Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.06.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180601024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918060102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918060102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-01
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
So« Vommoerw, r. sum iM Nr. L7L. Abenö-Auogabe Letpzrger Lageouru Lin dient, zumal uns jetzt die für feuersicher« Kleidung. In Lhloral- und sind in letzter Zeit mehrfach schwere Ver- Lin vvlU mord« a> Mr rrsolgreiö öder jede ncsuchr l vü>. U Boote Mop« Staoangc tte ab« Geld. Diese Tat- Oesterretch^Lngarn zugute . n d«n Erfolge -er jetzt la aussiegenden acht« Krtegtanleihe ein za w non Do Reglern, binzastell« ivelches i Kräfte, d Zeebrügg erüetz. I >« einem kedrä« kclme »« war«, t dies«« Dö dielte«, « Balllp to waS ihm weniger t die nicht l rerteidigll meut. hm früh aa « Hand ge« S«fange«g tSlaclsaal itordmestl öladt mit Iaaer« 6 Alk dos We sein Pr vartttur vorwäri Sttlreinl an -er l Leii begleitet gleich - Saale n nächster Er abend. Die beifällig« rende ( Rtkoleil zerts do eine Be ponisten Hcrkunf dos er l gebracht Sic ihn schreibei Spuren ^lnle fe Most w lat glu 3n Mit eti gegen t ^«hed mähre»d Meger bi dar, ver» lolglos M kguale tk Süakstaü front g Rächt t». wieder w war. Au Tiefer in chinenger ageS bet soisiouS erhebe«-« Wir steh letzte« V die««« wi Rutsch«« xrachtig i daS hebt Moment und «in künstle« «scher .Reiz. Man »ersteht «S, bah diese Blätter Anklang finden. Sie sind würdiger, als die meisten anderen Kricgsgraphiken. Einzelne Radierungen des Meisters Thoma zeigen Gröhe und Schwäche d«S Musters in gleichem Blähe. Wir finden uns gern damit ad, denn immer Hot Thoma etwas, was Klndcrträume weckt, Ver gangenheiten traulicher Art, die nie wiederhehren, ,um Leben ruft Dr. R. L. Der Ssterreichrsch-ftnnijche Zusatzvertrag Wie«, 3l. Mal. (Drahlbericht.) Hentc wurde der üsterreichijch- ungL.jsch-finnische rechtöpolUische Zusatzvertrag zum Fi«edcns- vertrag veröffentlicht, der Bestimmungen über die Herstellung öffent licher und privater R e ch t s b ez i c h u n g e n, über den Ersatz von Zlvilschnden Austausch der Kriegsgefangenen und der Zivilinternierten, di« Amnesttefrage sowie über die Behandlung der »n die Gewalt des Gegners geratenen Handelsschiffe und ihrer Ladungen enthalt. fin«de« hl dl« Tore ich kau, do» g«» weg von IrlMert« Zcrnd »ei -le sich 8 Nunitlo« ,-om Da» Roch im« gekleidet« we ich d< aas Laon blick dav, Sief« G« tadellos < Sitzung des fo-ialdemvLratrsche« Parteiausfchuffes Denkschrift -er Eutentcsoziallsten. — Der Osifricdc — Das preußische Wahlrecht. Berlin, l. Juni. (Drahlbericht unserer Berliner S ch r l f t l e i t u n p.) Der sozialdemokratische Partciausschutz trat aur Freitag zu einer Sitzung zusammen. Der Amchstagsabgesrdnele Ebert besprach zunächst, wie wir dem .Vorwärts" entnehmen, die Lage, die durch daS Borgehen der Militärbehörden in den östlichen Randländern geschaffen worden ist. Dann kam Herr Ebert auf dis Denkschrift der Lntcnlesozialrstcn zu reden, die den sozialdemokratischen Parteien der Mittelmächte zur Beantwortung