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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141125014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-25
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Sette S. Nr. S9§. Moryen-Nusyave. Leipzig una Umgebung Leipzig, 25 November verbot -es Hummireifenverkaufs. l'. Im Interesse der Besitzer von Kraftwagen bringen wir zusammenfassend die neu erlassenen Bestimmungen nochmals »n Erinnerung. Ver boten ist jeder Berkaus und jede sonstige Abgabe non Bereisungen aller Art für Personen- und Lastkraftwagen sowie Motorräder, gleichviel, ob es sich um neue, alte oder mit Schönheitsfehlern behaitetc Bereifungen handelt. Es ist nicht nur Händlern verboten, derartige Maren alnugebcn. »andern auch den G u m mi f a b r »t e n untersagt, die Händlerlagcr neu auszusüllen und die zurzeit der Bekannt machung des Verbots erteilten Aufträge aus Lieferung von Reisen und Schläuchen zur Ausführung zu bringe». Die Abgabe von Bereifungen darf nur enolaen. wenn eine von der Inspektion des Mililär-Luft- und Kraftsahr wesens erteilte Genehmigung zum Antaufe vor liegt. Diese Genehmigungen werden lediglich für gebrauchte, reparierte ober mit Schönheitsfehlern behaftete Reifen und Schläuche von Fall zu Fall erteilt, sofern die Ausbesserung der vorhandenen Bereifung auch vondenGummisadrilennlchtmehrvorgenmmen werden kann. Die Genehmigung wird dis auf weiteres nur in solchen Fällen erfolgen, in denen die Aufrecht erhaltung eines öffentlichen Fuhrbetriebes, eines gewerblichen Unternehmens oder einer ärztlichen Praxis ohne den Betrieb eines bereiften Fahrzeuges nicht möglich ist. Anträge aus Erteilung eines Erlaubnisscheines müssen demnach folgende Angaben enthalten: 1. ob die zu bereifenden Krajtsahrzcuge Privat ader Erwerbszwecken dienen. erforderlichcnsaUs welchen, 2 ob polizeiliche Erlaubnis zum Betriebe des öffentlichen Fuhrwesens vorlregt, 3. sie An zahl der im Besitze des Antragstellers befindlichen Kraftwagen, Reifen und Schlauche, sowohl auf den Fahrzeugen wie rn Reserve. 4 wieviel Reifen und Schlauche ausgewechielt werden müssen mit Angabe der Grützen, unter glaubwürdigem Rachwciie des Beoarics der Ncifcncrneuerung. ->. die Polizeinummer des Fahrzeugs, an welchem die Auswechselung eriolgcn soll. Anträge auf Erteilung eines Erlaubnisscheines sind unter artspolizeilicher Bescheinigung der ge machten Angaben an die Vereisungsitelle der Königlichen Inspektion des Militär - Lust- und Kraflsahrwesens in Berlin-Schöneberg, Fiskali»che Strotze, zu richten,' diese »st allein berechtigt, Erlaubnisscheine auszustellen. In Leipzig ist der Nachweis des Vorliegens der Erneuerungsdedürstigkeit durch eine Bescheinigung der hiesigen militärischen Depois, welchen die Fahr zeuge vorzufahren sind, zu erbringen. Requisitionen von Bereisungen sind untersagt. Die Fabri kation von Bereifungen für Räder ahne Motorantri eb ist ve rbotcn. Fabriken nnd Händlern ist es freigestellt, die zurzeit vor hanoenen Läger an solchen Reifen auch an Private abzugeben. , * Das Eiserne Kreuz erhielten Leutnant im 2ns.-- Reg. Nr. 100 Horst Egon Fischer in Leipzig: Leutnant d. R. und Adjutant im Res.-Inf.-Reg. Nr. 245 Waller Korsett in Leipzig: Bizefeld- webel im Jäger-Bataillon Nr. 13 Otto Heinrich Grünler, Sohn des Geheimrats Dr. Grünler in Leipzig: Osfiziers-Stellvertretcr im Landw-2ns.