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4 scheint seine Ehe mit dieser Claudia nicht kinderlos gewesen zu sein. Der außerordentliche Beifall, mit dem seine poeti schen Leistungen im Kreise seiner Freunde ausgenommen wur den, bestimmte ihn, mit denselben bald vor die Oeffentlichkeit zu treten. Die erste öffentliche Anerkennung seines poetischen Talents wurde ihm bei den im I. 84 in seiner Vaterstadt Neapel zu Ehren der Ceres gefeierten sogenannten quinquenna- lischen Spielen zu Theil, wo ihn sein bald darauf, im I. 85, verstorbener Vater das erste Buch seiner Thebais vorlesen horte und dem Sohne (Silv. II, 2, 6; V, 3, 225 ff.) den ersten Kranz aufsetzen sah. Hierauf siegte er dreimal, in den Jahren 87, 88 und 89, bei den der Minerva geheiligten jähr lich wiedcrkehrenden albanischen Spielen, Quinquatrien genannt, bei denen er (Luoton. vomit. o. 4) die Thaten Domitians besang. Weniger glücklich war er dagegen in dem im I. 90 dem Jupiter zu Ehren gefeierten kapitolinischen Wettstreit, worin er, wie Sueton erzählt, und er selbst Silv. III, 5, 3l ff.; V, 3, 231 ff. andentet, besiegt ward. Man hat den Grnnd dieser Niederlage in einem schlechten Erfolg der Vor lesung seiner Thebais finden zu müssen geglaubt, jedoch mit Unrecht. Denn daß das Publikum die Vorlesung der von ihm lange erwarteten Thebais mit großem Beifall ausgenommen habe, lernen wir aus Juvenal VII, 82 ff.; auch hätte Sta tivs selbst, was er Theb. XII, 810 ff. von der Ewigkeit sei nes Ruhmes singt, nicht ohne unverschämt zu sein singen kön nen, wenn er bei jenem Wettstreit mit seinen: Gedicht nicht gefallen hätte. Außerdem läßt sich auch aus HuiiM. ivstit. orack. III, 7 beweisen, daß bei jenem kapitolinischen Feste nicht ein von den Dichtern beliebig gewählter Gegenstand, sondern stets nur das Lob Jupiters besungen ward. Etwa um die