zugegangen »ei" soll, diese aber biS jetzt noch nicht ericlchl hat. Herr Ebert erklärte, die deutsche Sozialdemokratie sei, vie seit Beginn des Krieges, jederzeit bereit, an einer Konferenz alter an die Internationale angeschlossene,r sozialüemokrakischcn Parteien teilzunehmen. In der Erörterung er- innerte Herr Sch ei demann an die vielen Versuchs, die die deutsche Parker unternommen häsic, um eine Verständigung mit d«n sozialistischen Parteien der Ententcläi-.de« herbeizusühren. Sie seien aber sämtlicn gescheitert, weil d:c Krieqsziele der Sozialisten in den Ententc- ländcrn zum erheblichen Teile noch vollkommen mlt den annexionistrschcn Zielen ihrer Regierungen Lberetnstimmten. Menn im Osten ein Frieden zustai degeiroinmsn sei, den die Sozialdemokratie nicht billige, so >alle die Schuld dafür auf das Verhallen der Sozialisten in -en Ententeländern, ..besonders aber ,pi Lasten der Bolschcwtki'. Der Landtagsabaeorbnete Hirsch besprach dann noch die Situation in Preuße«. In der Diskussion wurde daraus hingewiesen, daß das Vertraue« des Volkes zu, Regierung, besonders auch wegen ihres schwankenden Verhalten* in der preußischen Vahlrechtsfrage, immer mehr schwinde. Dann wurv- im Sinne dieser Aussührurrgen eine Entschltehimg angenommen. Volk diesen Fragen keinerlei Anteilnahme gegenbrtngt, kann man sich wohl nicht denken." — Man muh geistige Bescheidenheit bewundern, die sich an solchen .Beweisen" eine so ahnungslose Behauptung ergötzt. * König Ludwig in Men. Bal- nach seiner Ankunft cmpi'ng oin zu bildender ständige.! Iu ft rza.us schuß dcä ' Damit auch die . — . , muh der BundeSrat «in Gutachten des für die Materie zuständigen Obersten Ge richtshofes oder der zuständigen Verwaltungsbehörde einforder».' * D«S Bolk«S Drang «ach R«oordnung. Die .konservative Zett- schris» für dos säcksiscke Volk", das .Vaterland", schreibt: Am 1s. Mal beriet die Zweite sächsische Kammer den nakionalliberalen Antrag auf A bände r.ung des Wahlrechtes zur Zweiten sächsischen Kam mer (allgemeines Wahlrecht mit 2 Zusaststimmen). Welche gewaltige (!) Anteilnahme, das sächsische Volk dieser Frage cntgegenbringk, zeigte ein Blick auf die Tribünen. Nachmittags gegen 4 Uhr sah man dort h Presse vertreter, die Berufs wegen anwesend sein mutzten, 4 Landdagsüicner, eine tkres Dienstes harrende Etenotnpistin und 7 — sage und schreibe sieben — ^Zuhörer! Einen durchschlagenderen Beweis, dah unser Volk diesen Fragen keinerlei Anteilnahme ent ¬ öle für Li« PreiSauSschceiden Lhloratsprengstofsbetrieden . , W brennungen von Arbeitern dadurch vorgekommen, dah die Arbeiter dem Feuer zunahe kamen: da ihre Kleidung mit sauerstoffreichen Lkloraken bestäubt war, verlief die Verbrennung besonders lebhaft. Der Vorstand der Berufsgenossenschast der Chemischen Industrie (Berlin) erlässt nun. wie die .Chemisch-technische Wochenschrift' (Verlag Alexander Ehrlich, Berlin) mittelst, «in Preisausschreiben für feuer sichere Ardetterkleidung: eS ist «in Preis von 5W0 M. für -en Nach weis eines zuverlässigen brandverhütenden Tränkungsmlttels für Ar beiterkleider ausgesetzt. Das Preisrichleramt hat ein Ausschuh über nommen, an dessen Spitz« Geheimrat Prof. Dr. Will