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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.07.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180715023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918071502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918071502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-15
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Montag. 1ö. 3uli 1918 » ——- Die KonferenA t» Vfterreichtfcheu MtnisterratOprUßdtn« Vle», IS. 3uü. (Elz. Deahkkerichl) Dte .Sea» n»k Mouta-Szettuu-' sagt zar Koufereuz im MinIsterratSprässtluu»: Ma» «kuckt «S Ton uud 3nbalt dieser kurzen ErklSrnng schlletzeu zu dürfen, daß See Ministerpräsident et für äußerst ratsam und -etu-üch erachtet hat, mnntkteldar nach seiner Audienz l>«im Kaiser z» verhüten, daß die Parteien für die morgige Odmännerkonferenz taktisch« Be- Ischläfse vorbereiten ober gar saften, ohne vorher über araßgedercke Metnangen an qewlffen hohen Siesten, bie sich infolge lhaar genauen Kemrtut« der militärischen und außerposilischen Situation ergeben, in- fbruriert za sein. Der Kobinetbichef hat es für uuerläßNch »lochtet, dies« Informativ» ohne den geringsten Zeitverlust z» erteilen. Um bedanklichrn Lebereilange» gewisser Parteien vorzubeuge«, hat er die Bedeutrmg faiaer Lrstffnungen dadurch unterstrichen, daß er fi« in »nmittelbavmn An- schkch an seine vorgestrig« Audienz gab. * * * Wien, 15. 3uli. skig. Drahibericht.) Der Kaiser hat «gestern den Feldmarschall von Höhendorf in besonderer Audienz empfange». Der Fcldma,schall weilt seit Sonnabend'in Wie». Hertlings Rückkehr ins Hauptquartier G Barlin, 15. Juli. (Drahibericht unsererBerliner S ch r lftl e i t u n g.) Aeber die Gründe der Rückreise dcS Kanzlers ins Hauptquartier ist in der Prdsse allerlei geheimniht worden. Man hat in mistverständlicher Auslegung einer Bemerkung des Schatzsekretärs vom letzten Sonnabend von bevorstehenden wichtigen Entscheidungen ge sprochen. Es ist nicht richtig, daß zurzeit im Großen Hauptquartier irgendwelche bedeutsame Entscheidungen bevorstehen. Graf Hert- ling hat, wie wir das schon hier schilderten, vor vierzehn Tagen sich mit seiner Familie ins Große Hauptquartier begeben, um dort oder in der Nähe seinen Sommeraufenthalt zu verbringen. Er ist dann am Donnerstag wieder nach Berlin gekommen, ist dann aber, sobald die dringendsten Geschäfte erledigt waren, wieder zurückgefahren. Ungünstige Ernteausfichten in England BerNu, IS. 3uli. tDrahkbertcht.s Während die letzten «nMchen Berichte die Trnteausstchten Großbritanniens als im ganzen befrie digend bezeichnen, lassen vereinzelte nichtamtliche Bemerkungen in der englischen Presse erkennen, daß der Stan- des Getreides in folge Regenmangels ungünstig ist. Bemerkenswert ist eine Zu schrift Lord Rustands in den .Times' vom 9. Juli, in der er emp fiehlt, die Geistlichkeit zu veranlassen, öffentliche Gebete um Regen zu verlesen. Lord Rutland schreibt: Was eine wirkliche gute Ern'.e zu werden versprach, scheint seht eine sehr mäßige zu werden. Zwei Monate ist kein nennenswerter Regen gefallen, und das auf