Unselig Jrrgewinde des Geschicks, Wie hast du schlau umstrickend mich gelähmt! Tief bin an Ehr' und Leben ich gekränkt, Ein Mächt'ger ist's, ein Fürst, der uns beschimpft; Ich bin Vasall, und, o! sie ist ein Weib! Zeig' einen Weg mir, Himmel, wenn du kannst! Was ich an Violanten selbst ver brach. Es rächt an mir sich durch der Toch ter Schmach. So muß zur Frucht des Bösen Same werden. Und keine Schuld bleibt ungestraft auf Erden! (Geht ab.) Zweiter Akt. Saal im königlichen Palast. Erster Auftritt. (Der König und Clotald treten auf.) Clotald. Wie du befahlst, ward Alles aus gerichtet. König. Erzähle mir, Clotald, wie es geschah. Clotald. Mit jenem Schlummcrtrank, den du, o Herr, Mir für den Prinzen Sigismund gegeben, Caldera», das Leben ein Traum. Stieg ich hinab in seinen Kerker thurm Und sprach mit ihm, so wie ich sonst gethan. Von der Natur und ihren hohen Wundern, Die in der Einsamkeit er kennen lernte. Um seinen Geist auf deinen großen Plan Vorzubereiten, lenkt' ich dann die Rede Auf einen Gegenstand verwandter Art: Den hohen Sinn des königlichen Adlers, Der stolz, des Windes niedre Bahn verschmähend. Sich aufschwingt mit gewalt'gem Flügelschlag, Ein Blitz von Federn, zu des Feuers Sphären. Und preisend seinen kühnen Flug, bemerkt' ich: „In Wahrheit sei er aller Vögel Herrscher, Drum sei es recht, daß alle auch ihm dienen." Mehr braucht' es nicht, den Ehr geiz Sigismunds Schnell aufzuregen; denn es treibt gewaltsam Zu allen großen Dingen ihn sein Blut; Und also sprach er: „Giebt's im Reich der Luft Auch Wesen, die sich andern unter werfen Aus eignem Antrieb? Somit bin ich edler. 2