steht. -Das drand- verbütende Mittel müh verschieden« Bedingungen erfüllen: es mutz das Entflammen aller für Arbeitskleidung in Frag« kommenden Stoffe, auch Papier, verhüten: selbstverständlich bars es weder die Stosfafer an greifen noch die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen oder auch nur belästigend wirken: eg darf kein« chemischen Stosse enthalten, di« «ik Chlorst gefährliche Verbindungen eingeheo, «s m«h In genügenden ^Rangen beschaffbar sei», und schließlich mutz es die KleidangSßück« sock Ed,« neu« Zeitschrift in Dresden. Im Verlag von Emil Richter- Dresden erscheint etne neue Kunstzelkschrtft, herauSgegeden von Hugo Zehdcr, betitelt: . 1M6, Neue Blätter für Kunst und Dich Lang." Das erste Mathefk, das vorliegt, enthält wertvolle literarische Beiträge und ausgezeichnet ausgeführte Rcprodukvonen. Bekenntnisse über Kunst und zur Kunst gibt Adolf Behne in einem Aufsatz .Kimst oder öenttmentalitllk?', in der Schönheit als Sinn der Welt verteidigt wird gegenüber den .gesunden Realisten". Oskar Kokoschka wird mit feinen, nachspürenden Sinnen vou Hugo Zehder gedeutet, Paul Klee von Theodor DSobler. Zauberhaft gleiten Vers« Lamtil Hoffmanns .Mond und Hexen': weiter Alfred Wolfenstein und Karl Otten. Stark ist .Der Goltker' Dietrichs. Schließlich Mynona: .Harun al Ra—?' — Dies Clement darf nickt fehlen und schafft etne besinnliche Heiterkeit, die in die Dinge der Welt hiaetnleuchtet. — Die neue Zeitschrift ver- .Weißen Blätter' fehlen, eifrige Leser. P. H. Beyer L Sohu bereiteten im Oberlichtsaale für Ton, Stadler eine Gedächtnisausstellung. Toni Staker stellt eine Sonder, klaffe von Künstler dar Er gab echte Kunst, verfügte über einen er lesenen Geschmack und schuf doch Werke, die Lain, wie Sachverständigen gleicherweise fesselten. Auch er «ar nicht vielseitig, schon in dem frühen Gemälde der linken Wand spüren wir, daß der Künstler mit wenigen Farben, aber durch zarte Nuancierung und Abwägen der Weile gegen einander, feine Stimmungen erzeugt. Schlickte Motive bevorzugte er. Gern legte er den Horizont möglichst tief, lieh uns hohen und welken Himmel sehen. Meist ist der Himmel blau, mit einzelne» Wolken bc- zot>«c, oder der Qualm eines Feldfeuers bildet im Rauch den Ersatz fehlenden Gewölks. Daneben liebte er den Gewikterhtmmel, drückend und schwer vor dem Entladen oder während in, Hintergrund die Span nung der Atmosphäre sich tm Wolkenbruch löst, der im Regenbogen er glänzt. Di-: Landschaft ist ganz klein neben dem Himmel. Doch hier herrscht erlesenster Geschmack in der Auswahl der Farbe« und Werte. Rar ganz selten leuchtet im Hintergründe ein Helles Rot eines Klrch- dachee, dann aber war es notwendig, rwl Farben des Vordergrundes dte Wage zu halten. Etne besondere Freude bereiten neben den Gemälden die selten z« sehenden Lithographien des Künstlers. DaS Dresdner Kupserstichkobinelt ist glücklicher Besitzer aller dieser Blätter. Tont StadlerS edle Kunst verrät einen vornehmen Menschen. Er gehörte nicht zu den Großen, aber zu jenem, die man nicht vergißt, wenn man sie kennen gelernt Hot, und die man immer lieber gewinnt, je länger man sie kennt. Auch die Werke im unteren Saal bilden eine Ars