- Ncg Nr 133 Kurt Kräh, Beamter der dresdner Baut in Leipzig; Unteroffizier d. R. vom 111. Lrain- Bat., zugeteilt dem Inf.-Reg. Nr 17ll Georg Th ei le, Sohn des Gärrnereibesitzers I. M. Theile; Unter offizier d. R. im Feld-Art.-Reg. vir. 77 Max Eblich, Sohn von Max Eblich in L.-Sellerhausen. tlz. Totenfeier in der Thomasschulc. Seit dein vorigen Jahre gedenkt die Thomasschulc ihrer verstorbenen ehemaligen Lehrer und Schüler in einer besonderen Feier, die in Verbindung mit der dem Totensonntag folgenden Montagsandacht abgehalten wird. Sic nahm diesmal fast zwei Stunden in An spruch, obwohl nur die mit dem Reifezeugnis abge gangenen Schüler berücksichtigt wurden. Unter den 01 Heimgegangenen waren nicht weniger als 12 im .'.usammenhangc mit dem gegenwärtigen grotzen Bölkerringen dahingesunlen. Von jedem der Ver storbenen wurde eine charakteristisches hervorhebende Lebensjkizze geboten. Gemeinsamer Gesang umrahmte die schlichte Feier; dazwischen trugen die Alumnen G. Schrecks „Für uns!" vor. * Jubiläum. Der Krankenbesucher der Allge- meinen Ortskrankenkasse für die Stadt Leipzig Herr Hermann Eckardt. begeht heute, am 25. November, jein 25jiibriqcs Dienstjubiläum bei der genannten Kaffe. Titelwesen. Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat der am l. November d. I. in den Ruhestand getretenen Lehrerin, vormals an der 111. höheren Bürgerschule, Martha Theodora Pusch, tn Anerkennung ihres langjährigen treuen nnd eriprietzlichen Wirtens im Amte den Titel „Oberlehrer»»." verliehen. Approbation von Apothekern. Wie die Ministe rien des Kultus und öffentlichen Unterrichts und des Innern belanntgeben. wird tünftighin die Approbation als Aporhiler auf Grund einer nur einjährigen, nach der pharmazeutischen Prü fung abgeleiteten Gehilfe ntätigkeit nicht mehr erteilt werden. * Heranziehung des Handwerks zu Hceres- lieferungen. In einer am 23. November in Zittau abgehaltcncn Konferenz der Vorsitzen den und Syndici der sächsischen Gewerbe- laminerrn wurde über die Heranziehung des Handwerkes zu Heeresliefcrungen und sonstigen Lieferungen für Behör den in Kriegs- und Friedenszciten folgender Bcjchlutz gefatzt: „Die Sächsische Gewerbe- kammerkonferenz vom 23. November 1914 er achtet es für das Handwerk und das Klein gewerbe von unschätzbarem Vorteil, wenn diesen Wirtschaftsformen die Möglichkeit, sich an grotzen Lieferungen für Reich und Staat zu beteiligen, in grösserem Matze als bisher gegeben wird. Handwerk und Klein, gcwerbc haben in der jetzigen schweren Zeit zur Genüge dargctan, datz sie wohl fähig sind, auch grotzen Anforderungen zu genügen. Was ihnen in der jetzigen Kriegszcit möglich war, werden sie auch in Friedenszeiten erfüllen können. Die sächsischen Gcmcrdckaminern halten deshalb sowohl im Interesse des Hand werks und Kleingewerbes als auch im Inter esse der Heeresverwaltung und der »onstigcn Behörden die Gründung bzw. Förderung der zu diesem Zwecke dienenden beruflichen Organi- Lripziger Tageblatt. sationen für notwendig und werden hierzu gern hilfreiche Hand bieten. Das Königliche Ministerium des Innern wird gebeten, mit dem Königlichen Kriegsministerium und auch mit anderen Reichs und Staatsbehörden in Ver bindung zu treten, damit dem Handwerk und dem Kleingewerbe auch Grotzlieferungen in Friedcnszeiten