!25 bei, da dieser die wilde Unversöhnlichkeit in deren Charakter wohl kannte. Er stellte daher unverzüglich eine Untersuchung an, wobei er die Die ner und Taseldecker seiner Mutter festnehmen und foltern ließ. Die Gigis wurde lange Zeit von Parysatis in ihrer eigenen Wohnung behalten und trotz der Aufforderung des Königs nicht herausgegeben. Später jedoch, als sie selbst wünschte, nächtlicher Weile heimgetassen zu werden, merkte Artaxerxes die Sache und ließ ihr aufpassen. Sie wurde ergriffen und zum Tode verurtheilt. Die gesetzliche Todesstrafe für Giftmischer besteht bei den Persern in Folgendem: da ist ein breiter Stein, auf welchen man den Kops des Verbrechers hinlegt, worauf man mit einem andern Stein draus los schlägt und drückt, bis Gesicht und Kops ganz zerquetscht sind. Aus diese Weise mußte auch Gigis sterben. Der Parysatis dagegen that Artaxerxes weder mit Wort, noch Thal etwas Weiteres zu Leide, als daß er sie, ihrem eigenen Willen gemäß, nach Babylon fort schickte, — mit der Erklärung, „Babylon nicht mehr sehen zu wollen, so lange sie noch am Leben sei." So stand es um die Verhältnisse in der Familie. 20. Der König hatte ebenso ernstlich gewünscht, die mit Kyrns herausgezogenen Griechen in seine Gewalt zu bekommen, als den Ky- rus selbst zu besiegen und seine Herrschaft zu behaupten. Ersteres gelang ihm nicht. Trotz dem Verlust ihres obersten Heerführers Kyrus uud ihrer eigenen Generale kamen sie nahezu aus den Mauern der feindlichen Hauptstadt glücklich wieder in die Heimat. Sie hatten auf's Klarste bewiesen, daß die ganze Macht der Perser und ihres Königs nur in Massen von Gold, in Luxus und Weibern bestehe, alles Andere bloß Seifenblasen und leerer Dunst sei. Ganz Griechen land faßte neuen Muth und verachtete jetzt diese Barbaren. Den Lakedämoniern namentlich erschien es gräßlich, nicht endlich einmal die asiatischen Griechen aus ihrer Sklaverei zu erlösen und dem schimpflichen Druck, worunter sie schmachteten, ein Ende zu machen. Zuerst ließen sie den Krieg durch Thimbron, dann durch Der- kyllidas führen. Da sie jedoch auf diesem Wege nichts Erhebliches zu Stande brachten, so beauftragten sie den König Agesilaus mit der Oberleitung. Dieser Mann entwickelte alsbald nach seiner Landung in Asien eine energische Thätigkeit und setzte sich in hohe Achtung.