ErlnnerungSaus- stellung an Ott» Greiner- Vor den Zeichnungen ergreift uns er neut das Trauern, daß dieses Leben so früh, za früh, abgerissen wurde. Di« beiden Kinder auf dem einen Blatt gehören zum Besten, was ich an Zeichnung noch der Ratnr gesehen habe. Vor dem angesangencn Porträt Havrrkorns hat man die Empfindung: cs ist trotz des unfertigen Zustandes vollendet. Die Galerie zu Dresden sollte sich, nachdem sie vo» Klingers Hand den Blick von seinem Atelier in Rom erworben hat. das kleine Grcinerschc Werk init demselben Motiv nicht entgehen lasten. Oder wie wäre es für unser Museum? Erich Erler ist in seiner neuen Folge vom Kriege gewachsen. Er verzichtet auf allegorisch« Beigaben und laßt die grimme Wirklich keit sprechen. Hierzu hat er sich eine ganz eigen« Technik geschaffen, dte vor ollem dos Verlandende der Form d.xn Zyklus gibt. Vieliclcht würde manche Einzelheit noch stärker zum Ausdruck kommen, wenn er aus dte Gleichartigkeit der Technik verzichtete: das beweisen die ein- zelme» Zeichnungen, dte ost die Radierungen o« Liese überragen (man vergleiche ettnual z. B, die Kranke«Wärterin der Zeichnung mit der der Radier«nq, «h«a den Missionar der Zeichnung mit dem radierten), astet» Hch tststß ti» hiH« 'Beschränkung der Technik auch ckH hüustlertsches Lu« Leipziger KunstsSlen Man muß anerkennen, wie unsere einheimischen Krmstsälc trotz aller Iransporlschwiertgkctten und sonstigen Hindernisse durch den Krieg ihr« Ausstellungen zuwege bringen. Sie sorge« für Abwechselung. 3m Kunsthändler muß immer noch etwas anderes aebea dem Kaufmann stecken: der Liebhaber für Kunst. Gleich dem Kritiker ist er Mittler zwischen Künstler und Publikum. Daher ist cs mir unfaßlich. daß noch immer die Künstlerverelne schweigen, wo diesem Stand durch die Steuerschraube grStzte G«fahr droht durch ein Gesetz, das Künstlecwerk« mit Schmock, Pelz und Auto in einem Atemzuge unt^r unnötigen LoxuS einordnet. Der Künstler dar «Fliegenden Blätter', der für Geld verständnislos« mit Flatterkrowatte «ad Kalabreser, ist doch ausgestorben, bedarf aber der Künstler des Mammons, so wird er des Kunsthändlers nicht entratea können. Die Galerie Del Vecchio zeigt diesmal vielerlei. Am reich haltigsten ist Edward Eucoel-München vertreten, -en wir schoa an anderen Orten SfterS sahen. Cucuel ist gute Leo-Putz-Schule. DaS Flimmern vom Licht auf Wasser, durch hohe Laubbäume, ans Hellen Frauenkleidern, liegt ihm. Vielseitige Kunst wurde ihm nicht zu eigen. Die ein« Sott« aber weiß er gut, mtt Geschmack zu spielen. A. Hof- mann-Stalkderq muß auch aus Münchner Schule stammen. Vou dort hat er dte Vereinfachung auf eia Plakatschema. Scher sind sein« Gemälde gefällig and ansprechend, doch scheint er sich bei glücklicher Hand dte Kunst etwas leicht zu machen Probleme gibt «S für ihn nicht, nachdem er dte etne Form gesunden. Solch« Künstle? sind des Erfolges sicher, nur werden sie ihn nie für die Dauer fesseln. Einige gut« Blumen- stücke van O. Brandt-Krteghammcr fielen mir avl. Ferner notiart» ich «inen A. v. Keller, cinen Kaulbach, erinnernd an LendachS letzt« Art. Reden einigen kleineren Gemälden Miniatur artiger Technik verschiede»« Künstler fesselten einzelne Scherenschnitte. M. Orks scheint »rtr allerdiNGS «es einem falschen Weg. Sie kvnr- Doch die austro-polnische LSfrmg? BerN«, 1. 