übertragen werden. Zur Schaffung von Grundlagen für solche Verhand lungen stehen die Gewerbekammern zur Ver fügung." * Aus der Vrandversicherungskammer. Zum ersten Male seit Ausdruck) oes Krieges sand in Dresden unter Vorsitz des Präsidenien Beeger eine Ver- waltunasausichuiisitzung Natt, und zwar war der engere Ausschutz sür die Gebäude-Ableitung zusammen getreten Der Vorsitzende gab zunächst ein Bild von der Einivirtunz des Krieges auf die Beamte,izahl und die Eeschästsverhältnisse: von 327 Junen- und Autzenbeamten sind 12l zur Fahne emterufen. Bisher haben von den Einberufenen iwei den Heldentod erlitten, zwei werden vermiht und sieben lind verwundet. Ter Geschäftsverkehr war unter diesen Verhältnissen nur in beschränktem Matze aufrecht zu erhalten, da nur ein geringer Teil oer Arbeit von angenommenen Hilfskräften geleistet werden konnte. Von der Aufstellung der Hebetisten und damit der Einziehung des am 1. Oktober sättigen Bcitragtermms für die Gebäude- Abteilung mutzte daher abgesehen werden, weil die,c Arbeit ichvn bei vollem Beamlcnstande nur mit grötzter Anstrengung zu bewältigen ist. Diese Bei träge werden am 1. April 1015 mit erhoben weroen. Der engere Ausschuß erklärte sich ein verstanden mit dem Vorschläge des Präsidenten, der »rüqer bewilligten Kriegsjpende von 5000 ^ eine weitere als 2 Rate von 3000 »olgen zu lassen. Für den Fall, datz eine neue Kriegs anleihe ausgenommen wird, soll sich die Landes- anstalr mit ernem grötzeren Beitrage daran be teiligen. Nach Erledigung der übrigen Punkte der Tagesordnung wurden die Bauunter st ützungs- ge > u ch e beraten und Bauunterstützungcn im Ge samtbeträge von 10 210 gewahrt. * Das Liegsricd-Wagner-Konzert, das am 30. No. vember in der „Alberthalle" zum Besten der „Kriegs- notspende für Leipzig" stattfindet, erhält dadurch einen besonderen Reiz, datz ausschlictzlich Werke der drei Generationen Lyzl, Richard Wagner und Seg- iried Wagner zur Ausführung gelangen. Der Nach druck liegt dabei naturgemäß auf den Werken Sieg fried Wagners, die der Komponist selbst zum Vortrag bnngen wird, darunter eine neue Komposition „ D e r F a h n c n s ch w u r ". die erst während des Krieges entstanden ist und die der „Leipziger Männer chor" unter Herrn Kgl. Musikdirektor Wohlgemuths Leitung vorträgt. Die Vorbestellungen der Karten in der Pabstschen Musikalienhandlung lausen zahl reich ein. Alles 'Nähere ist aus dem Inseratenteil ersichtlich. Die Verdeutschung der Speisekarte. Die auf der Spe.jetarle der Wiltfchnften gebräuchlichen, aber entbehrlichen Fremdwörier sind auf eine in der „Allgemeinen internationalen Hotel-Rundschau" ver öffentlich;«!« Prodespeijekarte zusammengestellt wor den. Wir entnehmen ihr zu Nutz und Frommen nn erer Leser die folgenden Verdeutschungen: Früh- stückstarte. (Warmi: Rindsleildenschnitte (Beefsteak), Rumpsstück (Rumpneal), Rippchen, Lamm- und Schwe-usrüttcil (Eoielette), llngariich Pfefferfleisch (Goulajchi. (Kalt-: Englischer Rinderbraten (Roast- beet), Schlackwurst (Eervelatl, Sülzrippchen (Corelette in Gelee». TatarfleOch (Beefsteak a la talare. Mittag- und Abendkarte «Suppe): Kraftbrühe (Bouillon), Kiaftsuppe ^Eonjomiuei. (Z w l s ch e n s p e i s e n): Doppelte Rindsicndenjchnitte iEhateaubriand). Ge röstete Rindsrippe ( utre eiKe), Gewürzter Ochsen- »chiveif «Oxrail - Ragout». Polnisches