leichtem Boden stehende Getreide geht von Tag zu Tag zurück: an einzelnen Plätzen verdorrt es. Das Getreide auf schwerem Boden steht besser. Die Wurzelfrüchte sind am Verschmachten. Wenn nicht bald starker Regen von 48 Stunden oder mehr kommt, droht anscheinend eine ge- sährlich schlechte Ernte. Die einzige Ernte, die außer der Kartoffelernte gut z«u werden verspricht, ist die Heuernte, und meines Wissens vermag Heu in der Volksernährung nicht den Platz von Korn und Gemüse auszusüllen. Offenbar sind daher Gebete um Regen jetzt eine dring lichere Notwendigkeit für das Land als alle Buß- und Fürbitte gottesdienste. Vertagung des Malvy-Prozeffes Bern, 15. 3uli. sDrahtbericht.) Laut .Temps' wird in der SenakS- sitzung vom 16. 3uli voraussichtlich ein Antrag angenommen werden, wo nach -je Verhandlungen imMalvv-ProzehaufOktoberver- tagt werden. Von der Anklage sind 48 Zeugen geladen. Die Ver handlungen dürsten wahrscheinlich 20 Sitzungen in Anspruch nehmen- Der Senat wird deshalb zweimal täglich, vormittags und nachmittags,, Sitzungen abhaltcn. Die Alliierten an der Murmanküste Ehiasso, 15. siuli. (E i g. D r a h t b e r i 6) 1.) Die Landung von Lntentetruppeu an der Murmanküste wird in der italienischen Preft« als Einleitung zur Intervention iu Rußland begrüßt. Auch Japans und Amerikas Vorgehen werde nun folgen. Der ,Eor- rier« verlangt ein rasches geordnetes Handeln, da sich Deutschland i» raschrr gewohnter Tatkraft gegen die neue Gefahr wenden werde, um sic in ihren Anfängen unschädlich zu machen. * * * Haag. 15. Juli. (Drahtbencht.) .Daily Expreß' entnimmt rns- si'chen Blättern, daß die Alliierten tatsächlich in den Besitz der Halb insel Kola und ihrer eisfreien Meerhäsen gelangt seien. 3m Hafen von Alexandrowsk befinden sich 3 alliierte Kriegsschiffe sowie einige Torpedoboote und kleinere bewaffycte Schiffe. Der Besitz der Bucht vor Kola wird als gesichert angesehen. Leipziger Tageblatt Mr. Vst. AbeübSNusgäbe. Seite 8 LHte IWuWhtkii England gegen eine« Zienlstenstaat 3uU. (Et^ Draht bericht) Holl. Riewv- Bureau bericht» aas London: Bet der Begrüßung «tu« zionistische, militä rischen Abteilung und einer ürMchen N Mr Palästina Haide» dte Minister Bierr » es und Mond erklärt, le 3d«, für dte Ztontfteru «ine -ouUnteren-e Stellung tu Palästina zu von ihnen ntcht ge ¬ teilt wird und dte Schaffung eines Mischen Monopols nicht beodstchtigt werde. Dte 3oden solchen nicht als Herrscher, svckdero ass friedliche Bürger nach Palästina zurück kehre». Die Ratschlüge der britische» Reichakonferen- Haag, 15. 3uli. (Eig. Drahtbericht.) Reuter meldet aus London: Der Volliugsausschuß d«S britischen Reichshandelsrates hat eine Entschließung gefaßt, in der erklärt wird, daß mit Rücksicht auf den Wert der WtrtschastSsach« zur Stärkung Englands und seiner Ver bündeten während und nach dem Kriege die Ratschläge der Reichskon ferenz so rasch wie möglich auSgeftlhrt werden. Die russische Seuchengefahr Zürich, 15. 