3mn. (Draktbcricht unserer Berliner Sckristleitung.) Wir haben in der letzten ^Zett mehrfach daraus blngewiefen. daß trotz der halbamtlichen D.-menUs die Möglichkeit der sogenannten austro-polnischcn Lösung noch keines wegs beseitigt fei. lleberinstimmcnd mit unseren Informationen wird dann heute auch aus Wien von den verschiedensten Seiten gemeldet, daß bei der bevorstehenden Anwesenheit des G(oZen Bnrian in Berlin die polnische Frage im Vordergrund siehe, und dabei auch öle austro-palnifche Lösung erörtert werden soll. Nach diesen politischen Verhandlungen werden solche über die wirtschaftlichen Vereinbarungen stattfinden, und zwar sollen öiesc etwa um den Al. Juni herum in Salz burg beginnen. Deutschland wird dabei durch den früheren Ministretal- ktrektor im Auswärtigen Ami. dem in Han-elsnertragsverhandlungen wohl erfahrene« Herrn von Koerner, vertreten sein. Zum deutsch-englische« Gefangenenaustausch Haag, Juni. (Erg. Sra h kbc r i ch k.) Reuter meldet aus Lop- i o», dah die britische und deutsche Regierung sich über die Grund lagen der V«ryandlo»aen lxzüglich der Kriegsgefangenenfrage geeinigt Haden. Die britischen Vertreter werden sich binnen kurzem nach dem Haag begeb««. SS wird angenommen, dah. ähnlich wie mit Deutschland, auch mtt der Türket und Bulgarien Verhandlungen cm ge bahnt roardan. Rußland und die Transkaukastfche Republik Köln, 31. Mai. (L i g. Drat> tbcri ch l.) 2ic «Köln. Bolkü- zettnng" meldet aus Basel: Die .Nene Korrespondenz ' erführt auS MdStzcw: Nachdem Tschitscherin den Vorschlag des Grafen Mirbach bezüglich der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Ärchland und dem unabhängigen Kaukasus angenommen hat, werden Besprechungen in Wladikawkas fiattftnüen. Hetstck-smkü, 1. Aunl. iDrohtlxrjchL.) Die finnische Regierung hat noch ILngorem Zdaern dem wiederholt gestellten Abschieds gesuch des finnisch«« Oberbefehlshaber (Seneral Manncrhelm statt gegeben and den Oberbefehl dem Generalmajor Willmann über tragen. Mannerheim hatte erklärt, er lege sein Amt nieder, weil er seine Aufgabe als gelöst betrachte. König Lndwtg i« Men. Bal- nach seiner Ankunft cmpi'ng der Kvistg von Bayern den preußischen Bevollmächtigten de-.m österreichifch- »nzärischen Armeeoberkommando, General Lramon, und eine Reihe von Hofwürdenträgcrn in besonderen Audienzen. Nachmittags fuhr das Köniospaar nach Baden, um in Wsllberg dem Feldmarichukl Erz herzog Friedrich und Gemahlin einen Besuch abzustattcn. Nach längerem Verweilen kehrte das KönigSpaar nach Laxenburg zurück. ' 45 sozialistisch« Zeitungen in Amerika »erboten. Di« Verewigung zum. Schutze der bürgerlichen Freiheit in New Zprk veröffentlicht, wie dem Kopenhagener .Soctaldemocrat" gemeldet wird, eine Lisi: übet die Zensurverbvte. die dte amerikanischen postbebörden bisher ver hängt Haven. Nickt weniger als Zeilschristen und TageS- blätter sind der Zensur zum Opfer gefallen, darunter nicht weni ger denn 45 sozialistische Blätter. Vier sozialistische Zei tungen sind von der Postbestellung ausgeschlossen, darunter eine