Würzfleisch (Zrurr)», Kalbstopj au» Schildkrötenart (en t-ntue). (G e ui ü s e): Zweraiuöhrcn (Earotten), Röhrnudeln (Maccaroni). (Dünstobst-Compot): Wachs- pflaumen (Mirabellen). Eierspeisen): Eier kuchen (Omelette), Fluchteierkuchen (..E cooStures). (Kalte Speise n): Frische Sülze mit Kräutersotze (R moulnde). Saurer Hering mariniert». — Man sieht, es geht auch ohne „5 li ' und „steal" und so weiter, * Wirtschaftspolitische Borträge iin Kriegsjahre 1014 15. Wie von uns »chon Mitgeleilt worden lst, ver anstaltet die Handelskammer in Gemeinschaft mit den grvgcn kaufmännischen und buchhandlerischenVereinen der Staot 12 wirl»chaftspoUti»che Bortrage Der erste dieser Vorträge, den Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Lee lrger über das „Das Deutschtum im Auslande" hält, findet heute, Mittwoch, abends 0-9 Uhr im Großen Festsaal des Zentral- theatels statt. Teilnehmerkarten sind an den durch Plakate betanntgegebeneu Berkaufsslellen und abends im Zentraltheater zu Haven. -- Der Männergesangverein „Eoncordia", einer der ältesten Leipziger Gesangvereine, veranstaltet am 1. Dezember im Großen Festsaale des „Zoologi schen Gartens" einen Vaterländischen Abend zugunsten der „Kriegsnotjpende" unter Leitung des Ehormeisters W. Hänsel. Pfarrer Dr. Jere mias, der zu den hervorragendsten Kennern des Islams gehört, wird über „Die Ausdehnung des Krieges auf den Islam" sprechen. Der Vortrag hat daher ein ganz besonderes Interesse. Außerdem wer. den Fräulein Martha Brinkmann, Opern sängerin, und ein Mitglied des Deutschen Theaters in Libau, Fräulein Maria Sperling, sowie der Pianist Oswin Keller vom Leipziger Konserva torium zum Gelingen des Abends beitragen. Nach dem schönen Erträgnis, das das erste Konzert der „Ei'ucvrdia am 22. September für die Kriegsnot- spendc" brachte, verspricht der Abend wiederum stark besucht zu werden. Der Verein für Böltertunde zu Leipzig beginnt »ein Winterhalbjahr mit einer allgemeinen Sitzung, dir lzeute, Mittwoch den 25. November, abends '<8 Uhr, im Vortragssaale des Erassimuseums statt findet. Natürlich steht auch das Programm dieses Vereins unter dem Eindruck des Krieges, indem vor allem die Ethnographie der nm Kriege beteiligten Böller ui das Gejichtsseld gerückt wird. Den Vor krag des ersten Abends hält Herr Dr. Eduard Erkcs vom Museum für Völkerkunde über die „Geschichte und Charakt rristik der Ja paner". Dr. Erkcs ist ein genauer Kenner Ost- asicns und-seiner Kulturen, so daß man dem Vor trag mit Spannung entgegensetzen darf. In späte ren Sitzungen des Vereins wird Herr Dr. phil et jur. Hugo G rothc über di« Ethnographie des Türkischen Reiches sprechen, Herr Geheimer Hofrat Professor Dr. Steindorff eine Parallele zwischen dem alten und dem modernen Aegnpter ziehen. In einem späteren Stadium des Krieges werden dann ncttür lich vor allem auch die deutschen Kolonien in dir Tagesorduun" ausgenommen werden. * Zum Besten de- „Rationalen Frauendienstes", der in so segensreicher Weise notleidende Fomilun von im Felde stehenden Kriegern unterstützt in allen den Fällen, wo andere dafür bestimmte Mittel nicht ausrcichen, findet am 8. Dezember in der Thomas- kirche eine Wiederholung des Mcndclssohnschcn „Elias" statt. Um weitesten Kreisen Gejegcnheit zu geben, dieses Licbcswert zu unterstützen, sind volkstümliche Preise