35 wohnlicher Unterthan ein ganz glückliches Leben zu führen. Aber Darius, der nun einmal zum Thronfolger bestimmt gewesen, habe bloß die Wahl zwischen Königthum und Tod!" Vielleicht ist es nun überhaupt richtig, was bei Sophokles steht: „Schnell wandelt der Verführung Wort zur bösen Lhat!" Denn der Weg zu dem, was man wünscht, ist immer glatt und geht bergab. Und gewünscht wird meistens das Schlechte, weil man von dem Guten keine Erfahrung, keine Erkenntniß hat. Freilich bot die Größe der Herrschaft und des Darius Angst vor Ochus dem Tiribazus Stoff genug. Und auch „Kyperns Tochter, die Göttin" *), — war nicht „außer der Schuld durchweg", — nämlich die Wegnahme der Aspasia. 29. Darius gab sich also völlig dem Tiribazus hin und bereits bildete sich eine große Verschwörung, als ein Eunuche dem König von diesen geheimen Planen und der Art ihrer Ausführung Meldung machte. Er wußte genau, daß sie beabsichtigten, Nachts, wenn er in seinem Schlafzimmer sich zur Ruhe begeben hatte, in dasselbe einzu- zudriugen und ihn dann zu ermorden. Als Artaxerxes Alles gehört hatte, hielt er cs für mißlich, eine solche Gefahr durch Gleichgiltigkeit gegen die Anzeige außer Acht zu lassen; aber noch weit mißlicher erschien es ihm, ohne allen und jeden Nachweis an die Wahrheit der Sache zu glauben. Er machte eS daher so: dem Eunuchen befahl er, den Verschworenen auf jedem Schritt und Tritt nahe zu bleiben; er selbst ließ in seinem Schlafgemach die Wand hinter seinem Bette durchbrechen und mit einer Thüre versehen, die er sodann wieder mit einem Vorhang verdeckte. Als die verhäng- nißvolle Stunde kam, die ihm der Eunuche auzeigte, blieb er auf sei nem Bette liegen und erhob sich nicht früher, bis er die Gesichter der aus ihn loskommenden Verschworenen gesehen und jeden Einzelnen genau erkannt hatte. Er sah sie wirklich mit gezücktem Dolch heran- "> Aphrodite <V-nu?>. Wahrscheinlich ist diese Stell« einem Dichter ent nommen.