russische. »WoS tz» nicht iwjtzst, datz nur» dir tu', f Das füg' auch kejoem andern zu!' Latz dte Gesinnung merkttch sein. So Ist dar Halde Sieg schon data. Zu diesem Wort lacht «auch «iu Schuft, Der sich aut de» Erfolg dervst; Doch do erlebst, -atz er wird wand«», 'S tüfst «be» einen noch dem ander»! Gottfried Keller. Dte Lücke in der Wahlrechtwwrlage Di« kettle Lesung der preußischen Wa-lrachtSoortoge hak dcckamu- Kch aa dar Stell«, dir am deißost» umstritten »ar, eine Lück« hinter, lassen. Dee 8 3 der RepeomnSvorlage, der ftde» preußisch«» WMer «ine Sttnnnc gibt, fand «bcnsow«nig eine Me-rhstt wi« dt« Ersah bestimmoagen. Dieses Ergebnis veranlaßte sozialdemokratisch« »nd fort schrittlich« Blätter zu der Frag«, was dte Regierung mit der verstümmel ten Vorlage eigentlich noch ansangen wove, warn» sie nicht s^ort zur Renwaht schreit«. Inzwischen hat der Abgeordnete Dr. Blanneobnrg ln de» .Deutsche« Stimmen' darauf hingewiesen und der Geh. Oder- reglervngsrat HermeS spinnt den Gedanken tm .Tag' in größerer Aus führlichkeit weiter, daß sich die Lücke wie von selbst geschlossen hab«. Die Feststellung, daß jeder Wähler nur eine Stimme hat. ist an sich schon i» der Besttmmimg enthalten, daß jeder preußische Bürger walstberechtigk ist. Wenn das Gesetz nicht ausdrücklich Mehrstimmen vorschreibt, jo genügt die Verleihung der Wahlberechtigung an jeden Staatsbürger durcAus, um das gleiche Wahlrecht,zu sichern. Nach diesem Grundjatz ist z. B. auch das Reichstagswahlrccht ausgebant. Eine Bestimmung ähnlich dem tz 3 der Wahlrechtsvorlage fehlt dort gänzlich. Nun sind allerdings in der preußischen Wahlrechtsvorlage nach dem Wegfall des 8 3 und der Ersahbestlmmungen in den 88 6 und 14 Vorschriften über die Anlegung der Wahllisten stehen geblieben, die sich auf daS Mehr stimmenrecht beziehen, das nach dem Kommissionsbeschluß an die Steh« des gleichen Wahlrechts treten sollte. Hermes, macht aber demgegenüber geltend, dah es sich hier nur um Schönheitsfehler handelt und nicht um grundsätzliche Bestimmungen. Wenn kein Mchrstimmenreckt vorhanden ist, sind die Bestimmungen der tztz b und 14 eben gegenstandslos. Die hker kurz wiedergegebene Darlegung ist rein gesotztcchnisch nicht zu bestreiten. Hält man sich lediglich an die Form, so hat das Abgeord netenhaus in der dritten Lesung tatsächlich das gleiche Wahlrecht für Preußen beschlossen. Die politische Auffassung der Lage deckt fick natürlich nicht mit diesen formellen Erwägungen. Die «Nakionaliiberaie Correlpondenz" schreibt nun: .Das Abgeordnetenhaus bat zweifellos gan, und gar unfreiwillig den Zustand geschaffen, der, äußerlich be trachtet, wie eine Annahme des gleichen Wahlrechts anssiehi. Ander seits kann man aber kaum noch behaupten, daß die dritte Lesung einen verstümmelten Torso zurückgelassen hätte, den die Regierung nun schleunigst in den Orkus schleudern mühte. Wie auch immer d e Ab sichten der verschiedenen parlamentarischen Mehrheiten gewesen sein mögen — Tatsache ist doch, daß nach dem Begriff der Gesetzestechnik eine Vorlage vorhanden ist. die sich sehen lassen kann. Sie braocht den Weg, der noch vor ihr liegt, nicht als Krüppel zurückzulegen, sonder» sie kann