angesetzt worden. Die vorzüglichen Künstler der ersten Aufführung: Else Siegel. Agnes Leydhecker, Emil Pinks und Max Fest sind wieder gewonnen worden; an Stelle des verhinderten Alfred Käse singt den „Elias" der hier wiederholt aufgetretene Kammersänger Friedrich Strathmann aus Weimar. Es wird sehr inter essant sein, die verschiedenartige Auffassung dieser beiden erstklassigen Künstler zu vergleichen, so daß cs sich auch für Besucher der ersten Aufführung lohnt, die Wiederholung nochmals anzuhören. Der Vor verkauf hat begonnen; alles Nähere (»esagcn di« An zeigen. * Kriegsbetftunden finden heute Mittwoch statt- in der Peterskirchc abends 8 Uhr (Pastor Schersfig); in der R e f o r m i e r t: n K i r chc abends 148 Uhr (Psarrcr Liz. Dr. Scheibe). * ALendmusik. In der P h i I i p p u s l i r ch e zu L.-Lindenau findet nächsten Sonntag, am 1. 'Advent, abends 0 Uhr, eine Abendmusil statt. Ausführende' Frl. Helene Braune, Herr Pötzsch. ein Streich orchester, Herr Organist Uhlig. * Ein vaterländischer Abend findet übermorgen, Freitag, abenv 8 Uhr in der Alberthalle zur weiteren Ausstattung des von Frau Else Dürr gestellten Lazarettzuges statt. 2m Mittelpunkt der Ver- anstaltung steht die Ansprache des Henn Pfarrer Mühlhau» en über das Thema „Iungdeut.chland sei deiner Väter wert", Gesänge für Tenor (Herr Kammersänger Pinks), Sopran (Frau Kammer sängerin Rüsche Endorf) und für Männerchor «Leipziger Männerchor unter Leitung seines Dirigenten Kgl. Musikdir. Wohlgemuth) werden neben gesprochenen Dichtungen die weitere Vortragsfolge bilden. Von letzteren, von Herrn Max Steinberg vorgetragen, seien folgende Hervorgehoden Lst- preugisch von Rudolf Herzog, v. 9 von Karl Rosner, Deutschlands schönster Tag von Karl Gregor " Der Einfluß des Krieges auf Religiosität und religiösen Unterricht. Dieses Thema behandelte am Dienstag Professor Frenzel vor einer statt lichen Gemeinde in einem vom Bund zur För derung christlicher Weltanschauung. (Wernigeroder Bund), Ortsgruppe Leipzig, im Evan gelischen Vercinshause veranstalteten Diskussions abend. Der Redner behandelte zunächst di« Frage: „Wird der schwebende Krieg, wenn der Frieden er rungen sein wird, und der Sieg unser blieb, uns innerlich auf die religiöse Höhe heben und wird unser Volk zu dem lebendigen Gottesglauben wieder emporsteigcn?" Zweifellos hab: der gegenwärtige Krieg bereits religiös gewirkt, denn die vollen Kir chen ließen fetzt ein größeres religiöses Bedürfnis erkennen. Und besonders jetzt seien die aktive, auto ritative, sozialkirchlichc und völkische Seite d.r Re ligiosität in weiteren Kreisen gesteigerter Pflege fähig. Jeder einzelne Christ habe di« Pslicht, in unseren Tagen religiös zu wachsen und Pfleger des neuen Lebens auch in seiner Umgebung zu werden. Im zweiten Teile seines lehrreichen Vortrages stellte der Redner noch einige Leitsätze für den religiö sen Iugendunterricht auf. Vom Elternhaus sei schließlich zu wünschen, daß es seiner religiösen Pflicht gegen die Kinder sich erinnere und so den nicht leichten Aufgaben der Schule wirksamer vor arbeite. Die geistvollen Ausführungen fanden all gemeine Zustimmung. In der sich anschließenden freien Aussprache, an der sich u. a. die Pfarrer O. Jeremias und Lösche beteiligten, wurde gleichfalls betont, daß der Krieg das religiöse Leben sichtlich beeinflußt