3uli. (L i g. D r a h t d e r i ch k.) Die .Neue Zürcher Zeitung' berichtet aus Helsingfors: Die Grenze zwischen Finn- lan-un-Rußlandist nunmehr vollständig gesperrt. Die Maß nahme steht im Zusammenhänge mit -er Furcht vor der Einschleppung der Seuchen, die augenblicklich in Rußland schwer wüten. Wilson gegen das amerikanische SetreidehSchstpreisgesetz Haag, 15- Juli. (Eigener Drahtbericht.) Hollandsch Nieuws Bureau berichtet aus Washington: Präsident Wilson habe sein Beto gegen die Annahme des Gesetzes durch den Kon greß, der für das Getreide einen Mindestpreis von 2,40 Dollar festsetzt, ausgesprochen. Der Präsident erklärte, daff ein derartig willkürlich festgesetzter Preis verteuernd auf die Lebensmittel für die Alliierten wirken müsse und auch den Preis für Mehl zu sehr verteuern würde. Der Präsident glaubt, daß man sich auf einer Konferenz werd« einigen können, auf der alle 2nteressrn ver treten sind. . Eine Ertte des »Telegraas- Amsteröa«, IS. Süll. (Eigener Drahtbertcht.) Der bekanntlich im Enkentefahrwasser segelnde Amsterdamer «Tele- graaf' will erfahren haben, daß die Bereinigten Staaten in Er wägung ziehen, einen Teil der beschlagnahmten Schiffe noch vor Kriegsende zurückzugeben, weil der Schiffsraum sich so .erfreulich' vermehre. — Diese .Tele- graaf"-Meldung wird sicherlich kein Kundiger ernst nehmen. Haag, 15. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Hollandsch Nieuws Bureau meldet aus Washington: Der Verwalter -es feindlichen Eigentums hat das Bermögen der IS Versicherungs gesellschaften, die bisher im Besitze des Feindes waren, über nommen. Wallenbergs mysteriöse Heimreise Stockholm, 15. 3uli. (Eig. D ra h t b e r i ch k.) Die schwedische Gesandtschaft in Petersburg berichtet, daß der schwedische Minister in Tokio, Wallenderg, von dem seit Mille Mal nichts mehr gehört worden ist, sich in Sibirien befinden soll. Er wurde zuletzt In Tomsk gesehen. Die Heimreise stößt wegen politischer und Ver- kehrsverhältnisse auf große Schwierigkeiten und geht nur langsam vor sich. , * Der schwedische Sozialisteuführer Branstug warnte kn einer Unter redung mit Pariser 3ournalisten vor Illusionen über dte Lage in Deutschland. Die ErnährungSftage sei gegenwärtig nicht mehr so brennend wie früher und die Stimmung sei durch die großen militärischen Erfolge selbst in den. breitesten Volksmassen sehr gehoben. Er glaube,! dte allgemeine Lag« beider Parteien halte sich gegenselstg die Wage, und die Lösung sei außerhalb einer Verständigung an-- möglich. Branting will daS Ergebnis seiner letzten Besprechungen mit den deutschen und österreichischen Sozialisten demnächst veröffent lichen und sodann abermals zum Zusammentritt etner internatio nalen Konferenz nach Bern einladen. * Zum Sfierreichtsch-Mlgarische» Gesandte« i« Rußland ist der Ge sandte in Dänemark, Otto Freiherr vou Franz, in Aussicht genommen. eMK Wueuäa» Kacckmear unä Oeluenklrckenar cküdee bedecket; kbüaix, äs» ei^-e» gedeaoert eüllf—otut ketdun, MückwlsW»4Ww etz^ 0eck»ck4M»emdui^«e tzAebeo rier^ieb behauptet i tbuprmer, stckasuckckü ewü mor allem llotkrivger H«teovee«ia (lewtere aeä M» kedMbwng von «derselben viviäenä« »L« im Vo?jakre) er- «Mebe». ä» »beriet» I nwtueb en Vtonianpepieren d«.