsal und Anstrengung auszuhalten, so wäre sein Unternehmen schwerlich mißlungen. Denn der Tyrann war schon am Davonlausen und hatte bereits einen großen Theil seiner Habseligkeiten an's Meer vorausgeschickt. Nun aber, — da Niemand dem Aratus von diesen Umständen Meldung machte, auch das Wasser ausgieng und er selbst durch die empfangene Wunde im Gebrauch seiner Kraft gehindert war, — zog er endlich mit seinen Soldaten wieder ab. 28. Unter Verzicht, auf diesem Weg zum Ziele zu gelangen, machte er jetzt mit seinem Heere einen offenen Einsall in Argolis, das er verheerte und ausplünderte. Bei dem Flusse Chares kam es dort zu einem hitzigen Gefecht mit Aristippus, wobei sich Aratus den Vor wurf zuzog, den Kampf zu früh abgebrochen und dadurch den Sieg ans den Händen gelassen zu haben. Denn der übrige Theil des Heeres hatte anerkanntermaßen bereits die Oberhand und war bei der Ver folgung der Feinde schon weit vorgerückt und doch zog er selbst, nicht sowohl von den gegenüberstehenden Feinden zurückgeschlagen, als viel mehr nur aus Mangel an Vertrauen auf einen günstigen Erfolg und reiner Furchtsamkeit, in wilder Verwirrung nach seinem Lager zurück. Die übrigen Truppen waren hierüber, als sie von der Verfol gung heimkamen, sehr aufgebracht, „daß sie, nachdem sie den Feind geschlagen und weit mehr Leute auf der andern Seite getödtet, als aus ihrer eigenen Mitte verloren hätten, jetzt es den vollständig überwun denen Gegnern überlassen müßten, zu ihrer Schmach ein Siegeszeichen aufzurichten!" Beschämt durch diese Vorwürfe beschloß Aratus, um dieses Sie geszeichen nochmals in einen entscheidenden Kampf einzutreten. Am b*