habe, was aus verschiedenen Merk malen zu erkennen sei. * Allgemeine Ortstrankenkafse sür die Stadt Leipzig. Die Ortskrankenkasse zählte am 31. Oktober dieses Jahres 105 987 Mitgjiedcr (gegen 208183 azn gleichen Tage des Vorjahres), und zwar: 09 207 (137 187) männliche und 06 780 (70 966) weibliche Personen. Meldungen einschließlich zur Invaliden, und Hinterbliebenenversicherung gingen ein: 44 816 (59 179), und zwar: 24 025 (29 622) An- und 20 79» (29 557) Abmeldungen. Mitgliedsbücher waren 1171 (4773) aus.zufertigen. Krankcnonmeldungcn erfolgten von 2499 (5370) männlichen, 1737 (2942) weiblichen erwerbsunfähigen Mitgliedern, einschr. 321 (340) Wöchnerinnen. Krankenhaus« pflege erhielten 328 (632) Mitglieder, also der 12,9. Teil der sämtlichen erwerbsunfähig erkrankten Mitglieder. An Krankem, Haus und Wochengeld wurden im Monat Oktober 1914 220 959-12 (317 492,84) ,/c gewährt, außerdem 9867,90 (15 478,64) Mark an Sterbegeld, und zwar 6196,90 für Mir. gliedcr und 3671 M für Angehörige. Im Oktober entfallen etwa 8838.37 bare Unterstützungen auf einen Tag. In den 10 Monaten des laufenden Jahres wurden an Kranken-, Haus- und Wochengeld zusammen 3621 006,95 (3 691 772,84) Mark und an Sterbegeld 141 154,25 (153362-14) Mark ausgezahlt. Die vollen Leistungen der Kaste sür 26 bzw. 40 Wochen für eine ununterbrochene Krankheit erhielten 100 Mitglieder. Von den 18 an gestellten Krankenkontrolleurcn wurden 18 027 und seitens der freiwilligen Krankenbesucher nach den hier vorliegenden Mitteilungen 10 586 Besuche gemacht. Wegen Zuwiderhandlungen gegen die Satzung wur den insgesamt 474 (878) schriftliche Anzeigen er- stattet. In 367 Fällen wurden Strafen in ver schiedener Höh« verfügt, und in den übrigen Fällen dagegen entsprechende Verwarnungen erteilt. Im Berichtsmonat fanden Aufnahme: Im Genesungs heim Augustusbad 39 männliche, SO weibliche Mit glieder, in der Heimstätte Eleesberg 59 weibl., in der Heimstätte Förstel 45 weibl., im Erhoulngshcim Naunhof lO männliche Mitglieder, zusammen 88 männliche und 191 weibliche Mitglieder. ?. Zum Kronprinzentelegramm. Von verschiedenen Seiten wird durch Reklame und Aufforderungen ein Mißbrauch mit einem Wunsche des deutschen Kronprinzen getrieben, den Truppen Rum und andere Spirituosen zu schicken. Der Kronprinz hat damit nur gemeint, daß solche Sendungen er wünscht seien, die, wie Rum, als Medikamente gegen Erkältungen, Dysenterie usw. dienen. Eine marktschreierische Aunorderung zur Sammlung solcher, noch dazu unverhältnismäßig billig her gestellter Altoholgetränke ist daher gänzlich überflüssig. * Leipziger Männerchor. Der alle Gemüter be wegende Drang noch Wohltätigkeit kam in der gest- rigen Veranstaltung des Leipziger Männer- chors in der Alberthalle, die unseren tapferen Vatcrlandsvcrteidigcrn zur See gewidmet war, wie der einmal in vollendeter Form mm Ausdruck. Der im Dienste der Wohltätigkeit so üveraus rührige Be» ein bot in seinen Darbietungen das Beste; das »ehr reichliche Programm mußte jeden Besucher voll be friedigen, wnvon der sich ost wiederholende Beifall ein beredtes Zengnis ablegte. Gesänge und Della mationen, wobei auch die moderne Kriegsdichtung nicht außer acht gelassen wurde, wech,eiten mit ein ander ab. Die gesprochenen Dichtungen von Frl. Lotte Liebernickel erzielten dant dem orotori- ><ben Talen.» d-r