24 worden; dagegen auf Klearch's Leichnam habe ein heftiger Sturm wind einen gewaltigen Erdhügel hingeweht, so daß der Körper bedeckt wurde. Und innerhalb kurzer Zeit seien da und dort Palmbäume aufgeschossen, die sodann einen wundervollen Hain bildeten, von wel chem der Platz überschattet wurde, so daß auch den König ein tiefes Gefühl der Reue darüber auwandelte, in Klearchus einen den Göttern so theuren Mann ermordet zu haben. 19. Parysatis, die von Anfang an im Stillen nur Haß und Eifersucht gegen Statira empfunden hatte, sah allmälig ein, wie ihr eigener Einfluß bloß auf der Achtung und Ehrfurcht von Seiten des Königs beruhte, während der ihrer Nebenbuhlerin durch Liebe und Vertrauen gesichert und stark war. Sie trachtete also derselben nach dem Leben, weil nach ihrer Meinung ihr ganzes Glück auf dem Spiele stand. Sie hatte nun eine treue Dienerin, die sehr viel bei ihr galt, Namens Gigis, und die ihr (nach Dinon) bei der Giftmischerei behilflich war, während sie nach Ktesias bloß eine unfreiwillige Mitwisserin der Sache blieb. Den Lieferanten des Gifts nennt Letzterer Belitaras, Dinon dagegen Melantas. Nach dem früheren gegenseitigen Argwohn und Zwist hatten die beiden Frauen zwar wieder angefangeu, öfters zusammenzukommen, ja sogar mit einander zu speisen; aber doch veraulaßte sie die Furcht und Vorsicht, nur von denselben Gerichten und auf denselben Geräthen Etwas zu genießen. Nun giebt cs in Persien einen kleinen Vogel, bei welchem sich gar kein Unrath findet, sondern das Innere lediglich mit Fett augefüllt ist. Man glaubt, daß dieses Thier sich bloß von Lust und Thau ernährt. Der Vogel heißt Ryntakes. Einen solchen zerschnitt, nach Ktesias' Erzählung, Parysatis mit einem Messer, das aus der einen Seite vergiftet war, und brachte also das Gist bloß auf diese eine Seite. Sie selbst führte hierauf die unverdorbene reine Hälfte in den Mund und aß; zugleich gab sie der Statira den ver gifteten Theil. Nach Dinon war es jedoch nicht Parysatis, sondern Melantas, welcher mit dem Messer das vergiftete Fleisch Herunter schnitt und der Statira vorlegte. In einem leidenvollen, mit heftigen Krämpfen verbundenen To deskampfe begriffen, merkte die arme Frau noch das begangene Ver brechen. Auch brachte sie dem Könige noch Verdacht gegen seine Mutter