<-rion eirb MwaeeckcklMe «ui iiob«rl<»b»: letztere auk äen ^bsckirrS. l aro engen oxt» eobwtkobsne» Ns^inn r:»; Xetiowitrer erniatieien. Hb» Lioktriaitä t a « «r teu lagen I» 0. .^ck«ticüer. Ae- u>»oe ck Sedwokeet eüe^eu, kalten L vniileaum« vurcisn xe^uokt. SebMubeGaörtte», uüe Qeu»cki-^i»tr»U«e vani tsnmbung-SNö, bek^ügtsa »tob; »KM Lane» uckewTebten Med urrbeckovteuci ad. liüatuunspapiere bette» «Wie» OamSrütt; Orerwtetn L tivpps! ^>«ie Dniu»ter iagen «i>MGot»>r, mkbvenä Lroek LupSer »sosUerräe llicbiuag «neckiugev. Unter ckev L»ttv»riso rerünckerten »sck Dsnisrbs Kuli kaum; Dekkdarg unä ittmaembe ^ vuräen gveuedt. ^rwd aetrwer« Kelikme karutvn kr. Xo deimiaeken Senkevteilea I»«en I>ivvonK>-<>>m- menllit «edr test; Ketivnaildank uini (lammei-rbaiik bürden ssut be- kmrptet. Vou Siaeokebeairtie» waren Prior lieioricii ^teizsenä; Orieoi- dakoen stvaa dekssti^i dtarktv <ier nnnotierien V^>rie vur- ä«l polvpdon fester; keck«r ^iadl, X«del«erk un<l Vt'eyer^- derg-liir«oddauoi tenäierten «e>-eoi!ird küder. Petroleum «erts vsrÄTntvrteo mob nur nvnig lieiimscde ^nieiken diieden dekaupt«t: an kremäen f'onä» varon 3»s>aoer anVekemi. I>er 6 eIämarkt reifte alte Sittre. Neriin, 2,60 tlbr. ^oi dtarktv <ier mit Linkeitskur«en notierten V er«e «teilten Äok Köber ^orääeutseke iVolie, Plauener IXill. ii«ven^ker-xsr äpinosrei, Erlanger kaumvolle, Hiürinxer Salinen. >1 eurer l'a^en, .Vmineociorter kapier. Xieäri^er xvaren p k a 1 e, itneper iiisea, i'eipers iValLenpikL. »ttrse van» IS. Dis Lürso nndw <lsn Vvrlcedr <ior neuer: Works in fester ilaltuu^ bei teilweise rockt ao^ere^tsm OesekÄlt aut. Xm Vlarlcis <ier in äustrivpapior« vuräon von lioki vnaktien d'riecien-xrudo ai^ alter vasis uwxssetM. Vergediick kölier xesuebt varen vrücksuberx VorLüxe. dlansteläer Luxe sowie Oelsnitxer gingen »ul alter ILasis um. Xaum vsrLnäert var <üs dlebrrakl cler ^lasckineoalrtien. 80 kanclelte man ru letrton Kursen u. ». Lkemuiker Zimmermann, Hart mann, Peniger, UaUsscke Zimmermann un<t Mittler. Oebessert varen V^'otan unci dormania, ^rtkronä Sonäermano L Stier in rückISutige üe- vdgur» traten. llnt«r äan r eutitpap i« r«n, <ii« äurckveg tast löse», «sok- oatea «ick ciurck be«on<i«r» kritttig» Steigerungen Kammgarn HarEaau. d'orääouckcke IVoU« noä LamnHarlwptnoerei X»sr«n« «na. Iw übrigen «rtudren ^ukd easorungen Lk>emnitx«- Xkti erwp inner, lleipaig v r WoILLmmevei, L llacte^rig, IZUet ck Lrüger. <1i» jectoök vei kfaterialmLNgel nickt gekancielt vuräen. llrönkner L ^Vürlcer, «iie oack- bürssick vergedlick Köber gesuekt varsn, Hiüringsr Wollgarn, deiäe >Vern^iausoll un«i k'alloensteiner tlarckinen. kitvaa »ekvrivkvr lagen 'lloxiilose unä Stvkr. Vor ^uckerakti en rogen tilauniger unä kioaitrer an. ^uck V^'urxener Xunstmükien «urcten köker bevertel. .^ddrückoinä xvarsn 5Lookariv. llranerei verte verrtnäerten «iok nickt; nur i^iprlger >1slr. neigten rur Sok^äcke. ^uüerorcientkck S««t lagen von Vlusikaictien lluävig Huplslcl nnä polypdon. ^.uck ?iano Zimmermann gewannen einige proreot. ^n sonstigen In- äudtriepapieren sind als köker ru ervädusn Dux. Keinst-rom L kilr- I^ritLseke, ctie rockt Iokkult ^aren, dlu/ork >m<I pinkau. 