Zeit seiner Verheirathung mit Claudia, also um das I. 80, begann der Dichter die Thcbais, an der er, wie er Theb. XII, 810 selbst sagt, zwölf Jahre lang, also etwa bis znin I. 92, ununterbrochen und unablässig arbeitete. In ziemlich genauem Anschluß an die Sage schildert er in diesem, dem Virgil und einigen andern Vorbildern (z. B. dein griechischen Dichter An- timachus aus Kolophon, der eine leider bis auf wenige Frag mente verloren gegangene Thebats schrieb) vielfach nicht ohne Erfolg nachgebildeten Epos den Bruderkrieg der Söhne des Oedipus, Eteokles und Polynices, um die Herrschaft von The ben, der mit dem Untergang der beiden Brüder und mit der Einnahme Thebens durch Theseus endete. Nach Veröffent lichung dieses seines Hauptwerks gab der Dichter eine Samm lung seiner, bei seinem ungemeinen Talent zu poetischer Im provisation oft unwillkürlich und im Drang des Augenblicks (subito ooloi's et ciunckum tostiurriuti votu^tute) entstan denen Gelegenheitsgedichte heraus. In diesen von ihm selbst mit dem gemeinsamen Namen 8ilvuo belegten, uns jetzt in fünf Büchern (davon, nach Dodwcll, das erste im I. 92, das zweite iin I. 93, das dritte und vierte im I. 94 und 95, das fünste im I. 96 erschien) vorliegenden, höchst anziehenden und für die Kcnntniß des römischen Privatlebens äußerst wich tigen Dichtungen feiert er meist seine vornehmen Gönner und Freunde, den Kaiser Domitian, Manlius Vopiskus, Junius Maximus u. A.; nur wenige derselben behandeln andre Ge genstände. Die von ihm selbst den einzelnen Büchern voran gestellten Episteln geben über ihre Entstehung nähern Auf schluß. Das fünfte Buch scheint er nicht mehr selbst, sondern nach seinem Tode irgend einer seiner Verehrer herausgegeben zu haben, denn es enthält einige Gedichte, an die offenbar die