Vortragenden eine erfreuliche Wir kuna. Auch die Glanzlefltungen des als Künstler jo wohlbekannten Kammersänger» Alfred Käse er Mittwoch, 25. November 1914. fuhren durchschlagenden Erfolg Im Mittelpunkt des Abends stand die Ansprache von Marinepf-arrci Wange mann, der mit seinen von würzigem Humor getragenen Worten seine Zuhörer sehr an genehm Uber unseren neuen Verbündeten zu unterhalten wußte. Nach e»nem kurzen Uederblick über die Anfänge des türkischen Reiches führte un - der Redner in die Macht- und Blllteperiode der Osmanischen Herrschaft, die in einer gewaltigen Ge bietserweiterung unter Suleiman ll. ihren Höhe punkt erreichte. Die Zügellosigkeit der Ianitswaren trug die Schuld an dem allmählichen Verfall des Reiches, der nach verschiedenen unglücklichen Feld zügen die Herrschaft der Russen am Acgäischen und Schwarzen Meere begründete. Die Finanzen Osma- niens waren zerrüttet und das Ansehen des Reiche geschwächt. Erst nach dem KrimkrieLe erhielt die Türkei einen Platz im europäischen staatenkonzerl. Von nun ab war Rußland stets bestrebt, seine frühere Stellung im Orient, die durch den Krimkrieg etwas ins Schwanken geraten war, wieder zu erobern. Nachdem die Türkei in de» achtziger Jahren an Eng land und Fraickreich Gebietsteiie verloren hatte, er kannte die Pforte erfl die wirksame Unterstützung Deutschlands und Oesterreichs, die der türkischen Herrschaft überhaupt erst einigen Einfluß in Asien und Afrika sicherte. Deutsches Kapital wanderte ein. Handel und Industrie gelangten zur Ausdehnung, und die Heeresorganisation erhielt durch deutsche Offiziere ihre Ausgestaltung. In den letzte»» Jahrzehnten hat sich durch die Orrentreise Kaiser Wilhelms il. das freundschaftliche Verhältnis im beiderseitigen wirt schaftlichen Interesse noch mehr gekräftigt. Mit dem Wunsche, daß dir Türkei an dieser Freuirdschaft er starken und auch für sic in kultureller und ökano Mischer Beziehung eine neue Zeit hcreinbreck-cn möge, schloß der Redner seine interessanten Ausführungen. * Thekla, 23. Rovember. Für hiesige bedürftige Einwohner wurden von einem Teile der durch den Kriegshtlfsausschuß gesammelten Gelder für 382 .ü Nahrungsmittel angeschafft sowie ferner seitens der Gemeinde 500 Zentner Kohlen. — Der hiesige Frauc „verein bewilligte für die Zwecke des Roten Kreuzes aus Vereinsmitteln 100 ferner wurden für abgesandte Liebesgaben an 05 Kriegs teilnehmer 100 .»( der Vereinskasse entnommen. Göbschelwitz, 23. Rovember. Das neue Schul ge Hände, dos im Stile des sächsischen Heimat schutzes nach den Plänen des Baumeisters Säuber lich in Schönefeld errichtet wurde, ist so weit fertig gestellt, daß die Ingebrauchnahme bald erfolgen kann. Die Baukosten betrugen ungefähr 32 000 .K. Das alte Schulgebäude wird als Gemeindehaus verwendet. Hohenheida, 23. November. Die vom Guts besitzer Schwartze abgehaltene Treibjagd er brachte 750 Hasen und 14 Rebhühner. * Gautzsch, 23. November. Aus der letzten G c - m e i n de r a t ss i tz u n g ist folgendes mitzuteilen: Bei der am 1. d. M. vorgenomm.'nen Zählung der Wohnungen wurden ermittelt: 1305 be setzte, 25 leere, zusammen 1420 Wohnungen; 98 be setzte, 1 leeres, zusammen 09 Gcschästslokalc, die mit Wohnungen verbunden sind, und 36 besetzte und drei leere, zusammen 39 Geschäftslokale, jedoch ohne Woh nung. — Das Stadterweitrrungsamt