2«r Setraöcke neigten örosr, keuäener Liege! unä SÄoksiscke Dronre. Xw klarkte äer Irunsport^srt« erlukren Lrvüe l^ipuiger Straüen- dadn keine Vsrrtnäeruog. Von vankakiiea vuräen ^.Ilgeweine Deut sode tlreäit-^natalt uoä Deutecke Dank köker bevaklt; i^ipLiger U^po- tkoicendank »ovie Sank für 6runck>«itL verkarrten auf altem Stunäe. Xm Aniagewarkt« dlied »ückviaeke ltente nmaatulva. Von Staätanleiken wurden 4pror. I^vipriger unverändert gedanäelt. In ?f»n<lbri«ke« lagen 4pror Lrdlüacier im Angebot, /w 8t»»»- dudnprioritSten kancielte mau 3Kpr<«. Russiger i^eäriger unä von Inäuatrieodllgatlonen 4>spror. diavakekler «am teilten 8uro«. Degen Scdlnü cker llörve traten Dökevbsverttwgen em bei Lugo Scknoicker, Dovgv, Motoer, Sckudsrt L Saiuer, Lüllmano, Oevea. Deutecke Ouüstatükugei, Dippe uoct Iängner-3Verke. Dagegen muüien elck 8'nduveo gekallen tasson ltickarä L Gering uoä Deütscker 8ia«>- krmäel.. >'I » HlealtliLULtrvLIa«! KV l^er»»prevl»vr 4411 86erMLULS8Lv8taIt b 6U6rd68tLttim8 -Du2uno»t^l»: 8vä»tr. LV. 8ern«prscker L4S4. tvlgsoor vrudtdorlekü) .. , Lerita. 15. äuii. 1 Dkr 18 ^in. Mangels äuksrer Anregung war 6«w Oescdäkt raun Wockeribeginn sekr still. Die Drunästimmung dked riewlick isst, <ia ckaa Dudkicum nock vor Dinlükruog ä« «rdöktsn Stempels ^Vertpapiers daaostern Haupkschnflleiler: Dr. Erich Everlh. 4chk1ftt«N«c t«i pililik I. D. Fritz Simo»: für »I« A-nS«ltz«<lr»>e W«lltz»r Schtatzl«; ft» vripzl^r, t-chsisch« Ängelr-rndrilri, und Gericht 2. stir X»aN »d Wiüenichast ivr. Friedrich Srdrrchl; sir MuNK Piof. U-ftrn S«s»ih: ttlr Sport, Bttzor «ch Vechrtzr Vr. Ernst Schodrr. — Für drn Änzelgrnlril Arinrtch Datsor. wr»ck »ad V«rl«>: L»tp»t,«r r-g'dl,li Dr. Rrintzoltz ». Eo. S « » tltch > n L « t p » t tz. drrltarr Echristirllung: Dr. Aichord Dohr. Das Feuer (Tagebuch einer Korporalschaft.) 26s . Bon Henry Barbusse. top^rlrdt >Sl7 dx Naarrdar L Via, Lüriod. Man sah eine Granate einschlaqen und in einem schwarzen Üualinsächcr Erde und Schutt auspeitschen. Ls steht aus, als ob sich ein Bulkan in den Eingeweiden der Erde angesammelt hätte und nun durch die zerrissene Erdscholle hindurch wütend aus speie. Ein Höllenlärm umgibt uns. Es ist, wie wenn die Weltumt unaufhörlich anwachse, ununterbrochen sich vervielfache. Ein Sturm heiserer und dumpfer Schläge, wütende Schreie, durchdrin gende Tierlaute wüten wahnsinnig auf der qualmbedeckten Erde, in der wir bis an den Hals vergraben sind; und es ist, als ob sie der Wind der Granaten erschüttern und inS Schwanken bringen wolle. — Du, brüllt Barque, ich habe mir erzählen lasten, sie hätten keine Munition mehr! — 2a, ja, schon recht! kennen wir schon und die übrigen Flausen, die uns die Zeitungen kiistierweise einspritzen. Nun beherrscht ein mattes Ticktack daS lärmende Durchein ander. Dieses langsame Klappergeknarre ist im ganzen Schlachten lärm dasjenige, das einem das Herz am engsten zusammenschnürt. — Die Kaffeemühle! 