als etwas Ganzes, äußerlich Fertiges betrachtet werden. Wenn di« bevorstehende Abstimmung im Abgeordnetenhaus an der jetzigen Form nichts ändert, so wird die Vorlage auch dann gewissermaßen äußer lich abgeschlossen an das Herrenhaus gehen können.' Die kommende« deutsch-österreichischen Verhandlungen Wien, I. Zuni. Im Mittespunkt der Verhandlungen, die in der ersten Hälfte des Juni in Bersin zwischen dein Grafen Bu rton und der deutschen Negierung gesuhlt werden sollen, wir- -le Lösung der polnischen Frage stehen. Bekanntlich hat Graf Bnrian den Polcnführern erklärt, dah er mit Nachdruck für die austropkile Lösung eingctrelen werde, während die deutsche Re gierung zur,zett der Ansicht ist, daß die Polen in engem Anschluß an Deutschland wte an Oesterreich-Ungarn ihren König frei wählen fallen, und -atz ein Zusammenschluß des ehemaligen Russisch- Polens mtt Galizien nicht als unbcdingk notwendig onzusehen sei. 3n maßgebenden Wiener Kreisen ist man aber gleichwohl der An schauung, dah die austrophile Lösung noch nicht als gewiß bezeichnet werden könne. Die Vorverhandlungen über die deut sch äft crceichischenW»rlscha.stsner^einbaruagen solle» nach -em Abschluß der politischen Besprechungen, die Graf Bunan in Berlin führen wird, gegen den 20. Zuni in Salzburg beginnen. Roch wie vor wirb an -em Gedanken sestgehalten, daß zwischen -en beiden Staaken ein zoll.p ol i t i s ch e r Wirtschafts- b u n d geschlossen werde. Dieses Snstem soll durch eine weit gebende Vereinheitlichung aus dem Gebiete des Verkehrs- und SchifsahrlSwesenS und womöglich des Munzwesens erzielt werden. Die belgische Wirtschaftspolitik nach dem Kriege Haag, i. Juni. (Eig. D r a h t be r t ch t.) Die belgische Presse stelle im Haag wiüerlegt -ie Behauptung öer Presse, daß tm Schoße -er besgijchen Regiermig in Lc Havre bezüglich -er von Belgien zu be folgenden Wirtschaftspolitik nach FricSenSfchluß und bezüglich des Wiedcrauslxiucä des wirtschaftlichen Lebens Meinungs verschiedenheiten bestehen. Verbot der Luxuseinsuhr in Bulgarien Pro«, öl. Mai. sDrahtbertcht.) Aach dem Präger .Lagbl.' wird Bulgarien in dieser Woche ein Gesetz veröffentlichen, das die Einfuhr von LuxpSwarcn nach Bulgarien verbietet. iimWkvittel Ml verkaufen hat, hat jach« dürft« i» allernächster At konrmen. Das wird sich auch schl Oesterreich Mr Wt-«u. Auch üb« die Erfahrnugen der allernächsten Zukunft htnweg ist der wirtschaftlich« Ausblick bei unseren Bonöeögenoffe» be friedigend. Wieder kommt der Landwirtschaft dabei ein« matz- gebliche Rolle zu. Ich habe jüngst auf einer Tagung der Mittel europäischen Wirftchaftsvereine in Wien, wo das Thema -er Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung zur Verhandlung stand, gezeigt, dah wenn die landwirtschaftlichen Erträge in Deutschland «ine Steigerung wohl um ein Drittel über den bisherigen Etanb zvlassen, so jene in Oesterreich und Ungarn eine Steigerung auf nicht viel weniger als das Doppelte von heute. Das zeigt, wat wir im Lause der Zeit von unserem Verbündeten zu erwarten hoben. Was im deutschen Hauptquartier vereinbart wurde, leistet einer Entwicklung Vorschub, die wir als vielversprechend ansehen dürfen! Politische