Leipzig teilt mit, daß die Anlegung eines Radfahrweges an der Westseite der Koburger Straße zwischen dem Re vierort Gaußscher Spitze und der Flur Gautzich in Erwägung gezogen wird. — Die Eemrinderechnun- gen für 1913 wurden geprüft und richtiggesprochen. — Die Erweiterung der Gleis- und Entwässerungs anlage auf Bahnhof Gautzsch und die Tiefer legung des Bahn grabens machen zur Vermei dung von Rohrbrüchen infolge Einfrierens der Wasserleitung eine Verlegung der Rohre notwendig, wenn nicht eine anderweite Sicherung erfolgt. Der Kemeinderat beschloß, diese dergestalt vorzunehmen, daß die Rohre entsprechend mit gutem Te:rstrick isoliert bzw. mit Zementrohren ummantelt werden, ferner, daß der Graben auf eine gewisse Länge be schleußt und zugeschüttet werden soll. — Auf Vor schlag des Gemeind worstcmdes Schmidt wurde be schlossen, allen zur Fahne einberufenen Mannschaften aus Gautzsch eine Weihnachtsgabe zu senden. -- Das Gesuch um Bewilligung eines Beitrages zur Rational spende für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen wurde im Prinzip genehmigt. Die Höbe des 'Antrages wird zu einem spätere»» Zeitpunkte beschlossen werden. Sächsische Nschrichlrn —i. Zschopau, 21. Rovember. Mit den Erweite- ruiigsarbcitcn des hiesigen Bahnhofes hat man j:tzl begonnen. Da der Bau bis nächstes Jahr dauern wird, werden viele hiesige Arbeitslose für mehrere Monate Lohn und Brot finden. * Oberwiesenthal. 24. Rvoember. Auf seinem 'Nachhausewege von einer Skitour von Eottesgab nach Oberwiesenthal hat sich am Sonntag abend der (9 Jahre alte Arbeiter Max Hell von seinen Be kannten getrennt und anscheinend verirrt und ist wahrscheinlich ums Lebe» gekommen. In der Nacht und tagsüber am Montag ausaesandte Rettungs mannschaften sind unverrichteter «ache wieder zurück gekehrt. Zurzeit des Unglücks herrschten 8 Grad Kälte, und heftiger Sturm jagte den Schnee über die Höhen. * * Halle o. S., 23. November. Di« Person, die hier einen» Lustmörder zum Opfer fiel, war dir 38jährige Schneiderin Alma Bennewitz. Vom Mörder fehlt '»och jede Spur Der Regierungspräsident hat 500 .«( Belohnung für di« Ermittelung des Täters ausgesetzt. kirchliche Nachrichten. »«formierte Kirche: Zxuie MiMvnch abend ',8 Uhr .<triczoandack»t: Ps. LH- Tr. «checke. VSHlitz-Ehreaterg schulsaat Äemurrüruße-: Mittwoch abend 8 Uhr Kriegibettzund« mit Mendmahl-feier. 7ort mit äen enfiireden 7eüen»! Hu «ievjeuixeii ^rtilcelo, rvclcdv noeb mosseo>»akl von Logisock derosev verckco, p»ei»ürr io erster l-ioe ckivScbreik- kecker, «o'»ei ckorouk sukmerkssm qemnckt ve»ckeo muss. ckn«r> viele Weckern trokr ckes ckeutrekeo 8tempel«, ckeo sic troxsn, oocrlisedeo llrspruvq^ siuck. IVvr mir virkliel» quteo, ckeotseiv o t'e ora scdreibev vill, korckere Itroase- l'eckern mit ckem lodrikstempol: Urouse 4» ko., Iser- loliv. l'llr «c le »mk inliro.0 emxlldchen t'eckoro virck -xleieti- verlijser «lenk« her i-,r8»tr gc- ivlert, /. L.: knfsllsede Kremer kör-senk. cke» ersetrt ckurod krause kecker br. Al „ l-eovarck» Lo»relspttrk«iler »Ik eraetrt ckorck krauses liu?elsplt»k»ck«r lsr. 828 „ Ailekel X,-. 075 ersetrt ckurck krause- ke ler Mr. 78 4Ikieckl»cker er-etr» ckureh vrausekecker Ar. 84 »im . krauaes ckeotHeu» kecker« biack ckurck all« dckreibwarev- bsvckluogeo » i deriekev. Kar
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