's ist eine von uns, horch mal: sie knallt regelmäßig, während die deutsche unregelmäßige Zwischenpausen hat; die macht tok... tak-tak-tak... tak-tak... tak... Jetzt tönt unsere Antwort! Hinter unserem Rücken gellt in der Tat ohrenbetäubend der klare, Knappe Lärm des 75er. Es kracht ohne Unterbruch. Dieser Donner berauscht und reiht uns mit. Wir schreien mit den Kanonen und sehen uns an; verstehen uns aber nicht in diesem maßlosen Getrommel, in welchem jeder Schlag einen Schuß bedeutet; man hört nur die außerordentlich durchdringende Stim me von Barque, mit seiner .großen Schnauze'. — Und das dort? Was ist daS? Während die 75er Batterie hundert Meter hinter uns ihr Bellen mit den klingenden Schlägen eines Riesenhammert auf dem Amboß fortgesetzt und daraus ein maßlos wütender Riesen schrei folgt, setzt ein gesättigtes Gurgeln ein und beherrscht das ganze Konzert. Auch dos kommt von unserer Seite her. . — Der ist kipp-Iopp, der da! Das Geschoß pfeift aus vielleicht lausend Meter Höhe über uns durch die Luft Sein Lärm überdeckt alles wie ein tönender L»«. Sein Atem ist behäbiger; und »an hat den Eindruck eines IMMIiivn und «och mächtigeren Geschoß et tm «Vergleich M den mit dem schweren und zunehmenden Gezitter einer einführenden Untergrundbahn. Dann entfernt sich sein schwere- Sausen. Nun beobachten wir den Hügel, der uns gegenüberltegt. Nach einigen Sekunden bedeckt Ihn eine lachsfarben« «Wolke, die der N»nd über di« eine Hälfte -e- Horizontes zieht und ihn damit ver schleiert. — Es ist ein 220er der Batterie vom Punkt Gamma. 2n dieser Schwefelluft, die über das Land kriecht und nach schwarzem Pulverdampf, nach versengtem Stoff und ausgebrann ter Erde riecht, tobt die ganze entfesselte Menagerie. Ein Brüllen und Getöse, ein wütendes, seltsames Donnern, ein Katzenmiauen, das einem die Ohren zerreißt und dte Eingeweide kehrt, oder da durchdringende Kreischen eines Schiffes, das sich aus hoher See in Gefahr befindet. . . . Nun platzt und schaukelt auf dem beschossenen Gründe ein schweres grünes Watteknäuel, das sich nach allen Richtungen ausdehnt. Dieser Farbenton, der au- allen übrigen stark herau-- sticht, zieht alle Blicke auf sich und wir kehren unsere Gesichter wie eingesperrte Gefangene nach lenem schaurig-häßlichen Knäuel hin. — TS sind Stickgase, wahrscheinlich- Die GaSmgSken bereit halten. — Die Schweinehunde! — Das sind wirklich unerlaubte Mittel, meint Farfadet. — Was sagst du? Was für Mittel? fragt Barque spöttisch. — Na ja, unsaubere Mittel, oder? Sttckgas ... — Du hängst einem zum Halse raus, antwortet Barque, mit -einen erlaubten und unerlaubten Mitteln . . . Wenn man Menschen mit eingeschlagenem Kasten oder in der Mitte durch gesägt oder von oben bis unter in Fetzen gespalten und dazu vom gewöhnlichen Kaliber, und ausgelcerte und wie mit der Heugabel au-gestreute Bäuche, eingcstvßene Schädel, die in dte Lungen elngerannt sind, wie wenn sie mit einer Keule hineingetrieben wären, oder an Stelle des Kopfes nur noch einen kleinen Hols, aus dem 's Gehirn wie Stachelbeermus über die Brust, den Rücken und überall hinfließt; wenn man das gesehen hat, dann soll noch einer kommen und von unerlaubten Mitteln sprechen, geh' doch! — Aber die Granaten sind doch immerhin erlaubt und «ine abgemachte Sache. — Ha, ha, hol Sott ich dir was sagen? Na weitzt, du bringst du mich nie zum «Deinen, wie ich jetzt über -ich lachen muß! And damit kehrte er ihm den Rücken. Dann hat's die Saugranaten, die erst auf dem Boden rnm- hüpfpen und wieder raus auf secks Meter Distanz und dann erst verrecken . . . Wcnn's solche hak, habe ich schon den Datterich. 