Nachrichten * Der Retchpkonzler hat öde Verfasser -er Hambnrger Denkschrift über die Rangestaltung des Au-la»ddi«»st«S, auf KN wir noch zurDckkommen »erd«r, benachrichtigt. d«ß «r uud dc»S Aos- ivärttß« Amt die gemach»« Vorschläge eingehend gewärddgl hätten, und daß di« Hamburger Firmen, von dmmn dte Denkschrift aus geht, einig« Vertrauensmänner odordnen möchten, um sich «n öer Wetterberatun- der Fragen zu beteiligen. Ls ist hierauf «k» Anüschatz gebildet worden, t» dem Angehörige von neun Hombnrg« Ausfuhrfirmen vertreten sind. * Der »«»« ReichStogSpräfldent. Die .Germania' schreibt: .Einige BerVner Blätter wollen missen, daß das Zentrum sich nunmehr dahin schlüssig geworden lei, den Adg. Fehrendach als neuen Reichstags- Präsidenten in Vorschlag zu bringen. Demgegenüber könne» wir nur feststellcn, daß dte ZenttamSsraktion des Reichstages, dte übrigens noch gar nicht versammelt ist, zur Frage der Nachfolgerschaft Dr. KaempfS im RelchSkagsprästdium noch gar keine Stellung genommen hat.' * Deutsch« RrlchstagSabgevrdaete ln Dorpat. Am Abend des 26. Mal trafen nach einen« kurzen Aufenthalt in Riga die Nelchstagsadgeordnetcn Kreth (Kons ), von Halem (Deuischc Fraktion), Krings (Zentr.), Boc'rwikel (Natl.), Fegt er (Aortsih. VpU), von LaSzcwski (Pole) und Becker (Fraktionslos) I» Dorpat ein. ' G«ge» die RechlSunstcherheU. In der .Deutschen Iuristenzeitung" veröffentlicht der Kammergenchlsrar Geheimer Iustizrai Dr. Delius einen Vorschlag zur Milderung der Aechtsunsicherhsit. Er hebt hervor, öatz vielfach unsere Gerichte voneinander abweichende Entscheidungen treffen. .Bel völlig gleicher Sach- und Rechtslage siegt oft vor dem einen Bericht die eine Partei, vor dem anderen unterliegt sie.' Zur Wahrung der RechtSeinhelt ist das ReichSgerlcht als Hüter gestellt, »bet' die Ver waltung»- oder Sondergerichte fühlen sich durch eine Entschridung des Reichsgerichts keineswegs veranlaßt, ihre abweichende Meinung aus- zrbcn. Delius hebt auch hervor, daß daS Kammergericht den voin -aerverwaltungsgerlcht gebilligten Maßnahmen den Strafschuh versagt, weil sie nicht rechtsgültig seien, und umgekehrt. Nun findet sich im 8 33 des neuen Entwurfs einer Umsatzsteuer die Bestimmung: .Der Bundesrat ist ermächtigt, Grundsätze zur Auslegung der Vorschriften dieses Gesetzes aufzustellen.' Die Begründung des Gesetzentwurfes bemerkt dazu: .Eine einheitliche Handhabung soll dadurch ermöglicht werden, daß der Bandesrat zur authentischen Interpretation erinächllgk wird." Dr. Delius meint: .WaS den Sleuergesetzea recht ist, ist Len übr'gen Gesetzen billig ' Er widerspricht der Auffassung, daß die richterlicye GcsetzeSauSleguno durch ejne solche Bestimmung unzulässig eingeschränkt wird. Denn, so sagt er, wenn. woS häufig vorkommt, eine Streitfrage durch eine Novelle, im Wygc de« Aeichsgasehgebung beseitigt wird, muß sich der Richter auch fügen. Dr. Delius schließt: .Wist der Reichstag seine.»» .großen Bruder dem Bundesrat, so weitgehende Befugnis nicht erteilen, so bestimme inan, daß ri.. I-f. Raichstages vom BundeSrat vorder zu hören ist. Dani Gerichte und Verwaltungsbehörden zum Wort kommen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)