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6 letzte Hand nicht angelegt worden ist. Dasselbe gilt auch von seinem zweiten epischen Gedichte, der Achillei's, an das er etwa im I. 05 ging und darin er die Thaten des Achilles vor dem trojanischen Kriege besingen wollte, das er jedoch, vom Tode allzu früh überrascht, unvollendet in zwei Büchern zu rücklies;. Er starb um das I. 06 zu Neapel, wohin er sich gegen Ende seines Lebens, vielleicht aus Schmerz über jenen verlorenen kapitolinischen Sieg, vielleicht aus Verdruß über das Fehlschlagen seiner auf Verbesserung seiner Vermögens verhaltnisse durch die Poesie gerichteten Hoffnungen mit seiner Frau (Silv. III, 5) zurückgezogen hatte. Der Beifall, den dem Dichter schon seine Zeitgenossen widmeten, ist ihm auch in den folgenden Zeitaltern nicht ver sagt worden. Während ihn ältere Dichter, wie Claudia», Ncmesiau und Sidonius Apollinaris eifrig nachgeahmt haben, haben sich neuere, wie Dante, Boccaccio, Tasso, Hugo Gro- tius. Malherbe, Göthe u. A. in der anerkennendsten Weise über ihn ausgesprochen. Kritiker und Philologen ersten Rangs, wie Kasp. von Barth, Lipsius, Gronov u. A., sind seines Lo bes voll, und stehen nicht an, ihn wegen seiner Stärke in Maschinen und Gleichnissen, wegen seiner Kunst in Schilde rung wilder Scenen und heftiger Leidenschaften und wegen seines nie ermattenden Feuers geradezu einen großen und er habenen und dem Virgil in mancher Beziehung sogar über legenen Dichter (pootarum 8uo novo iongoMo post ot nnto prinoipoin) zu uenuen. Weun dagegen von Andern, und zwar mit Recht, auch seine Mängel seine zu genaue Befolgung der Geschichte, ein öfters übertriebener und schwülstiger Ton, Wiederholungen und Widersprüche, allzu große Schmeichelei gegen Große u. s. w.) hervorgehoben worden sind, so "sind