2ch weiß einmal. — — Do. dort schweißen sie mtt Torpedos IbWt Paradis, Indem er owf unsere Stellungen d«tetz,-e stehe^oben^f tz« mMn, Dte Torpedos steigen beinahe senkrecht wie Lerchen in die Luft, stottern und rauschen, dann bleiben sie stehen, stutzen und stürzen senkrecht ab und geben im letzten Augenblick einen leicht erkennbaren Kinderschrei von sich. Bon hier sieht «S au-, alt seien obeu aus dem Hügelkamm unsichtbare .Ballspieler aneinander gerecht. — ES gtbk doch nichts Gemeinere- alt die Knallfrösche, gerad alt liefen sie einem nach und als wollten sie einen anspringen und mitten im Graben platzen sie, glatt über der Böschung. An- weiter donnert das Feuer- und Elsengewitter mit er bitterter EintvntAeik: die Schrapnell- sausen mit ihrer metallenen und mutfchwangeren Seele und die dicken Granaten sausen wie eine tosende Lokomotive in voller Fahrt, die plötzlich an einer Mauer zerfchelltz und es klirrt wie eine Ladung Schienen oder Stahlpfeiler, die einen Abhang hinunterrollte. — Es sind dte langen 120er. Sie stehen am Waldrande, einen Kilometer von uns entfernt. Patente Kanonen, mein Lie ber, die sehen aus wie graue Windhunde. Dünn sind st^ mit einem feinen Schnabel. Du möchtest ihnen gerade .gnädige Frau' sagen. DaS ist nicht so wie die 220er. Dte sind niL wie 'n einziges Maul, gerade wie 'n Kohleneimer, der Granaten in di« Lust spuckt. Die leisten schon waS, aber wenn sie auf der Landstraße fahren, sehen sie aut, wie verkrüppelte Bettler auf ihrem «Wägelchen. Dte Unterhaltung gerät tnv Stocken. Man gähnt bie und da. Der grenzenlose Amfang dieses Artitteriewolkenbruches er müdet die Geister. Die Stimmen wehren sich dagegen wie Er- trinkende. ' * — So 'ne Schießerei habe ich noch nicht gesehen, schreit Barque. .jLiÄAßA. — So heißt es bei jeder, bemerkt Paradis. — 2a, brüllt Bolpatte, und doch hieß es dieser Tage was von Angriff. Das ist sicher der Anfang von irgend was, sag ich dik — So! antworteten die andern einfach. Bolpatte hat die Absicht, ein Schläfchen zu machen, er hockt auf der Erde, den Rücken an die eine Grabenwand gelehnt, die Sohlen gegen die andere gestemmt. Man spricht noch von diesem und jenem. Biquet erzählt die Geschichte einer Ratte, die er gesehen hat. — Das war ein gerissenes Loder, weißt du: .. . 2ch hatte meine Kähne ausgezogen; kommt da nicht die Aalte und möcht mir Epitzenlvcher in die Schäfte reinfressen! 2ch hatte sie aller- ding- mit Fett eingeschmiert. Bolpatte aber, -er schon regungslos dalag, rührt sich plötzlich und sagt: — Man kann nicht schlafen bei euerem Geschwätz! — Wirst -och nicht behaupten, alter Fetzen, daß -u bei dem Lnaürada» hier schlafen kannst, meinte Marchereau. . —Ahaa, antwortete Bolpatte, -er bereit- schmoret» ' M d« nächstm^Aden- AuSgader 1
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